Heiligenhaus. Mit Andreas Sauerwein als Technischem Beigeordneten sind die Heiligenhauser Spitzenposten bei der Stadt besetzt. Dennoch gibt es Personallücken.

Es hat gedauert, doch seit August ist die vierköpfige Verwaltungsspitze der Stadt wieder komplett. Denn am ersten August trat Andreas Sauerwein seinen Dienst als Technischer Beigeordneter an und komplettierte damit die städtische Führungsriege. Und auch wenn Bürgermeister Michael Beck einen Monat nach Sauerweins Dienstbeginn ein erstes, zufriedenes Fazit zieht: Damit sind die personellen Baustellen der Stadt noch nicht geschlossen.

„Sein Start bei uns war ausgesprochen gut“

Andreas Sauerwein ist seit August der neue technische Dezernent in Heiligenhaus.
Andreas Sauerwein ist seit August der neue technische Dezernent in Heiligenhaus. © Alexandra Roth

Zunächst aber fällt das Resümee des Bürgermeisters über seinen neuen Mitstreiter Sauerwein, der den Weg aus der Velberter Verwaltung nach Heljens fand, sehr positiv aus: „Sein Start bei uns war ausgesprochen gut, er ist fachlich sehr versiert, verfügt über eine große Erfahrung und kümmert sich auch um die vielen energetischen Fragen.“

Der 49-jährige Sauerwein, der den im Frühjahr in den Ruhestand gegangenen Siegfried Peterburs als Technischen Dezernenten beerbt hat, erstelle ein Klimakonzept, entwickele die „räumlichen Potenziale“ in Heiligenhaus weiter und treibe die Stadtplanung voran – und gerade in diesem Bereich gebe es beispielsweise in puncto Innovationspark, Neubauprojekte wie am Südring oder Nahversorgungszentrum jede Menge zu tun.

Querelen um die Wahl des Ersten Beigeordneten

Neben Beck und Sauerwein komplettieren noch seit Juli 2018 der Kämmerer und Erste Beigeordneter Björn Kerkmann (der zugleich auch Schuldezernent ist) sowie Thomas Langmesser, Dezernent für den vor einem Jahr geschaffenen neuen Geschäftsbereich Jugend, Soziales und Kultur, die Führungsspitze in der Stadt. Zuvor hatte aber der Bürgermeister auch noch zwischenzeitlich die Aufgaben des Kämmerers und Schuldezernenten übernommen, da es im Stadtrat Querelen um die Wahl des Ersten Beigeordneten gegeben hatte und sich daher die Besetzung des Postens in die Länge zog.

Neuer Leiter oder Leiterin des Jugendamtes wird gesucht

Apropos kommissarische Besetzung: Auch Dezernent Thomas Langmesser ist derzeit mit zusätzlichen Aufgaben betraut und auch noch für die Leitung des Jugendamtes zuständig – diese Funktion hatte er bis zur Übernahme des Dozentenpostens inne. Das sei natürlich kein Dauerzustand, wie der Bürgermeister ausführt: „Aktuell suchen wir noch einen Leiter oder eine Leiterin für das Jugendamt.“

Im Wettbewerb mit anderen Kommunen

I nsgesamt arbeiten rund 350 Menschen bei der Stadt. Dass eine relativ kleine Kommune wie Heiligenhaus im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen könne und gute Beschäftigte finde, führt Bürgermeister Michael Beck auch auf den Umstand zurück, „dass man hier noch viel bewegen kann, auch wenn Bewerber vielleicht in anderen Städten mehr verdienen könnten“.

Als Beispiel nennt Beck, dass auch die neue Leiterin der Bauaufsicht, Katrin Fischer, ebenso wie der neue technische Dezernent Andreas Sauerwein aus Velbert komme. Auch Nina Bettzieche, die seit Anfang 2018 Stadtplanerin ist und zuvor im Stadtplanungsressort in Wülfrath tätig war, s ei so ein Fall: „Jetzt verantwortet sie große Projekte wie den Innovationspark oder das Nahversorgungszentrum.“

Dies ist nicht der einzige Führungsposten, bei dem eine Nachfolge ansteht: „Auch die Stelle der Leiterin der Personalverwaltung, Marion Zernechel, ist in der Wiederbesetzung“, so Beck. Dies solle aber zeitnah erfolgen, „dafür sind auch schon Vorstellungsgespräche erfolgt“.

Personalkostenetat um 1,5 Millionen Euro aufgestockt

Björn Kerkmann wurde im Juli 2018 zum Ersten Beigeordneten der Stadt gewählt.
Björn Kerkmann wurde im Juli 2018 zum Ersten Beigeordneten der Stadt gewählt. © Ulrich Bangert

Ansonsten zeigt sich Beck zufrieden mit der Personalsituation bei der Stadt. Bis auf einige Positionen, etwa in der Schulsozialarbeit (bislang Stephanie Dellit, die nun die neue Leiterin der Jugendpflege ist), seien die Reihen in der Verwaltung gut geschlossen. Das sah vor zwei Jahren noch ganz anders aus: „Da hatten wir rund 40 offene Stellen, die wir aus Kostengründen nicht nachbesetzen konnten“, schildert Beck. Um dies zu ändern, sei das Personalkostenbudget um 1,5 Millionen Euro erhöht worden.

Bei Stellenbesetzungen spielen auch städtische Auszubildende eine große Rolle – denn die Stadt rekrutiere aus diesem Pool neue Fachkräfte, erläutert Beck. Und auch auf der Führungsebene werde der Nachwuchs eingebunden: Zwei Auszubildende absolvieren ein Duales Studium und könnten anschließend Leitungsaufgaben in Fachbereichen übernehmen. So sei die Stadt nicht nur aufgrund solcher Karrierechancen als Arbeitgeber attraktiv, „Heiligenhaus ist auch eine spannende Stadt, in der gerade viel passiert“, meint der Bürgermeister.