Hattingen. Bei der Party nur für Frauen im Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen erzählen Frauen, warum Frauenevents wichtig sind - und was fehlt.
Rappelvoll ist es im Partyraum des Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen bei der Fete nur für Frauen am Weltfrauentag. Und die Frauen wissen genau, was sie in der Stadt brauchen.
Angelehnt an das Veranstaltungsformat „Kadınlar Matinesi“ feiern Frauen einiger Nationalitäten nur unter Frauen. Männliche Wesen ab sieben Jahren müssen draußen bleiben.
Was Frauen sich mehr in Hattingen wünschen
Die Damen mit und ohne Kinder schleppen Taschen mit selbst Gekochtem herein. Wer nichts mitgebracht hat, für den gibt‘s ein Büfett. Kinder spielten zwischen den Tischen Ball. Frauen mit und ohne Kopftuch, sportlich gekleidet oder im Abendkleid, schulterfrei oder bodenlang tanzen gemeinsam zur Musik, die DJane Fuldeen auflegt. Von Ethno bis Pop ist alles dabei.
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Drei Schritte vor, Tap, drei Schritte zurück, Tap: Die Frauen jeden Alters und Kinder haben sich im Kreis an den Händen gefasst und tanzen zu arabischen und türkischen Rhythmen. Neueinsteigende haben die Schritte schnell gelernt.
Die Musik bei der Party wird immer schneller
„Jetzt wird es ein bisschen schneller“, ruft DJane Fuldeen, die sonst meistens auf Türkisch spricht. Was der Stimmung bei der Veranstaltung nicht schadet, die Industriemuseum Henrichshütte und der Verein Hedefspor 1982 mit Unterstützung des Integrationsrates und „360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes erstmals organisiert haben.
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Gelächter und Stimmengewirr schlagen Eintretenden fröhlich entgegen. „Das ist mein Lieblingslied“, ruft eine Frau und sprintet auf die Tanzfläche. „Hier kann man sich austoben“, findet Ayna (50). Leyla (43) würde sich für Frauen in Hattingen noch mehr Flohmärkte wünschen und findet, dass Hattingen noch mehr solcher Feste vertragen könnte. Das Altstadtfest gefällt ihr auch, aber nur unter Frauen bewege man sich freier.
Einige Frauen bedauern Alkoholverbot
Irene (68) und Christine (75) Haarreifen mit lustig silber-glitzernden, wippenden Kugeln. „Wir wollten mal sehen, wie das hier ist. Es gefällt uns gut. Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass es ein Gläschen Sekt oder Wein oder ein Bier gegeben hätte.“ Nicht, weil sie sich betrinken wollten, sondern einfach, weil sie die Wahl haben wollten. Die Gerichte vom Büfett jedenfalls schmecken ihnen.
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Daha (36) findet, dass es mehr solcher Treffmöglichkeiten für Mütter geben müsste, wo sie sich austauschen und tanzen können „ohne Männerohren in der Nähe“. Hanne (71) gefällt die Party, sie würde sich aber so ein Fest an zentralerem Ort in der Stadt wünschen.
Klinik-Mitarbeiterinnen feiern gemeinsam
Eine Gruppe von Mitarbeiterinnen aus der Vamed-Klinik Hattingen-Holthausen ist gekommen, die Frauen nutzen das Fest, um mit mehreren Nationalitäten gemeinsam nach Dienst zu feiern.