Langenberg. . Beim Clowns-Workshop im Jugendzentrum Langenberg entwickeln Kinder und Jugendliche eigene, skurril überzeichnete Figuren. Die Leiterin, Theaterpädagogin Ute Kranz, ist sich sicher, dass im Workshop das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen gestärkt wird.

Die Idee vom Clowns-Workshop im Jugendzentrum stammte noch von Team-Mitglied Steffi Ritterskamp, die vor kurzem in den Kindersozialdienst wechselte: im Rahmen der jährlichen Aktion „Kultur-Rucksack“ sollte es ein kreatives Angebot für Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene geben, generationsübergreifend also. Bald war die Theaterpädagogin Ute Kranz dafür gewonnen, die seit sechs Jahren für die Musik- und Kunstschule Velbert regelmäßig Kurse anbietet und Musicals inszeniert, aber auch in anderen Theater-Projekten freiberuflich tätig ist.

Kinder suchen ihre Rolle selbst

Mut, sich zu zeigen, sich etwas trauen und zutrauen, sich aufeinander einlassen und so genannte Fehler als etwas erleben, was einen voranbringt; dies seien nur einige Beispiele für die Inhalte und Ziele dieser Arbeit, sagt Ute Kranz.

Am zweiten Tag geht es beim Aufwärmen schon richtig ab: Nach einigen Spielrunden finden sich die Kinder und Größeren schon in spontane Rollen ein: Es erscheint ein Huhn, der „Spinat-Blubb“, ein Bauarbeiter und einige andere skurrile Figuren, die alle aus dem Stegreif heraus entstehen. Hier steht der Körperausdruck ganz im Vordergrund. Und dies geschieht mit sichtlich viel Spaß und Ausgelassenheit. Anschließend geht es über die Wahl der Kostüme und anderer Requisiten für jeden Teilnehmer an die Findung einer Figur. Da wird dann der clowneske Anteil schon größer. Stück für Stück kristallisiert sich bei jedem eine lustig überzeichnete Gestalt heraus. Dann werden kleine Spielszenen entwickelt, die man bald bereits präsentieren kann.

Da stehen dann kleine und große „Clownsgestalten“, vormals Lea, Vanessa, Lukas, Jacqueline und alle anderen auf der Spielfläche des Jugendzentrum und zeigen stolz und mutig, was sie sich an diesem Wochenende erarbeitet haben. Da kann aus einem schüchternen Mauerblümchen plötzlich ein Sternchen werden; aus einem manchmal vielleicht etwas rüpeligen Knaben eine leise poetische Figur, die alle anrührt.

Wie sehr das darstellende Spiel die sich entwickelnde Persönlichkeit fördert, weiß man in der pädagogischen Arbeit seit langem. Hier wird das dringend nötige Selbstbewusstsein gestärkt, um später auch in anderen „Rollen“ zurechtzukommen. Teamwork ist hier angesagt, Erfolge werden geteilt. Leiterin Ute Kranz ist nach dieser Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen wieder einmal überzeugt: „Überall, wo sie ihre Kreativität einsetzen können, da findet das intensivste persönliche Lernen statt.“