Herne. Die Vorbereitungen haben einige Jahre gedauert, Ende Januar ist es endlich so weit: Woolworth kehrt in die Wanner Innenstadt zurück.

Die ersten Pläne stammen aus dem Jahr 2019, doch die Umsetzung dauerte - auch coronabedingt - mehrere Jahre. Doch nun ist es so weit: Woolworth wird in die Wanner Innenstadt zurückkehren. Die Eröffnung ist für Ende Januar angekündigt.

Die Plakate im Schaufenster verkünden es seit einigen Tagen den Passanten in der Wanner Innenstadt: Am Donnerstag, 25. Januar wird auf der Hauptstraße 241 (neben dem dm-Markt) Woolworth den dritten Standort in Herne eröffnen (die anderen beiden befinden sich auf der Bahnhofstraße in Herne-Mitte).

Erste Pläne stammen aus dem Jahr 2019

Es ist eine Neueröffnung mit einigen „Geburtswehen“: Schon im Juni 2019 hatte die Herner WAZ berichtet, dass Woolworth nach Wanne zurückkehrt. Die Eröffnung war seinerzeit für Frühjahr 2020 geplant. Es sollte die Rückkehr nach zehn Jahren Abwesenheit werden. Den Standort weiter im Norden an der Hauptstraße 277 war wegen der zwischenzeitlichen Insolvenz des Unternehmens aufgegeben worden. Doch nicht nur Corona sorgte für die massive Verspätung, dem Vernehmen nach gab es auch andere Hürden, die zu überwinden waren.

Da hätte man auf die Idee kommen können, dass Woolworth die Lust auf Wanne-Mitte vergeht, doch das ist nicht der Fall. „Woolworth ist nach wie vor vom Potenzial des Standortes überzeugt, und hat daher auch trotz der Verzögerungen stets an der Ansiedlung festgehalten“, antwortet Unternehmenssprecher Roland Rissel auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion. Man sei sehr glücklich, dass man nach all der Zeit nun am 25. Januar eröffnen könne.

Woolworth zeigt sich mit den beiden Standorten in Herne-Mitte „rundweg zufrieden“.
Woolworth zeigt sich mit den beiden Standorten in Herne-Mitte „rundweg zufrieden“. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Allerdings haben sich die Rahmendaten in der Zwischenzeit verändert. Ursprünglich sollte ein rund 1000 Quadratmeter großes Ladenlokal auf zwei Etagen entstehen, doch davon ist Woolworth abgerückt. Es gebe eine 526 Quadratmeter große Verkaufsfläche im Erdgeschoss, teilt Rissel mit. Dieser Ansatz deckt sich mit der Erkenntnis von Einzelhandelsexperten, dass sich Verkaufsflächen über zwei Etagen nur schwer betreiben lassen. Auch Rissel sagt, dass Stores mit lediglich einer Etage für die Kundschaft „einfacher“ seien, da die Orientierung leichter falle und es für Menschen mit körperlichen Einschränkungen keine Zugangshürden gebe. Woolworth betreibe aber auch einige Geschäfte über zwei oder gar drei Etagen, die bestens funktionieren. Rissel: „Eine pauschale Aussage, dass Einzelhandel über mehrere Etagen nicht mehr funktioniert, können wir also nicht treffen, stattdessen ist es sehr standortabhängig.“ Tatsächlich verfügt der Standort im Herner City-Center über zwei Etagen.

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Woolworth selbst nennt sich „Home of Discount“ und bewegt sich damit in einem Markt, in dem immer mehr Mitbewerber um Kundschaft rangeln und der auch in Herne wachsen könnte. Neben Tedi, Kodi, Action strebt auch der polnische Discounter Pepco auf den deutschen Markt, zumindest im vergangenen Jahr stand eine Eröffnung in der Herner City auf dem Programm. Woolworth schreckt diese Konkurrenz nicht.

Woolworth sieht sich stark aufgestellt

In der Branche gebe es zwar zahlreiche Mitbewerber, die könnten allerdings nur in einzelnen Sortimentsbereichen mithalten. Rissel: „Ein vollumfängliches Sortiment, das von Textilien für die ganze Familie über Haushalts- und Dekorationsartikel bis hin zu Schuh- und Lederwaren reicht, sucht man mittlerweile vergebens.“ Hinzu komme bei Woolworth ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, das vor allem durch den hohen Anteil an Eigenmarken (etwa 90 Prozent) ermöglicht wird. „Woolworth ist daher stark aufgestellt und sieht großes Potenzial im Discountmarkt. Das spiegelt sich auch in unserer Expansion wider: 2023 haben wir bundesweit über 100 neue Standorte eröffnet, für 2024 sind etwa 130 bis 150 Neueröffnungen geplant.“

Mit den beiden Standorten in Herne-Mitte sei man rundweg zufrieden. Wie groß das Potenzial für attraktiven Discount sei, offenbare sich auch an einer verhältnismäßig kleinen Stadt wie Herne, wo drei oder mehr Stores möglich sind, ohne dass sich einzelne Standorte kannibalisierten.