Herne. Coca-Cola kündigt an, die Preise ab September zu erhöhen. Ein Grund für Herner Gastronomien, die Marke zu wechseln? Eine hat es längst getan.

  • Softdrink-Riese Coca-Cola hat angekündigt, den Preis für seine Brause um sieben Prozent anheben zu müssen.
  • Viele Herner Gastronomen wollen der Marke dennoch treu bleiben und zu keiner Alternative wechseln.
  • Das Restaurant Zille ist bereits vor Monaten auf Afri-Cola umgestiegen.

Die Inflation macht auch vor Brause nicht Halt: Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, will der Getränkehersteller Coca-Cola seine Produkte künftig um bis zu sieben Prozent teurer verkaufen. Grund dafür seien die gestiegenen Produktionskosten für Cola, Fanta, Sprite und Co. Verbraucherinnen und Verbraucher, die nicht dazu bereit sind, die Preiserhöhung zu zahlen, könnten somit künftig beispielsweise zu günstigeren Hausmarken der Supermärkte greifen.

Wie reagieren Gastronomien in Herne auf die Coca-Cola-Preisentwicklung? Werden Gäste beim Restaurant-Besuch künftig mit Afri-Cola versorgt? WAZ Herne hat nachgefragt – und dabei erfahren, dass viele Gastronomen und Gastronominnen dem Welthersteller in jedem Fall treu bleiben wollen.

Restaurant-Inhaber aus Herne: Coca-Marke zu wechseln, ist keine Alternative

„Die Cola-Marke zu wechseln, kommt für mich gar nicht infrage“, ist sich Michael Grammatika, Inhaber vom MEILS Restaurant auf der Dorstener Straße 453, sicher. Günstigere Alternativen wie Afri-Cola oder Sinalco seien für den Gastronomen ungenießbar. Man wolle auf keinen Fall an der Qualität sparen. Der Meinung stimmen auch die Gastroinhaber Naseem Arif von der Pizzeria Bissmarck92’s Napoleone auf der Mont-Cenis-Straße 7 und Sandra Knipschild vom Ristorante Amici auf der Vinckestraße 107 zu.

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„Coca-Cola ist einfach das Originalprodukt“, so Arif. So fragten viele seiner Gäste explizit nach der Cola-Marke, bevor sie das Getränk bestellten. Er müsse dann natürlich ebenfalls seine Getränkepreise erhöhen. „Das machen wir ja zur Zeit eh schon mit fast allen Produkten. Ich glaube, wir haben hier kaum Produkte, die in letzter Zeit nicht teurer geworden sind“, sagt der Herner. Das Restaurante Amici wolle sich zudem nicht von Coca-Cola trennen, weil die Zusammenarbeit mit den Außendienstmitarbeitern sehr vertraut sei, sagt Knipschild.

Gastronom Naseem Arif ist Inhaber der Pizzeria Bissmarck92’s Napoleone. Er kann sich nicht vorstellen, die Getränke von Coca-Cola von seiner Getränkekarte zu streichen.
Gastronom Naseem Arif ist Inhaber der Pizzeria Bissmarck92’s Napoleone. Er kann sich nicht vorstellen, die Getränke von Coca-Cola von seiner Getränkekarte zu streichen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Restaurant Zille in Herne stieg von Coca-Cola auf Afri-Cola um

Andere Gastronomie wie zum Beispiel die Zille am Willi-Pohlmann-Platz 1 in Herne-Mitte tauschten Coca-Cola schon vor längerer Zeit durch Afri-Cola aus. Das habe wirtschaftliche, aber auch nachhaltige Gründe, weil Afri-Cola ein deutsches Produkt sei. Auch im Restaurant Bootshaus am Westhafen 27 in Wanne-Eickel schließt man nicht aus, künftig auf andere Marken umzuschwenken. „Am Ende kommt es darauf an, ob der Kunde bereit ist, den teureren Preis für die Cola zu zahlen“, sagt Inhaber Antonio Kupreskic. Dass seine Gäste dazu bereit sind, bis zu sechs Euro für eine Cola loszuwerden, könne er sich nicht vorstellen.

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„Viele Lebensmittel sind teurer geworden. Das ist eine riesige Herausforderung für die Gastronomie“, sagt Thorsten Hellwig, Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) NRW. Gleichzeitig gehöre es zum täglichen Geschäft eines jeden Unternehmers, seine Preise zu kalkulieren und zu überlegen: Kann ich dieses Gericht oder das Getränk zu diesem Preis noch anbieten? Auf den Prüfstand müsse jetzt alles.