Hattingen. Eine Einzelhandels-Legende hört in Hattingen auf – jetzt gibt es große Rabatte auf Schuhe. So soll‘s danach mit dem Geschäft weitergehen.
Iim Räumungsverkauf verkauft das Schuhhaus Heller mit Rabatt 6000 Paar Schuhe und zwar „bis nichts mehr da ist“, sagt Inhaber Peter Blome. Er verrät, dass es Hoffnung für das Schuh-Geschäft in Hattingen gibt.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Bis zum 31. August will Blome das Schuhhaus betreiben. Ab dem 1. September ist er dann raus. Aber es wird eine Nachfolgerin geben: Nina Osten übernimmt, die Ende vergangenen Jahres bereits in Wuppertal das von Inhabern geführte Geschäft „Schuh Wagner am Loh“ übernommen hat. Ihr Stammgeschäft ist das Schuhhaus Werheit in Bergisch Gladbach. „Sie ist wie ich im Schuhkarton groß geworden“, sagt Peter Blome. Schon ihre Eltern hätten ein Schuhgeschäft betrieben. Wann sie aber eröffnet, weiß er nicht.
Räumungsverkauf in Hattingen mit Rabatten
Laut Blome möchte sie auch den Namen Schuhhaus Heller erhalten. Denn bevor Blome hier vor 24 Jahren übernahn, hatte das Schuhgeschäft schon Tradition in Hattingen. Auch das Team werde bleiben, versichert der 71-Jährige, der nun aufhört, „weil meine Frau mehr Zeit mit mir verbringen will“. Als Belastung hat er die Arbeit nie empfunden, im Gegenteil: „Das war für mich Hobby und Beruf zusammen. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich morgens keine Lust habe, zur Arbeit zu gehen. Es hat mir immer Spaß gemacht.“ Auch wenn die Zeiten nicht immer leicht gewesen seien, sagt Blome mit Blick auf die Corona-Zeit und die „Kaufzurückhaltung durch den Ukraine-Krieg“.
Lesen Sie auch:
- Topmarke verlässt Hattingen: Die Pläne fürs Reschop Carré
- Dieser Hattinger kommt bei der Fußball-EM 2024 groß raus
- Räumungsverkäufe Hattingen: Dieses Traditionsgeschäft ist dabei
- „Das Grauen in Tüten“: E-Bikes in der Altstadt Hattingen
- Sich einfach ein Schwimmbad mieten: Das geht in Hattingen
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Jedenfalls läuft der Räumungsverkauf, damit das Lager für die Nachfolgerin frei ist. „Die meisten Modelle sind aus der aktuellen Saison.“ 20 bis 70 Prozent Rabatt gibt es derzeit.
Zu Hoch-Zeiten gab fünf Filialen – nicht nur in Hattingen
Zu Hoch-Zeiten hatte Blome fünf Filialen: zwei in Hattingen, zwei in Gevelsberg und eine in Iserlohn. Im Jahr 2005 begann er „vorsichtig mit dem Handel von Schuhen bei Ebay“, erinnert er sich. Richtig Fahrt nahm der Online-Handel dann in der Corona-Pandemie auf. „Das ging raketenartig.“
Was das Sortiment betrifft: Das hat sich mit den Jahren ebenfalls rasant geändert. Denn elegante Damenschuhe mit hohen Absätzen machen nur noch etwa zehn bis 15 Prozent des Damenschuh-Angebots aus, der Rest entfällt auf bequemes Schuhwerk. Bei den Männern ist es nicht anders: „Früher kauften Männer zum blauen Anzug Business-Schuhe, heute tragen sie dazu weiße Sneaker“, erklärt Blome. Besser für die Füße sei die Entwicklung allemal.
„Hattingen ist für Händler und Kunden attraktiv“
Für den Einzelhandel in Hattingen hat sich Blome immer stark gemacht als Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes in der Stadt. Viele Einzelhändler seien im Laufe der Jahre durch Filialisten abgelöst worden, aber in der Corona-Zeit hätten viele davon auch wieder geschlossen. Die Stadt sei für Händler wie Kaufende attraktiv, weil die Mischung aus urbanem Flair - besonders im Sommer mit der Außengastronomie - und Einzelhandel gut ankomme und auch Auswärtige anziehe.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.
Dass inzwischen jedes Quartier - Weilfest, St.-Georgs-Viertel-Initiative und andere - eigene Aktionen starteten, liege daran, dass der Draht zu den direkten Nachbarn eher gegeben sei. „Denn sonst läuft man zehn Mal durch die Stadt, trifft die Leute nicht an“, weiß er aus Werbegemeinschafts-Erfahrung.
Peter Blome und seine Pläne für den Ruhestand
In jungen Jahren ist Blome viel gereist, darum ist das Reisen nicht sein vorrangiges Ziel, wenn er in den Ruhestand geht. Für den hat er nämlich noch keine Pläne. „Erst mal runterkommen“, sagt er. Und stünde seiner Nachfolgerin bei Bedarf auch mit Rat und Tat zur Seite.