Hattingen. Süßigkeiten mit Betäubungsmitteln, Waffen, Geld: Die Polizei fand massenhaft Drogen beim SEK-Einsatz. Viele waren versandfertig. Erste Bilanz.
Gummibärchen, bestrichen mit Drogen, Betäubungsmittel in Erdbeersirup und Schokolade: Das sind nur einige der Funde beim SEK-Einsatz der Polizei in Hattingen und anderen Ruhrgebietsstädten.
Am 13. März stürmte die Polizei die Werkstatt in Halle 7 in dem Gebäudekomplex an der Kreisstraße 24, sogar ein gepanzertes Fahrzeug fuhr vor, die Beamten trugen schusssichere Westen. „Wir haben auch drei Schusswaffen in der Werkstatt gefunden. Das zeigt, dass wir richtig lagen“, sagt Christoph Neuhaus, Sprecher der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises. Die Halle entpuppte sich als Drogenlabor.
Polizei: Fünf Personen im Drogenlabor Hattingen
Für Hattingen stehen aktuell fünf Personen fest, die in einem Gewerbeobjekt in Hattingen die Betäubungsmittel und ihre Ausgangsstoffe hergestellt haben sollen. „Alles unter dem Deckmantel einer angeblichen Werkstatt“, erklärt Neuhaus. Kundenverkehr soll es hier nicht gegeben haben. Neben Betäubungsmitteln und den Schusswaffen wurden in Hattingen noch etwa 35.000 Euro Bargeld und viele weitere Ausgangsstoffe für Betäubungsmittel sichergestellt.
- Werkstatt als Drogenlabor in Hattingen genutzt
- SEK-Einsatz Hattingen: Drogen, Geld, Auto sichergestellt
- Festnahmen, Spürhunde: SEK-Einsatz in Hattingen
Die Ermittlungsgruppe (EG) „Production“ hatte also reichlich zu tun - und wird auch noch weiter beschäftigt sein. „Es ist noch viel, viel mehr da, was gesichtet werden muss“, so Neuhaus.
Gummibärchen mit Cannabis
Er betont, welche Gefahr auch von beispielsweise den Gummibärchen, die mit THC - also dem Rausch bewirkenden Bestandteil der Hanfpflanze - bestrichen sind, dem mit THC versetzten Erdbeersirup oder auch der Schokolade mit Betäubungsmitteln ausgehen kann: „Das kann auch in die Hände von Kindern gelangen und zum Süchtigmachen benutzt werden.“
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
In Bochum war das Drogen-Versanddepot. Auf etwa 35 Quadratmetern standen neben hunderten Luftpolsterversandtaschen, Vakuumschweißgeräten und Sortierregalen auch Schwefelsäure, Amphetamin-Öl und weitere Chemikalien zur Herstellung und Aufbereitung von Betäubungsmitteln, heißt es in einer Presseerklärung der Polizei.
Versandfertige Joints und Ecstasy-Pillen
Die Drogenhersteller bereiteten Aromen für Ecstasy-Pillen vor, produzierten in kleineren Mengen Amphetamin. Mehr als 70 fertig gerollte Joints waren bereit für den Postweg. Etwa 6000 Ectasy-Pillen fanden die Beamten.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Vieles war zum Einsatzzeitpunkt bereits versandfertig verpackt. Insgesamt fanden die Beamten etwa 15 Kilo der verschiedensten Betäubungsmittel. Cannabis und Haschisch macht etwa ein Drittel der Gesamtmenge aus. Aktuell liegt der derzeitige Verkaufspreis schon im sechsstelligen Bereich. Die Auswertung läuft weiter.
Landrat Olaf Schade machte sich ein eigenes Bild von den sichergestellten Drogen. Er lobte die gute Arbeit aller am Einsatz beteiligten Kräfte.