Hattingen. Bei Hattingens Adventskalender-Aktion verzaubert Frau Holle mit Auftritten die Kinder, erstmals tritt auch der Nikolaus auf. Der Mann dahinter.
Eine Premiere erlebt heute Nachmittag (6.12.) Hattingens größter Adventskalender am Alten Rathaus in der Altstadt. Denn erstmals öffnet an diesem Nikolaustag nicht etwa Frau Holle ein Kalendertürchen, sondern – der Nikolaus höchstselbst.
Achtung! Eltern, deren Kinder schon lesen können, aber nicht erfahren sollen, wer den heiligen Mann aus Myra mit weißem Vollbart und Bischofsmütze gibt, sollten nun besser allein weiterlesen. Denn hier wird das Geheimnis um den Nikolaus-Mimen von Hattingens größtem Adventskalender gelüftet.
Frau Holle hat in der Adventszeit endlich einmal einen freien Tag
Ulrich Pätzold-Jäger aus Sprockhövel spielt den populären Heiligen, „ich habe von Frau Holle das Einverständnis dazu erhalten, dass ich in diesem Jahr die Kinder auf dem Untermarkt an meinem besonderen Tag persönlich begrüßen kann. Und Frau Holle, die ja dieselbe Adresse hat wie ich – Wolke 7 in Himmelspforten – hat so in der Adventszeit endlich einmal einen freien Tag, um für ihre Enkelkinder Plätzchen zu backen“, sagt der 71-Jährige mit einem Schmunzeln.
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Als Moderator, Rezitator, Sänger, Schauspieler tritt Ulrich Pätzold-Jäger schon seit Jahrzehnten auf, auch als Drehorgelspieler ist der ehemalige VHS-Abteilungsleiter, der fließend Englisch, Französisch und Spanisch spricht, vielen bekannt. Als er Anfang des Jahres dann hörte, dass das Stadtmarketing Hattingen Verstärkung für Frau Holle sucht, hat er sich bei Stadtmarketing-Chef Georg Hartmann beworben. „Ich schlüpfe gerne in andere Rollen“, sagt er. Mehr noch: Mit dem heiligen Nikolaus von Myra, der sich einst selbstlos für andere eingesetzt hat und sein ererbtes Vermögen unter den Notleidenden verteilte, „kann ich mich auch persönlich identifizieren“.
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Denn Ulrich Pätzold-Jäger ist auch selbst karitativ engagiert, er wirbt seit Jahren Spenden für Projekte für Menschen in Ruanda ein. Vor einigen Jahren etwa sammelte er Gelder, um für Straßenkinder in Kigali eine Küche und einen Speisesaal zu bauen. Aktuell wirbt er Spenden ein für ein Betreuungs- und Ausbildungsprojekt von Teenager-Müttern in Kijote/Ruanda. Auch alle Erlöse seiner Auftritte fließen in die Projekte für Ruanda, sagt Ulrich Pätzold-Jäger.
Den Nikolaus als Kind als einen respektvollen Menschen erlebt
Als Nikolaus könne er dabei durchaus schon auf Erfahrung zurückgreifen, betont der 71-Jährige. Den heiligen Mann zu mimen, habe in seiner Familie zudem Tradition, „mein Onkel August hat ihn früher gespielt und auch mal Opa Alfred“. Als kleiner Junge habe er den Nikolaus dabei als einen respektvollen Menschen erlebt, der einem allerdings auch nur dann etwas gegeben habe, „wenn wir Kinder etwas geleistet haben“. So musste er zum Beispiel dem Nikolaus ein Gedicht aufsagen oder etwas vorsingen.
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Auf derlei Devise setzt Ulrich Pätzold-Jäger auch bei seinem Nikolaus-Auftritt beim Adventskalender am Alten Rathaus. „Ich werde den Kindern – und den Erwachsenen – erst etwas vorlesen, ein Nikolaus-Lied a capella singen – ehe es Goldtaler auf sie herabregnet, aber auch sagen: ,Wenn ihr nicht mitsingt, gibt es hier gleich gar nichts’“. Die Drehorgel allerdings kommt am heutigen Nikolaus-Tag nicht zum Einsatz – „sie ist für diesen Auftritt im Alten Rathaus ein wenig zu sperrig“, bedauert Ulrich Pätzold-Jäger.
Die Enkel werden Opas Nikolaus-Auftritt wohl nicht miterleben
Bedauern klingt auch aus seinen Worten, als er sagt, dass seine beiden Enkel Jonte (dreieinhalb) und Jaro (fast ein Jahr) Opas Nikolaus-Auftritt am Alten Rathaus in diesem Jahr wohl nicht miterleben werden. „Sie wohnen in Düsseldorf – und ihre Eltern können in diesem Jahr so mitten in der Woche um 17 Uhr leider nicht mit ihnen nach Hattingen kommen.“
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Aber vielleicht bleibt Nikolaus’ Auftritt bei Hattingens größter Adventskalender am Alten Rathaus ja keine einmalige Sache.
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