Herne. Mit Trillerpfeifen, roten Karten und Slogans haben Herner Demonstranten die „besorgten Bürger“ empfangen. Am Rande kam es zu einem Zwischenfall.
Mehrere Hundert Herner haben am Dienstagabend in der Innenstadt gegen die selbsternannten „besorgten Bürger“ protestiert. Nicht nur auf dem Robert-Brauner-Platz formierte sich Widerstand. Nach Abschluss der Kundgebungen kam es auf dem Robert-Brauner-Platz noch zu einer Attacke durch „besorgte Bürger“.
Um kurz nach 18 Uhr starteten knapp 80 „besorgte Bürger“ unter Begleitung eines fast ebenso großen Polizeiaufgebots am Herner Bahnhof. Auf ihrem rund einstündigen „Spaziergang“ durch die Innenstadt sahen sie sich an gleich fünf Stellen mit Gegendemonstranten konfrontiert.
150 Menschen beim Gottesdienst
An der Bahnhofstraße/Vinckestraße, an der Von-der-Heydt-Straße, am Mahnmal Bebelstraße, an der Haltestelle Berliner Platz und am Zielpunkt Busbahnhof nahmen Mitglieder des „Bündnis Herne“ Aufstellung: mit roten Karten, aufgespannten Schirmen, Trillerpfeifen und Slogans wie „Herne pfeift auf Nazis“. Zeitgleich fand auf dem Robert-Brauner-Platz wie gehabt eine Kundgebung statt - diesmal ohne Live-Musik, aber dafür unter anderem mit Malaktionen.
Bereits um 17.30 Uhr hatte vor der Kreuzkirche wieder ein ökumenischer Open-air-Gottesdienst stattgefunden. Das Motto: „Ich will Frieden geben, spricht Gott“. Rund 150 Menschen nahmen daran teil
Attacke auf dem Robert-Brauner-Platz
Nach Abschluss aller Aktionen und Kundgebungen kam es gegen 19.45 Uhr auf dem Robert-Brauner-Platz zu einem Zwischenfall. Mehrere Mitstreiter des „Bündnis Herne“ berichteten der WAZ, dass rund 15 „besorgte Bürger“ aggressiv auf sie zugekommen seien. Einem Bündnis-Mitglied sei das Handy aus der Hand geschlagen worden, so Daniel Kleibömer (Linke). Und: Ein „besorgter Bürger“ habe vor ein Auto getreten, das vom Bündnis gerade beladen worden sei, berichtete Eric Lobach (DGB). „Das war schon eine sehr bedrohliche Situation.“
Als die vom Bündnis alarmierte Polizei eintraf, waren die „besorgten Bürger“ bereits verschwunden. Den mutmaßlichen „Hauptaggressor“ hätten sie jedoch in der Nähe angetroffen, so ein Polizeisprecher zur WAZ. Ihn erwarte nun eine Anzeige.
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