Herne. Die „besorgten Bürger“ laufen am Dienstag nicht – sie haben sich einen anderen Tag ausgesucht. Das „Bündnis Herne“ lädt dennoch zur Gegendemo.
Die „besorgten Bürger“ haben für diesen Dienstag, 21. Januar, keinen „Spaziergang“ angemeldet, sondern schwenken auf einen anderen Tag um. Das „Bündnis Herne“ aber setzt seinen Protest gegen Rechts am Dienstag wie geplant fort – mit mehreren Aktionen.
Seit vergangenem Sommer veranstalten die selbsternannten „besorgten Bürger“, darunter Mitglieder der Rechtsextremen-, Hooligan- und Rocker-Szene, wöchentlich so genannte „Spaziergänge“ in Herne-Mitte. Unter dem Motto „Stark für Herne“ sind sie – bis auf wenige Ausnahmen – dienstags gegen die Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland auf der Straße gegangen. Nun wollen sie stattdessen am kommenden Donnerstag, 23. Januar, durch die Stadt marschieren. Das bestätigt die Polizei auf Anfrage der WAZ.
Kundgebung wird von Erich-Fried-Gesamtschule gestaltet
Das überparteiliche „Bündnis Herne“will zunächst an diesem Dienstag, unabhängig von den Plänen der „besorgten Bürger“, Flagge zeigen gegen Rechts und ruft zur Teilnahme an ihren Demonstrationen auf. In dieser Woche werde die zentrale Kundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz von der Schülervertretung der Erich-Fried-Gesamtschule gestaltet, teilt das Bündnis mit. Die Schüler hätten über Wochen viel Energie, Zeit und Motivation in ihr Projekt gesteckt. Ab 18 Uhr wollten sie es präsentieren – unter anderem mit Livemusik von „Menu-One“ und einem Video gegen Ausgrenzung und rechte Menschenverachtung.
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Ebenfalls für 17.30 Uhr laden auch diesmal die evangelische und katholische Kirche, ebenfalls Mitglied im Bündnis, zu einem Open-Air-Friedensgottesdienst vor der Kreuzkirche am Europaplatz ein. Das Friedensgebet wird von Pfarrerin Nina Ciesielski (Castrop-Rauxel) und Gemeindereferenten Joakim Bull gestaltet, so die evangelische Kirche.
Das internationalistische Bündnis/MLPD ruft am selben Tag auf zum „antifaschistischen Protest“. Zum Auftakt gebe es um 17.30 Uhr eine Kundgebung auf der Bahnhofstraße (Rondell Höhe Glockenstraße).
Polizei will mit Veranstaltern ins Gespräch kommen
Ob die „besorgten Bürger“ nun komplett auf den Donnerstag umschwenken, sollen Gespräche ergeben, die die Polizei nun mit den Veranstaltern führen will. Aus Kreisen des Bündnisses ist zu hören, dass die „Besorgten“ dienstags jetzt in Essen bei dortigen Spaziergängen „aushelfen“ wollten und deshalb einen neuen Tag für Herne bräuchten.