Heiligenhaus. . Uwe Meisenkothen (54), Direktkandidat der AfD für den Wahlkreis Mettmann III, spricht sich für die Einstellung neuer Polizisten aus.
Die umstrittene Partei Alternative für Deutschland (AfD) will erstmals in den NRW-Landtag einziehen. Uwe Meisenkothen (54), Direktkandidat für den Wahlkreis Mettmann III, äußert sich zu den Zielen und zum Programm seiner Partei. Der Ratinger sitzt im Rat seiner Heimatstadt, zunächst von 2004 bis 2014 für die Bürger-Union, seit 2014 für die AfD.
Ein zentraler Punkt für Meisenkothen ist die Innere Sicherheit: „Viele Menschen fühlen sich unsicher, deshalb müssen wir mehr Polizisten einstellen. 5000 Neueinstellungen pro Jahr halte ich für gerechtfertigt“, sagt er. Zudem müsse die Polizei mehr Spielraum haben und dürfe keinen Maulkorb erhalten, wie in der Silvesternacht.
Flüchtlinge ohne Bleiberecht sofort abschieben
In punkto Zuwanderung fordert der AfD-Kandidat: „Flüchtlinge ohne Bleiberecht, etwa vom Balkan, sollten sofort abgeschoben werden. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sollen bei uns aber so lange Schutz genießen, wie sie nicht in ihre Heimat zurückkehren können.“ Zudem möchte Meisenkothen zum Abitur nach neun Jahren (G9) zurück, „wer schneller ist, sollte aber auch in acht Jahren Abitur machen können“, sagt er. Im Studium sollen Magister und Diplom wieder eingeführt werden – „das sind bewährte und hoch angesehene Abschlüsse“. Doch steht er der AfD-Forderung skeptisch gegenüber, ein dreijähriges Erziehungsgeld für alle Eltern einzuführen, die ihre Kinder zuhause betreuen.
Anders als seine Partei, fordert Meisenkothen kein dauerhaftes Festhalten an der Braunkohle und an der Atomenergie: „Ich persönlich halte einen langfristigen Ausstieg aus der Braunkohle für denkbar. Aus der Atomenergie kommen wir nicht von heute auf morgen raus. Gas wäre eine saubere Alternative, aber wir sollten nicht noch mehr Windräder aufstellen.“
Meisenkothen lehnt blaue Plakette für Dieselfahrzeuge ab
Allerdings lehnt Meisenkothen die geplante blaue Plakette für Dieselfahrzeuge ab. „Besonders Handwerker und ihre Kleintransporter würde das hart treffen. Bis 2015 wurden ja noch Dieselautos mit Euro-5-Plakette verkauft. Nachrüstungen auf Kosten des Staates wären hier denkbar.“ Zudem müssten im ÖPNV mehr Verbindungen geschaffen werden, gerade auch vom Land in die Ballungsräume.
Bei der Landtagswahl hofft der AfD-Kandidat auf ein zweistelliges Wahlergebnis und würde auch mitregieren wollen: „Ich persönlich wäre auch für eine Koalition mit CDU und FDP offen. Falls die mit uns zusammenarbeiten wollen.“