Hattingen. Das Altstadtfest 2024 hat viel Lob bekommen. Ist die Mutter aller Hattinger Feste wieder in der Spur? Wir haben gefragt und Erstaunliches gehört.

Das Altstadtfest 2024 ist Geschichte. Eine gelungene Ausgabe, sagen viele. Wir wollten es noch einmal genau wissen. Und haben nachgefragt.

Hattingen hat wieder groß gefeiert – mit verschiedensten Musik-Acts, mit Programm für Groß und Klein. Das Angebot beim diesjährigen Altstadtfest ging von lokalen Bands bis hin zu Star-DJ und Cover-Bands. Auch der Rock am Bunker wurde nach Aufregern im letzten Jahr wiederbelebt. Einiges stand einer rundum gelungenen Sause allerdings im Wege - langes Wochenende, Champions League Finale am Samstag, eine schlechte Wetterprognose und die Extra-Schicht auf dem Hüttengelände.

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„Ich selbst habe es als Hattingerin nicht aufs Altstadtfest geschafft“, sagt Kerstin Eingrüber-Jorrasch (55). Und damit ist sie nicht die Einzige. Immer wieder wird auf die Frage nach dem Altstadtfest-Besuch etwas wie „wir waren im Urlaub“, „ich habe es nicht geschafft“ oder „wir kommen im nächsten Jahr wieder“ geantwortet. Vielleicht liegt es am ungünstigen Datum oder noch an der Enttäuschung des vergangenen Jahres. Kerstin Eingrüber-Jorrasch kann jedoch berichten, „laut Bekannten soll es wieder sehr schön gewesen sein“.

Gewünscht werden mehr Sitzmöglichkeiten, die nicht an die Gastronomie gebunden sind

„Viele Leute, guter DJ, gute Musik“ - so hat zumindest auch Jonah Claas (21) das Altstadtfest in diesem Jahr wahrgenommen. „Ich find’s immer wieder gut, wenn das Altstadtfest stattfindet. Und in diesem Jahr war es wieder so gut wie immer“, meint er. Bands, Stimmung und viele Leute sind seiner Meinung nach alles, was man für ein gutes Hattinger Altstadtfest braucht.

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So sieht Laura (25) das auch. Ihr Highlight dieses Jahr war die Bühne am Steinhagen, „im Großen und Ganzen hat es mir sehr gut gefallen, vor allem die Bühne am Steinhagen“, sagt sie. Fürs nächste Jahr würde Laura sich allerdings mehr Sitzmöglichkeiten wünschen, die nicht an die Gastronomie gebunden sind, „da wurde man sogar verjagt“, erzählt sie, „und ich finde, man könnte lokale Bands noch mehr unterstützen. Es müssen nicht immer die großen Cover-Bands sein“.

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„Oh, die Stimmung war sehr schön“, meint Beatrix Kraß (33). Von einem Restaurant aus habe sie eine der Bühnen auf dem Kirchplatz beobachten können. Ihr fällt auf, „es war schade, dass die Bühnen so nah nebeneinander waren. Aber Abba hört man ja immer noch, das macht immer Stimmung“.

Am Montag war alles schon wieder sauber und aufgeräumt

Beeindruckt war sie auch von der guten Organisation. Viel Security, Plakate zum Verorten in der Stadt, falls jemand Hilfe benötigt, und nicht zu volle Plätze fielen ihr positiv auf. „Um 21 Uhr war es dann zwar schon voll, aber es waren jetzt noch nicht alle irgendwie betrunken oder so. Und ich war am Montag auch hier, da war alles schon wieder sauber und aufgeräumt“, meint sie. Auch das Angebot für Kinder empfand sie als sehr schön.

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Einige sind jedoch der Meinung, das Altstadtfest sei nicht mehr so wie früher. Warum genau, können viele gar nicht sagen. „Also die Musik und die Stimmung, das war vor zwanzig oder dreißig Jahren noch anders“, sagt Hildegard (68). Sie habe generell den Eindruck, dass auch Hattingens Altstadt und Kneipen nicht mehr voll seien. „Vielleicht ist Hattingen auch einfach eine Rentnerstadt“ sagt sie und lacht. Das Altstadtfest sei für junge Menschen und über 30 etwas, aber nicht wirklich für ältere Generationen. „Aber dass die das am Bunker wieder machen, finde ich gut“ meint Hildegard.