Herne. Mit Gutscheinen will die IG Herne City das Weihnachtsgeschäft ankurbeln. Bei der Entwicklung diente der Crange-Taler für die Kirmes als Vorbild.

Für den Herner Einzelhandel hat weniger als eine Woche vor dem ersten Advent die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts begonnen. Doch es ist ungewiss, wie groß die Nachfrage in Zeiten von Corona und hohen Infektionszahlen in Herne sein wird. Um das Geschäft anzukurbeln, bietet die IG Herne City ab 1. Dezember die „Herner Taler“ an.

Bei Kirmesfans dürfte es bei der Bezeichnung „Taler“ sofort läuten. Auf Crange ist der Crangetaler seit Jahren beliebt, weil man mit ihm entweder beim Schlemmen oder auf den Fahrgeschäften Geld sparen kann. Eine Ersparnis bieten nun auch die „Herner Taler“.

Ersparnis liegt bei fünf und 15 Euro

Ein Taler hat einen Gegenwert von zehn Euro. Angeboten werden Gutscheinpäckchen in zwei Größen. Das kleine enthält fünf Gutscheine und kostet 45 Euro, die Ersparnis liegt also bei fünf Euro, das große enthält zehn Gutscheine und kostet 85 Euro, der Käufer hat also einen Vorteil von 15 Euro. Mit den Gutscheinen kann man bei den Händlern, die sich an der Aktion beteiligen, wie mit Bargeld bezahlen. Sie können auch in Verbindung mit Euros genutzt werden. Und: Die Gutscheine sollen zwar dazu beitragen, das Weihnachtsgeschäft auf der Bahnhofstraße zu beleben, allerdings sind sie bis zum 31. März des kommenden Jahres gültig – können jedoch nicht für Bücher und Eintrittskarten genutzt werden.

Mit dem „Herner Taler“ wollen sie das Weihnachtsgeschäft in der Herner City ankurbeln: Christian Stiebling, Norbert Menzel und Holger Wennrich (v.l.)
Mit dem „Herner Taler“ wollen sie das Weihnachtsgeschäft in der Herner City ankurbeln: Christian Stiebling, Norbert Menzel und Holger Wennrich (v.l.) © Tobias Bolsmann

Verkaufsstart für die „Herner Taler“ ist am 1. Dezember, erhältlich sind sie im Ticketshop von Stadtmarketing an der Kirchhofstraße 5. Stadtmarketing hat auch die Gutscheine gestaltet und eine Werbekampagne für den öffentlichen Raum konzipiert.

13 Händler und Gastronomen beteiligen sich bisher

Der Impuls für die Taler kam von einer Mitarbeiterin des Herner Unternehmens Reifen Stiebling . Das spendiert Mitarbeitern normalerweise zu Geburtstagen oder Jubiläen Restaurantgutscheine, doch diese Möglichkeit fällt zurzeit bekanntlich aus. Die Mitarbeiterin machte Firmenchef Christian Stiebling auf eine Gutscheinaktion im Bochumer Ruhrpark aufmerksam - der wiederum dem IG-City-Vorsitzenden Norbert Menzel davon berichtete und vorschlug etwas Ähnliches für Herne aufzulegen.

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Also machte sich Menzel auf den Weg und versuchte Herner Einzelhändler für die Aktion zu gewinnen. Folgende Geschäfte nehmen bislang teil: Literaturhaus Herne Ruhr (gilt nicht für Bücher), Haus Galland , Ollis Restaurant, Kostbar, Umzüge und Lagerung Wolny , Parfümerie Pieper, Stadtmarketing Ticketshop (gilt nicht für Eintrittskarten), Feinkost Lisa, Kunstpark, Reiter Fashion , Druckerei A. Budde, Optik Meier und Menzel selbst mit seinem Unternehmen LMV. Allerdings, so Menzel, könnten weitere Händler jederzeit hinzukommen. Auf den ersten Blick mag die Liste kurz erscheinen, doch Stadtmarketing-Geschäftsführer Holger Wennrich weist darauf hin, dass die Filialisten sich bei solchen Aktionen ausnahmslos heraushielten.

50.000 Euro Kaufkraft könnten in die Herner City fließen

Das hat den IG-City-Vorsitzenden Norbert Menzel umso mehr motiviert, die Taler aufzulegen. Die Corona-Pandemie brächte erhebliche Einschnitte bei Handel und Gastronomie mit sich, Ziel der Gutscheine sei es, gerade auch junge Menschen wieder in die City zu bringen (auch wenn nicht alle teilnehmenden Händler und Gastronomen in der City ansässig sind). Da die Auflage der Gutscheine bei 5000 Exemplaren liegt, ergibt sich eine Kaufkraft von 50.000 Euro, die in die Innenstadt fließen könnte. „Aber wir würden uns freuen, wenn wir Lieferschwierigkeiten bekommen“, so Wennrich. Bei Bedarf könnten weitere Gutscheine angeboten werden.

Die ersten Großbestellungen liegen schon vor: Reifen Stiebling nimmt 50 Päckchen mit fünf Gutscheinen, um sie seinen Mitarbeitern zu Verfügung zu stellen. Auch Caritas und Diakonie würden größere Mengen abnehmen, so Menzel.

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