Herne. Hernes Baudezernent Karlheinz Friedrichs tritt in Kürze in den Ruhestand. Nun soll Stefan Thabe zu seinem Nachfolger gewählt werden.
- Ratskoalition aus SPD und CDU schlägt Stefan Thabe als neuen Baudezernenten in Herne vor.
- Wahl des Nachfolgers von Karlheinz Friedrichs ist am Dienstag, 12. Dezember, im Rat.
- Am 1. Mai nimmt auch Kämmerer und Stadtdirektor Hans Werner Klee seinen Abschied.
Stefan Thabe (56) soll neuer Baudezernent in Herne werden. Dafür hat sich die SPD-Fraktion entschieden, die in der Ratskoalition mit der CDU das Vorschlagsrecht für diesen Posten hat. Thabe, bislang Leiter des Dortmunder Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, soll möglichst ab 1. Mai 2024 das Dezernat V leiten, das bislang von Karlheinz Friedrichs geführt wird. Der 65-Jährige tritt Ende April in den Ruhestand. Gewählt wird sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin in der Ratssitzung am Dienstag, 12. Dezember (Ratssaal, TOP 3); Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 16 Uhr.
Karlheinz Friedrichs trat seinen Job als Dezernent für Umwelt und Stadtplanung, Kataster und Geoinformation, Tiefbau und Verkehr, Bauordnung sowie Stadtgrün 2011 an. Nachdem die Stadt Herne die Stelle nun neu ausgeschrieben hatte, seien im Rathaus acht Bewerbungen eingegangen, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. In die engere Auswahl gekommen seien fünf Personen, die sich dann in den Fraktionen, Gruppen und bei Einzelmitgliedern des Rates vorgestellt hätten.
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Die Politik ist es auch, die den neuen Dezernenten bestimmt. Die größte Fraktion im Rat, die SPD, hat sich nach der Bewerberrunde für Thabe ausgesprochen. „Aus einem insgesamt wirklich guten Bewerberfeld konnte Stefan Thabe noch einmal herausstechen“, sagt SPD-Fraktionschef Udo Sobieski auf Anfrage der WAZ. Und: „Wir sind davon überzeugt, dass er die großen Herausforderungen der kommenden Jahre meistern wird.“ Damit dürfte der Weg für den Dortmunder frei sein: Rot-Schwarz hat im Rat eine breite Mehrheit, und in der Ratskooperation dürfen die Sozialdemokraten den Friedrichs-Nachfolger vorschlagen. Ob die Opposition eigene Kandidaten aufstellt, ist noch nicht klar.
An Herne reize ihn die größere Verantwortung und das breite Aufgabenfeld, sagt Stefan Thabe zur WAZ. Vor allem aber gebe es interessante große wie kleine Stadtentwicklungsprojekte, darunter den Bau der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung oder das Blumenthalgelände, auf dem eine Internationale Technologiewelt entstehen soll. Diese „Hingucker-Projekte“ brächten „einen Schub in den Strukturwandel der Stadt“, so der 56-jährige Stadtplaner. Er ist SPD-Mitglied, verheiratet und hat zwei Kinder.
Im Rathaus gibt es aktuell fünf Dezernenten, auch Beigeordnete genannt. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister bilden sie den sogenannten Verwaltungsvorstand, also die „Stadtregierung“. Aktuell gibt es dort vier Männer und eine Frau.
Am 1. Mai nimmt neben Karlheinz Friedrichs auch Hans Werner Klee Abschied aus der Verwaltung. Der Kämmerer und Stadtdirektor (65), seit 2013 im Amt, tritt ebenfalls Ende April 2024 in den Ruhestand. Die Stadt hatte sich zuletzt entschieden, die beiden Nachbesetzungsverfahren zeitlich zu trennen. Am 12. Dezember, wenn im Rat der Friedrichs-Nachfolger oder die Friedrichs-Nachfolgerin gewählt wird, soll das Gremium in derselben Sitzung auch die Ausschreibung der Dezernentenstelle für das Dezernat II beschließen. Ziel sei es, dass beide Stellen zum 1. Mai 2024 wieder besetzt werden, heißt es bei der Stadt.