Hattingen/ Oberhausen. Robin aus Oberhausen stirbt in Hattingens Wodantal. Viele sind sicher: Das hätte verhindert werden können. Die einen trauern, die anderen rasen.

Das Wodantal wurde jetzt zum Treffpunkt für Biker. Der Anlass war ein trauriger: Vor zwei Wochen verunglückte ein 30-jähriger Oberhausener tödlich. Die Strecke ist bei Motorradfahrern beliebt, Anwohner aber warnen seit Jahren vor ihren Gefahren und bezeugen, dass gesunder Menschenverstand allein nicht genügt.

Etwa 50 Fahrer waren es, die am Wochenende gemeinsam von Haus Scheppen in Essen aus das Wodantal ansteuerten. Ihr Ziel: die Kurve, in der Robin am 10. März mit seinem Motorrad einen Unfall hatte und starb.

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Doch während die einen trauerten, berichtet Anwohner Stefan Melneczuk von der Unvernunft anderer: „Während in der ‚Todeskurve‘ in Anwesenheit der Polizei getrauert wurde und man die Verkehrsteilnehmer mit Blick darauf angewiesen hat, langsam zu fahren, war im oberen Bereich der Wodantalstraße das Heulen der Motoren wieder kilometerweit zu hören.“ Für ihn ist deshalb klar: „Sich alleine auf die Vernunft der Menschen zu verlassen, reicht im Wodantal schon lange nicht mehr aus.“

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Auch andere Anwohner und Leser warnen. Alexandra Nau schreibt auf Facebook: „An der Stelle ist eigentlich Tempo 50, registriert aber kaum jemand. Zudem laufen da oft Personen über die Straße, weil sie Wasser aus der Quelle holen. Radfahrer nutzen nicht den Radweg, sondern fahren auf der Straße - bei dem schlechten Pflegezustand des Fuß- und Radwegs ist das auch keinem Radfahrer zu verübeln. Im Wodantal ist dringend Handlungsbedarf.“

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Dem pflichtet Svenja Schneider bei: „Die Fußgänger sowie Radfahrer sind mit gefährdet. Vor allem am Wochenende wird die Straße von Nierenhof bis ins Wodantal zur Rennstrecke und man traut sich kaum dort entlangzulaufen.“

Forderungen für mehr Sicherheit im Wodantal

Anwohner sind frustriert: „In den vergangenen Jahren fehlte den Behörden schlicht und einfach die Bereitschaft, baulich und personell etwas im Wodantal zu unternehmen“, ist Stefan Melneczuk überzeugt. Der Bereich zwischen den Kreuzungen Paas- und Stöckerstraße sei zudem bei allen Betrachtungen bislang außen vor geblieben. „Hier werden nach wie vor Geschwindigkeiten wie auf der Autobahn gefahren“ - auch von Autos. Die Forderungen: weitreichende Überholverbote, niedrige Tempolimits und Kontrollen.

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Was zu Robins tödlichem Unfall führte, ermittelt ein Expertenteam der Polizei. Leser Werner Troike kommentiert: „Wäre ein Unterfahrschutz an der Leitplanke montiert gewesen, wäre der Unfall mit Sicherheit nicht tödlich gewesen. Die verunfallte Maschine sah nicht nach deutlich überhöhter Geschwindigkeit aus.“