Herne. Der 16-jährige Paul Martin wird im August für ein Jahr Hernes zweiter Junior-Botschafter in den USA. Was er sich für seine Zeit vorgenommen hat.
- Der Herner Paul Martin (16) aus Herne hat das PPP-Stipendium erhalten
- Im August geht er für ein Jahr in die USA gehen
- SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering hat ihn auserwählt
Für den 16-jährigen Schüler Paul Martin vom Gymnasium Eickel in Herne geht in diesem Jahr ein großer Traum in Erfüllung. Er kann die Sportart, die er seit seinem elften Lebensjahr betreibt, endlich für ein Jahr in ihrem Herkunftsland ausüben: American Football in den USA. Der Zehntklässler ist Hernes zweites „Patenkind“, dass das PPP-Stipendium (Parlamentarisches Patenschafts-Programm) erhält. Zuvor war bereits ein Stipendium für die Azubine Selina Poljak von der bundesweiten Organisation nach Herne vergeben worden.
Während seines einjährigen Aufenthaltes in den USA wird Paul in einer Gastfamilie leben und eine Schule vor Ort besuchen. Schon bald muss er seine Koffer packen, denn es geht bereits Ende August los. Ob er hauptsächlich dicke Wollpullover oder lieber Badesachen mitnehmen soll, weiß der Schüler bislang noch nicht. Sein genaues Ziel wird Paul erst kurz vor der Abreise erfahren. „Es könnte für mich nach Alaska oder nach Hawaii gehen“, erzählt der Schüler im Gespräch mit der WAZ Herne. Was er vor Ort vor hat, weiß er jedoch schon ganz genau.
Herner Schüler will in den USA sein Englisch verbessern und die Kultur kennenlernen
„Ich möchte auf jeden Fall meine englischen Sprachkenntnisse und meine Football-Kenntnisse verbessern und freue mich darauf, das politische System in den USA sowie die amerikanische Kultur kennenzulernen“, sagt der Schüler. Außerdem wolle er mit vielen Vorurteilen, die man im Ausland häufig gegen die Deutschen habe, aufräumen. „Zum Beispiel, dass wir angeblich nur kühl sein können.“
Die Herner Football-Mannschaft Black Barons wird somit ein ganzes Jahr auf ihren Quarterback-Spieler verzichten müssen. Angst vor Heimweh oder davor, dass ihm vor Ort was Schlimmes widerfahren könnte, habe Paul jedoch nicht. „Schließlich ist das Programm gut organisiert und außerdem habe ich schon mal einen Schüleraustausch nach Frankreich gemacht“, sagt er. Sein Jugendzimmer bleibe daheim auch gar nicht leer, da seine Familie in derselben Zeit einen amerikanischen Austauschschüler aus Tennessee aufnimmt.
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Herner Bundestagsabgeordnete Müntefering gab Paul die Chance in die USA zu gehen
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm für junge Schülerinnen und Schüler ist ein bilaterales Austauschprogramm des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses. Wer es erhalten möchte, muss sich zunächst durch eine längere Bewerbungsphase kämpfen. Formulare müssen ausgefüllt, Zeugnisse eingeschickt und Bewerbungsschreiben verfasst werden. Da Pauls Bewerbung überzeugt habe, wurde er anschließend zu diversen Gesprächen mit verschiedenen Bundestagsabgeordneten eingeladen. Endgültig entschieden, dass Paul das Stipendium erhält, hat Michelle Müntefering, SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Herne – Bochum II. Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, zwischen sechs Bewerbern aus Herne auszuwählen.
„Für mich kann es gar nicht genug Förderung für Auslandsaufenthalte geben“, sagt die SPD-Politikerin zur WAZ. Durch die Reise sammelten Schülerinnen und Schüler wertvolle Lebenserfahrungen und lernten Dinge, die ihnen keine Schule beibringen könne. „Die Begegnung von Menschen aus verschiedenen Kulturen bietet die beste Chance, dass wir alle gemeinsam überleben und Probleme aus der Welt schaffen können“, so Müntefering. So will die Hernerin auch den Austauschschüler aus Tennessee ein wenig an die Hand nehmen und ihm den Deutschen Bundestag zeigen.