Hattingen. . Die Ditib Türkisch Islamische Gemeinde möchte in der Moschee-Diskussion über alles reden. Ein gutes Miteinander ist ihr wichtig. Nächste Woche gibt es Gespräche mit Stadtvertretern.
„Die Moschee soll zu Hattingen passen“, sagt Özcan Balik vom Vorstand der Ditib Türkisch Islamische Gemeinde. Und: „Wir halten uns an gar nichts fest, möchten über alles reden. Auch über die Höhe des Minaretts.“
Zwar war ihm schon klar, dass es kontroverse Diskussionen um einen Moscheeneubau geben würde. Er stellt jedoch klar, dass niemand in der Stadt fürchten muss, plötzlich etwas vor die Nase gesetzt zu bekommen. „Ich betone, dass es sich nur um eine Bauvoranfrage handelt. Wir wollen gucken, was möglich ist.“
Özcan Balik erklärt, dass es in einer neuen Moschee in den geplanten Konferenzräumen und Sälen auch möglich sein wird, mehr Bildungsangebote zu machen. Die hält er für außerordentlich wichtig. „Beispielsweise für Senioren, Kinder und Jugendliche. Wir könnten Hausaufgabenhilfen anbieten. Da spielt der Integrationsgedanke eine große Rolle“, so Balik.
Zwar gehöre ein Minarett, wie hoch auch immer, zur Moschee, aber es müsse weder begehbar sein, noch würden dauernd Rufe erklingen. „Das kann man auch anderweitig lösen: ein Mal pro Woche in einer bestimmten Lautstärke zum Beispiel.“
Überhaupt: Eventuelle Bauaktivitäten seien frühestens in fünf Jahren zu erwarten. Denn auch die Finanzierung muss erst noch geklärt werden. Da ist Balik aber optimistisch: „Die Ditib-Gemeinden helfen sich immer untereinander.“
Balik zieht einen Neubau einer Renovierung vor, weil die aktuellen, in den 1990er Jahren notdürftig eingerichteten Gebetsräume alt und in die Jahre gekommen sind. Außerdem sind sie mit 400 Plätzen zu klein für die an Feiertagen bis zu 1000 Gläubigen. „Wir möchten nicht unnötig Geld in eine Renovierung stecken.“ Vor 20 Jahren seien viele Moscheen in Wohnungen und Hinterhöfen entstanden. Sie seien einfach nicht mehr zeitgemäß. Vernünftig und modern sollen die neuen Gebetsräume sein. Und barrierefrei. Denn das ist die jetzige Moschee nicht. Wer in den Gebetsraum will, muss sich eine steile Treppe hinab begeben.
Der Entwurf eines Architekten ist ein allgemeiner, nicht ausgereifter – auch bezüglich der Parkmöglichkeiten. „Wir wollten dafür jetzt erst einmal nicht so viel Geld ausgeben, weil wir ja erst mal wissen wollen, ob das überhaupt möglich ist“, so Balik.
Standort, Größe, Minaretthöhe: „Das ist nicht ausschlaggebend. Wir sind offen für Vorschläge.“ Am 1. Oktober diskutieren Gemeinde- mit Stadtvertretern. Doch die Gläubigen suchen auch das Gespräch mit allen Bürgern – und laden darum zum „Tag der offenen Tür“ am Donnerstag, 3. Oktober, ein. „Die Moschee soll schön und modern sein. Das ist alles, was wir wollen.“