Hattingen. Felderbachtal, Kohlenstraße, Wittener Straße – die Dauerbaustellen in Hattingen kosten Anwohnern und Betroffenen Nerven. So sieht’s aktuell aus.

Elfringhausen ist sauer: Für den vergangenen Montag (17.7.) hatte der Landesbetrieb Straßen NRW die Freigabe der L 924 (Felderbachtal-/Fellerstraße) nach zwei Jahren Dauerbaustelle angekündigt – doch passiert ist immer noch nichts. „Für uns Kummer gewohnte Elfringhauser war das von vornherein klar“, schreibt Peter Krieger, Geschäftsführer des Bürger-, Heimat- und Verkehrsvereins an die WAZ-Redaktion. „Scheinbar sind wir nur Steuerzahler, denen man nichts zurückgeben muss.“

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Der Elfringhauser führt dazu aus: „Neben der Einstellung des ÖPNV sowie der Schulbusse bleibt eine wichtige Verbindungsstraße weiterhin gesperrt. So müssen wir immer noch auf die stark beschädigten Straßen, die für eine Reparatur keine Priorität haben, ausweichen. Ein lukratives Geschäft für den Staat, der auch weiterhin reichlich Kfz-, Mineralöl-Steuer usw. kassiert, denn auf mindestens ein Fahrzeug ist man ja angewiesen.“

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Seit dem Jahrhundert-Hochwasser am 14. und 15. Juli 2021 ist die Straße zwischen dem Abzweig Elfringhauser Straße in Hattingen und Nierenhof gesperrt. Die Fahrbahn war durch das viele Wasser teilweise unterspült worden war. Die Sanierung, durchgeführt im Auftrag des Landesbetriebs Straßen NRW, hatte sich immer wieder verzögert.

Jetzt erneut. „Es hat eine Verzögerung beim Einbau der Leitplanken gegeben“, erklärt Straßen-NRW-Sprecherin Nadja Leihs gegenüber der WAZ. Auch bei der Bauabnahme wurden noch Mängel festgestellt. „Aber am kommenden Montag (31.7.) soll die Straße wieder freigegeben werden.“

Dauerbaustelle Kohlenstraße

Doch die Straße durchs Felderbachtal ist nicht die einzige Dauerbaustelle, die Anwohner, Geschäftsleute und Verkehrsteilnehmer aktuell nervt. Auch bei der Sanierung der Kohlenstraße in Nierenhof, Niederbonsfeld und Kupferdreh ist noch kein Ende in Sicht. Nachdem der ursprüngliche Termin für die Fertigstellung im Herbst 2022 längst Geschichte ist, sollte zumindest der Abschnitt zwischen Niederbonsfeld und Nierenhof im Mai 2023 fertig sein – und wurde dann auf Ende Juli verschoben.

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Zum aktuellen Fortschritt sagt Nadja Leihs, dass „es doch deutlich länger dauert als gedacht“. Die Kanäle seien zu einem großen Teil kaputt gewesen, sie müssen erneuert werden. „Die Kollegen planen, den Bauabschnitt Anfang September abzuschließen.“ Danach geht es auf Nierenhofer Gebiet weiter – voraussichtlich zwei Monate lang.

Dauerbaustelle Wittener Straße

Seit Anfang des Jahres rollt der Verkehr zwischen Autobahn-Anschluss Herbede und dem Steinenhaus nur in Richtung Hattingen. Wer dagegen von Blankenstein kommend nach Witten will, muss große Umwege über Sprockhövel in Kauf nehmen. Anwohner sind indes genervt, dass Autofahrer immer wieder Abkürzungen durch ihr Wohngebiet nehmen, die nicht erlaubt sind.

Nun wurde eine Baustellenampel als Lösung ins Spiel gebracht, damit der Verkehr in beide Richtungen über die eine Spur laufen könnte. „Es würde Rückstaus geben, die nicht überschaubar sind“, so Andreas Berg, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, über diese Straßensanierung.

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Zudem kommen die Arbeiten nur schleppend voran. Noch immer wird im ersten Bauabschnitt in Höhe der Autobahnbrücke gewerkelt. Grund: Es wurde viel teerhaltiges Material im Boden gefunden, dessen Entsorgung jetzt aufwändiger ist als geplant.