Hattingen. Prof. Andreas Tromm übergibt die Klinik für Innere Medizin am EvK in Hattingen an Prof. Juris Meier. Warum er dennoch im Krankenhaus bleibt.

Der Chefarzt geht – und bleibt im Hause: Nach 23 Jahren als Leiter der Klinik für Innere Medizin hat sich Prof. Andreas Tromm (66) jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Prof. Juris Meier (47) an.

Der Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie ist seit April 2021 Chefarzt der Klinik für Innere Medizin in den Augusta Kliniken Bochum, leitet seit August 2021 zudem das neu gegründete Diabeteszentrum Ruhrgebiet in Bochum und Hattingen – und freut sich, dass sein Vorgänger sein Kollege bleibt. Tromm bleibt dem EvK als niedergelassener Facharzt für Gastroenterologie mit seinem ambulanten Endoskopiezentrum im Hause treu. Er betreut dort Kassen- und Privatpatienten.

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„Damit führen wir fort, was viele vor 15 Jahren noch kritisch beäugt haben: die sektorenübergreifende, also ambulante und stationäre Behandlung an einem Ort mit verschiedenen Fachdisziplinen“, so Tromm. Das sei damals zukunftsweisend gewesen, heute als Standard von den Krankenkassen gefordert und am wichtigsten: „Für die Patientinnen und Patienten eine optimale Behandlungsstruktur.“

Enge Zusammenarbeit zwischen ambulantem und stationärem Sektor

Denn mit der engen Zusammenarbeit zwischen ambulantem und stationärem Sektor sowie niedergelassenen Haus- und Fachärzten gibt es für die Patientinnen und Patienten keine Versorgungslücken.

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Meier freut sich, dass die Schnittstelle bleibt und mit dem Ausbau der bauchchirurgischen Versorgung unter der Leitung von Chefarzt Dr. Benno Mann gestärkt wird. Der neue Chefarzt sieht keinen Grund für große Änderungen. Er will die bisherige breite internistische Ausrichtung der Klinik mit den besonderen Schwerpunkten in der Gastroenterologie und Diabetologie fortführen.

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„Da ich nun die Kliniken für Innere Medizin an beiden Augusta-Standorten leite, bietet sich eine noch engere Vernetzung zwischen Bochum und Hattingen an“, sagt Meier. Vom Herzen bis zum Darm bieten beide Kliniken das ganze Spektrum der Inneren Medizin an.

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Das Netzwerk habe für die Patientinnen und Patienten große Vorteile: „Von der Diagnostik über konservative Behandlungen bis zur allgemeinen und speziellen Chirurgie, in Bochum teils unterstützt mit der etablierten Roboterchirurgie, sind und bleiben wir das Krankenhaus für Hattingen und darüber hinaus“, bekräftigt Meier.

Krankenhäuser befinden sich in einem stetigen Wandel

Dass das EvK das Akutkrankenhaus für Hattingen und Sprockhövel bleibt, hat das NRW-Gesundheitsministerium im Rahmen der bundesweiten Krankenhausreform bestätigt. Zu Primärversorgung zählen neben Chirurgie, Innerer Medizin, Geriatrie und Intensivmedizin auch eine große Neurologie und eine große Diabetologie. Nichts davon steht auf der Streichliste.

Abgeben wird das EvK allerdings zwei andere Leistungsangebote: Wiederholungen oder Erweiterungen bei Operationen mit Hüft- oder Knie-Endoprothesen. „Die machen spezialisierte Zentren besser und es waren bei uns ja auch nur 25 Eingriffe im Jahr“, sagt Mario Kleist, Mitglied der Augusta-Geschäftsführung, zur Kürzung.

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Dass die Klinik Blankenstein ihre Diabetologie behalten möchte, bereitet Juris Meier keine Sorge. Weil er sie selbst zuvor geleitet hat, will er die Pläne seines ehemaligen Arbeitgebers nicht kommentieren. Und sagt nur: „Am Ende wird sich die größere Abteilung durchsetzen.“

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Apropos größere Abteilung: Als Andreas Tromm die „Innere“ am EvK vor 23 Jahren als Chefarzt übernahm, gab es dort drei Oberärzte und sechs Assistenzärzte. Heute sind es fünf Oberärzte und 14 Assistenzärzte. Auf der anderen Seite hat sich das EvK von Küche, Labor und Apotheke verabschiedet. „Krankenhäuser befinden sich in einem stetigen Wandel“, sagt Tromm.