Heiligenhaus. Auch in der Corona-Zeit bietet die Stadt Heiligenhaus Kultur in Form von Theater und Musik. Dafür wird auch ein ganz besonderer Rahmen gewählt.

Das Stadtfest fällt wegen der Corona-Krise aus, viele andere Veranstaltungen ebenfalls. Damit die Heiligenhauser Bürger trotzdem nicht ganz auf Kultur verzichten müssen und sich auf ein paar kleine, aber feine Veranstaltungen freuen können, haben sich Kulturbüro-Leiterin Almuth Schildmann-Brack und Theaterregisseurin Ute Kranz nun etwas Besonders ausgedacht.

So wird es durch diesen „kleinen Kultursommer“ hindurch „Wendehammerkonzerte“ geben. Eingeleitet wird das außergewöhnliche Kulturprogramm aber diesen Samstag (13. Juni) ab 12 Uhr mit einem Theaternachmittag des Theaterensembles „Drama Hilinci“. Dieser findet – wie alles andere auch – an der frischen Luft statt, und zwar an vier verschiedenen Orten (siehe Infokasten). „Wir machen eine ‘Magical Mystery-Tour’ durch Heiligenhaus, deren Thema Erinnerungen sind“, erklärt Regisseurin Ute Kranz, was sie und ihr neunköpfiges Ensemble planen.

Theaterensemble spielt an vier Orten

Magical-Mystery-Stationen

Die „Magical Mystery“-Theatertour beginnt am Samstag, 13. Juni, um 12 Uhr in der Unterilp in der Moselstraße auf Höhe der Hausnummer 15 (Wendehammer). Weiter geht es um circa 13 Uhr in der Bleibergstraße.

Die dritte Station ist die Breslauer Straße im Nonnenbruch, hier findet sich der Trupp von „Drama Hilinci“ um circa 14.30 Uhr auf Höhe des Hauses Nummer 5 zusammen. Der Schlusspunkt wird am Kirchplatz gesetzt, angepeilt ist ein Beginn gegen 16 Uhr.

Und: „Wir spielen an vier Orten vor Fenstern und Balkonen Szenen, die wie kleine Postkarten aus der Vergangenheit sein sollen und die jeder Zuschauer mit eigenen Erinnerungen vervollständigen kann.“ Sprache soll dabei gar keine so große Rolle spielen – denn zum einen sind die potenziellen Zuschauer ja ein ganzes Stück entfernt, zum anderen gilt es auch beim Theaterspielen, die derzeit geltenden Regeln zu beachten und Abstand zu halten. „Deswegen wollen wir lebendige Fotos darstellen, die in die Vergangenheit entführen, in die Jugend, zu schönen Erinnerungen. Wir brechen das Raum-Zeit-Kontinuum“, freut sich Ute Kranz schon auf diese ganz besonderen Vorstellungen.

Am 4. Juli beginnen Wendehammerkonzerte

Was sie und die Darsteller erwartet, davon will sie sich überraschen lassen: „Ob wir Zuschauer haben, wissen wir nicht. Genauso ist unklar, wie diese reagieren, ob sie zufällig Teil des Bildes werden. Und es gibt auch nicht, wie auf einer Bühne, eine Spielrichtung. Wir sind ganz aufgeregt, wie das wohl wird.“ Lediglich bei Dauerregen muss die Veranstaltung ausfallen, Zuschauer werden gebeten, den nötigen Abstand zu wahren.

Ab Samstag, 4. Juli, beginnen dann die Wendehammerkonzerte, für die jede Woche ein anderer Künstler sein Equipment auf einen Pritschenwagen lädt und an zwei Stellen in Heiligenhaus Musik macht. Die Konzerte dauern jeweils circa 30 Minuten, Beginn ist mit einer Ausnahme um 18 Uhr.

Auch Dudelsack wird gespielt

Gleich an drei Standorten spielt Ingo Roza Dudelsack.
Gleich an drei Standorten spielt Ingo Roza Dudelsack. © Stefan Arend/ Funke Foto Services

Starten wird Lara Szigat mit Stücken aus Musical und Pop, die Auftrittsorte stehen hier noch nicht endgültig fest und werden rechtzeitig bekanntgegeben. Am Samstag, 11. Juli, spielen „Chase the Line“ zunächst im Wendehammer Gießerstraße und später in der Sauerbruchstraße. Eine Woche später, am 18. Juli, spielt Joe Brozio am Rathaus (Hauptstraße 159) und vor der Alten Kirche (Hauptstraße 206) Rock und Pop. auch ein Tribut an Eric Clapton wird bestimmt nicht fehlen.

Kleine, zufällige Begegnungen

Gleich drei Stationen klappert am Samstag, 1. August, dann der Dudelsackspieler Ingo Roza ab und beginnt deswegen seine Tour auch bereits um 17 Uhr. Erster Spielort ist in der Bleibergstraße, danach geht es an den Abtskücher Teich und später noch an die Dorfkirche nach Isenbügel. Den Abschluss der Samstagskonzerte machen Hannes und Seppo am Samstag, 8. August: Sie spielen am Kirchplatz und am Anfang der Bleibergstraße.

Gedacht sind die Konzerte nicht für großes Publikum, sondern als Begegnungen im kleinen, gerne auch zufälligen Rahmen – eben wie es sich für kleine, aber feine Veranstaltungen gehören kann.