Hattingen. Die DITIB Türkisch Islamische Gemeinde Hattingen hat die Pläne für eine neue Moschee auf Eis gelegt und favorisiert nach einer Mitgliederbefragung nun einen Umbau. Angedacht sind weiterhin ein Minarett und die Erweiterung der Gebetsräume. Die Planungen der Gemeinde fangen nun wieder von vorne an.

Der Neubau der Moschee an der Martin-Luther-Straße ist vorerst vom Tisch. Die DITIB Türkisch Islamischen Gemeinde Hattingen möchte, dass die Bauvoranfrage „eingefroren“ wird. Denn es soll einen Umbau geben: Dafür hat sich die Mehrheit der zu einer Versammlung erschienenen Mitglieder der Gemeinde ausgesprochen.

Diese am 3. November getroffene Entscheidung teilte die Gemeinde Vertretern der Stadt bei einem Treffen zum Sachstand des Bauvorhabens jetzt mit. Am Freitag dann gab es eine gemeinsame Presseerklärung: „Umbau statt Neubau ist vorgesehen“ mit dem Zusatz: „Offener Dialog wird fortgesetzt“.

Der Bau eines Minaretts bleibt mit dem Abrücken von den Neubauplänen aber auf der Wunschliste. Ebenso wie eine Erweiterung des Gebetsraumes und eine weitere Etage für den Frauengebetsraum mit Kuppel und eben dem Minarett.

Umbau ist Frage der Statik und Finanzen

„Unsere Mitglieder haben gesagt, dass ihnen der Parkplatz vor der Moschee wichtig ist – nicht nur als Park-, sondern auch als Festplatz“, erläutert Özcan Balik, Sekretär im Vorstand der hiesigen DITIB-Gemeinde. Nun müsse man das Gebäude gründlich untersuchen und „gucken, was sich machen lässt. Das ist alles eine Frage der Statik.“ Und natürlich des finanziell Machbaren. Er betont, dass ein Arbeitskreis aus unter anderem Vertretern seiner Gemeinde und Kommunalpolitikern gebildet werden soll, um den Umbau zu begleiten. „Wir rechnen damit, dass die Planungsphase etwa bis Mitte 2015 dauern wird“, so Balik.

Die Gläubigen streben an, das Grundstück durch Ankäufe zu erweitern. Vom Platzmangel in der jetzigen Moschee, so heißt es in der Mitteilung, konnten sich Gäste aus Politik und Verwaltung bei einem Rundgang selbst ein Bild machen. Sie „zeigten Verständnis dafür, dass die Türkische Gemeinde die Situation verbessern möchte“. Es bestünde zudem Renovierungsbedarf.

Planungen fangen nun von vorne an

Der Neubau „wird nur dann wieder Thema sein, wenn die Umbaupläne nicht realisiert werden können. Jetzt fangen wir noch einmal von vorne an“, so Erkan Cöloglu von der Gemeinde.

Der Vorstand griff die Anregung der Politik auf, gemeinsam über Gestaltungsfragen zu diskutieren. Auch Baudezernent Jens Hendrix betont die Bedeutung des offenen Dialogs und der Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich des Umbaus: „Auch in der Phase der Planung sollten wir uns kontinuierlich zum Austausch treffen und die gute Zusammenarbeit aufrecht erhalten.“ Einig waren sich alle darin, dass angesichts der öffentlichen Diskussion, die das Bauvorhaben ausgelöst hat, Transparenz und Information wichtig bleiben.