Herne. Christoph Bußmann ist Bundestagskandidat der CDU im Wahlkreis 141 Herne/Bochum II. Warum der 32-Jährige nicht zu beneiden ist – ein Kommentar.

Christoph Bußmann aus Herne hat die Wahl zum CDU-Bundestagskandidatendeutlich gewonnen. Er ist engagiert, jung, traut sich was zu, ist aber (noch) kein Mann aus der ersten Reihe der Union in Herne. Das macht es für ihn im kommenden Wahlkampf nicht einfacher. Denn: Er hat eine schwere Aufgabe übernommen. Der 32-Jährige tritt in große Fußstapfen, will Paul Ziemiak und Vorgängerin Ingrid Fischbach nach Berlin folgen, zwei politischen Schwergewichten in der Bundespolitik.

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Bußmanns Aussichten sind, um es vorsichtig zu sagen, nicht gerade rosig: Bei den beiden vergangenen Bundestagswahlen holte SPD-Kandidatin Michelle Müntefering das Direktmandat mit weitem Abstand, nun peilt sie in der SPD-Hochburg Herne den dritten Sieg in Folge an. Und die Chancen, wie Ziemiak und Fischbach über die Landesliste in den Bundestag einzuziehen, tendieren für den nicht nur überregional weithin unbekannten Bußmann gegen Null.

So ist es alles andere als unrealistisch, dass die CDU in Herne nach den Sitzen im Landtag (1999) und im Europaparlament (2019) nun nach über 20 Jahren auch ihren Platz im Bundestag verliert. Das wäre nicht nur ein finanzieller Verlust: Der Kreisverband, der lange von der Strahlkraft seiner prominenten Bundestagsabgeordneten profitierte, würde auch kräftig an Bedeutung verlieren.