Hattingen/Sprockhövel. Die Glückauf-Trasse zwischen Hattingen und Sprockhövel wird 30 Jahre alt. Jetzt steht der Radweg in Hattingen vor seiner Generalüberholung.
Eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Hattingen und Sprockhövel feiert Geburtstag. Vor 30 Jahren wurde ein wichtiges Teilstück der Radtrasse eröffnet und bringt seitdem echte Lebensqualität.
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Beate Pohle erinnert sich genau an die Eröffnung der Radtrasse zwischen Hattingen und Niedersprockhövel. Kurz nach dem 60. Geburtstag ihres Mannes war das gewesen. Und weil noch Ballons von der Feier übrig waren, feierten Pohles eine eigene bunte kleine Einweihung des Weges auf den sie und die Nachbarn so lange gewartet hatten.
„Da kamen ein paar Sportler von der TSG vorbei“, erinnert sich die 86-Jährige, die noch heute Fotos von damals im Album zeigen kann und sogar noch ein Stückchen Flatterband von der Eröffnung aufbewahrt hat. Denn: „Der Radweg ist ein echtes Geschenk“, betont sie. Viele Leute könnten jetzt zu Fuß oder mit dem Rad auf direktem Weg zum Einkaufen fahren, nutzten den Weg mit dem Rollator. Auch die Kindergärten und Schulkinder kämen regelmäßig vorbei. „Vom Kleinkind bis zum Greis“, lacht Beate Pohle. „Der Weg brachte einfach eine bessere Wohnqualität.“
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Dabei kann sich die 86-Jährige noch an ganz andere Zeiten erinnern: „Wir haben schon hier gewohnt, als die Eisenbahn noch fuhr“, sagt sie. Die hielt am Signal direkt vor ihrem Fenster „und wir haben uns immer zugewinkt.“
Im Herbst 1984 wurde die Bahnstrecke endgültig stillgelegt. Bis der Radweg nutzbar war, sollte es aber noch fast zehn Jahre dauern. „Die Leute haben geschimpft, weil sie meinten, die Anwohner hätten etwas gegen den Radweg. Dabei war das gar nicht so“, erinnert sich Beate Pohle. Im Gegenteil habe man lange auf die Eröffnung gewartet. „Es ist nur ein guter Kilometer, aber der hat so lange gedauert.“
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Bereits drei Jahre zuvor war der Abschnitt zwischen Schee und Niedersprockhövel eröffnet worden. Dann ging es weiter bis nach Bredenscheid. Die Anbindung nach Hattingen dauerte erneut lange Jahre. 2008 wurde Schulenbergtunnel nach dem Umbau für Radfahrer und Spaziergänger geöffnet, 2011 kam die Anbindung bis weit nach Hattingen hinein.
Jetzt steht die Radtrasse wieder im Fokus: Denn die Asphaltierung auf Hattinger Gebiet rückt nach jahrelangem Ringen - auch mit Umweltschützern - näher. Höchste zeit, findet Beate Pohle: „Ich habe so oft geflucht über das Hattinger Stück, wenn man besudelt angekommen ist. Und gerade das letzte Stück Richtung Obi ist sogar gefährlich. Da lief das Wasser in Rinnen hinunter.“ Auf der Sprockhöveler Seite sei der Zustand „hundertmal besser“ gewesen.
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Auf der Strecke von 5,4 Kilometern zwischen Nierenhofer Straße und Sprockhövel soll die Trasse nun asphaltiert und verbreitert werden. Die asphaltierte Oberfläche wird im Anschluss mit hellem Moränesplitt abgestreut. Das ist unter anderem auch Auflage der Unteren Naturschutzbehörde des EN-Kreises“, teilt die Stadt Hattingen mit. Auch die vier Zufahrtsrampen werden erneuert und ausgebaut. Geplant ist, mit den Arbeiten im vierten Quartal 2024 zu beginnen. Sie werden voraussichtlich bis Frühjahr 2026 laufen. 2,74 Millionen Euro soll der Umbau kosten, 95 Prozent davon werden gefördert. Die Stadt Sprockhövel hat sich übrigens gegen eine Asphaltierung der Glückauf-Trasse entschieden.