Herne. Beim Sommerempfang der SPD gab es auch mahnende Worte. Fraktionschef Udo Sobieski kritisiert die negative Grundstimmung in der Gesellschaft.
Jenseits der üblichen Büroroutinen miteinander in den Austausch kommen und in lockerer Atmosphäre den persönlichen Kontakt pflegen – das ist nach den Worten von Hernes SPD-Fraktionschef Udo Sobieski der Zweck des alljährlichen Sommerempfangs der SPD-Fraktion. Dieser fand nun am Donnerstag, 16. Juni, zum sechsten Mal statt, diesmal im Parkrestaurant Eickel. Gastredner war der Chef der Emschergenossenschaft Uli Paetzel. Das Ziel wurde erfüllt: Die Reden waren erfrischend kurz, das Büffet reichhaltig bestückt, das Wetter bestens. Die rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Institutionen, Vereinen und Verbänden führten im Außenbereich bei frischgezapftem Pils und kaltem Weißwein Gespräche bis in den späten Abend.
So launig der Abend auch war: Ganz ungetrübt war die Stimmung nicht. Stichworte: Corona und Ukraine. „Bewegte Zeiten“ lägen hinter uns, so Sobieski gegenüber der WAZ in Anspielung auf die Pandemie. Diese, immerhin, sei mittlerweile weitgehend in den Alltag integriert, und sie bestimme auch nicht mehr das Leben. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine aber stelle die Hernerinnen und Herner, darunter die Entscheidungsträger in Stadt, Politik, Wirtschaft und Institutionen, dagegen „unverändert vor große Herausforderungen“. Deshalb sei es wichtig „dass wir unsere Verantwortung wahrnehmen und die Bürgerinnen und Bürger nicht weiter belasten“.
Sorge bereitet ihm auch, dass die Gesellschaft als Ganzes und speziell die junge Generation von einer negativen Grundstimmung geprägt sei: „Dem wollen wir entgegenwirken, Mut machen und die Weichen erkennbar auf Verbesserung und Fortschritt stellen.
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Aber, und auch das ist ihm wichtig: Es gebe auch viele Beispiele für eine positive Entwicklung. Das Rathaus-Carrée und die Planungen auf dem Blumenthal-Gelände liefen auf Hochtouren, die neue Hauptfeuerwache in Horsthausen und das Kaiserquartier in Baukau seien im Bau, die neue Polizeiwache an der Cranger Straße und der Europagarten seien bezogen, der modernisierte Revierpark fertig. Und: Mit der Entscheidung zum Bau der Hochschule für Polizei und Verwaltung im künftigen Funkenbergquartier werde nicht nur eine wichtige Bildungseinrichtung nach Herne kommen, sondern dadurch werde sicher auch eine Belebung für die Herner Innenstadt kommen.
Sobieski lobte in diesem Zusammenhang den „super Dialog“ in der Stadtgesellschaft. Die Parteien und die Institutionen engagierten sich gemeinsam, um die Stadt voranzubringen. Dieses Miteinander sei in Herne sehr ausgeprägt – trotz manch’ unterschiedlicher Sichtweise.