Heiligenhaus. . Die Heiligenhauser Direktkandidatin zur Landtagswahl fordert mehr Qualität in der Bildung. Womit die Sozialdemokratin im Wahlkampf punkten will.

  • Die Ratinger Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt kandidiert erneut für den Wahlkreis Heiligenhaus/Ratingen
  • Themen sind für die Sozialdemokratin eine flexiblere Kita-Zeit, mehr Elternzeit und mehr Geld für die Bildung
  • Die vielen Staus in NRW zeugten von den vielen Baustellen, in die das Land derzeit investiere

Die Studiengebühren sind abgeschafft, es gebe im ganzen Land viele Baustellen, da endlich saniert werde und auch der Wirtschaft gehe es nicht schlecht: Die SPD-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Heiligenhaus/Ratingen, Elisabeth Müller-Witt, blickt positiv auf die vergangene Legislaturperiode zurück. Müller-Witt kandidiert auch bei der Wahl am 14. Mai wieder.

11 Fragen an... Elisabeth Müller-Witt (SPD)

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    Die 63-jährige Ratingerin sitzt seit 2010 im Landtag und möchte auch gerne weiterhin die Interessen ihres Wahlkreises vertreten, sagt sie, denn es gebe noch einiges zu tun: Studenten müssten weiter unterstützt, die Qualität an Universitäten verbessert und Wohnungen für diese finanzierbar werden: „Wir haben viel Geld in die Wissenschaft und die Hochschulen reingesteckt“, so Müller-Witt. Vorstellen kann sich die Sozialdemokratin zudem, dass Auszubildende mehr unterstützt werden: „Man könnte, ähnlich wie bei dem Semesterticket, Auszubildenden ermöglichen, mit einem Fahrticket mobil im Land unterwegs sein zu können.“ Denn Facharbeiter würden fehlen und dringend benötigt. Auch die Meistergebühren sollten ihrer Meinung nach entfallen, um eine Ausbildung attraktiver zu machen.

    Ratinger sind neidisch auf Campus

    Als einen genialen Schachzug bezeichnet Müller-Witt den Campus der Fachhochschule Bochum in Heiligenhaus: „Da sind die Ratinger neidisch drauf.“ Denn man bündele die Fachkräfte in der Region und locke damit kleine und mittelständische Unternehmen, sich in Heiligenhaus anzusiedeln.

    Das Thema Kindererziehung ist auch wichtig für Müller-Witt: „Es sollte bundesweit gleiche Kita-Gebühren geben, der Elternbeitrag nicht von den Kommunen selbst bestimmt werden können.“ Das Land müsse hier mehr finanzieren und die Kernstundenzeiten flexibilisieren für Berufstätige. Die U3-Betreuung laufe in NRW gut: „Es gibt bislang keine einzige Klage, weil jemand keinen Platz bekommen hat“, so die Sozialdemokratin. Familien sollten zudem die Möglichkeit erhalten, flexibler in Elternzeit gehen zu können – auch über das erste Jahr hinaus. Außerdem: Wenn eine Stadt neue Kita-Plätze benötige, würde das Land sofort Gelder zum Bau eines neuen Kindergartens sofort zur Verfügung stellen.

    In NRW wird viel gebaut

    Stauland NRW, dazu hat Müller-Witt eine klare Meinung: „Wir haben ja nur deswegen soviel Stau, weil wir so viele Baustellen in NRW haben. Wir haben in den letzten zwei Jahren sogar mehr Gelder abgerufen vom Bund, als uns eigentlich zugestanden hätte.“ Dass es davor zu weniger Bauten gekommen wäre, liege daran, dass die Vorgängerregierung Personal abgebaut habe. Einige Projekte stünden da im Wahlkreis an, zum Beispiel die Situation in Homberg, die für viele Berufspendler tägliches Warten bedeute. „Straßen NRW hat gesagt, wir schaffen das Projekt nicht vor 2019, aber die Stadt Ratingen würde das Geld zur Verfügung gestellt bekommen.“ Der Rat würde aber auf die Verantwortlichkeit des Landes pochen.

    Für das letzte Teilstück der A44, das nun gebaut werde, fordert Müller-Witt: „Hier sollte dringend über neuen Lärmschutz nachgedacht werden, denn bei der Planung der Autobahn hat es einige Wohngebiete noch gar nicht gegeben.“

    Zum Thema Flüchtlingspolitik sagt Müller-Witt: „Deutsch lernen ist das Wichtigste für eine vernünftige Integration, dann muss man eine Schulbildung oder Umschulung ermöglichen und Rechte und Pflichten vermitteln.“ Man müsse zudem für adäquaten Wohnraum sorgen und eine Ghettoisierung vermeiden.