Hattingen/Sprockhövel. Das EvK in Hattingen wird auf die Grundversorgung der Bürger in Hattingen und Sprockhövel ausgerichtet. Was dort behandelt wird und was nicht.

„Die Grund- und Akutversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger in Hattingen und Sprockhövel ist gesichert. Es ist erklärtes Ziel der Politik, dass internistische und chirurgische Leistungen für alle innerhalb von 20 Minuten mit dem Auto zu erreichen sind. Und das gewährleisten wir.“ Mit diesen Worten beschreibt Thomas Drahten die aktuelle medizinische Versorgungslage in Hattingen und Sprockhövel.

Damit das so bleibt, müssten die Bürger allerdings damit leben, dass spezielle Leistungen weiter entfernt angeboten werden, erklärt der Geschäftsführer und Stiftungsvorstand der Augusta Kliniken, zu denen das Evangelische Krankenhaus an der Bredenscheider Straße gehört. Und meint damit vor allem die Schließung der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am EvK, die im Juli für viel Empörung gesorgt hat.

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Das Aus für die Geburtsstation 2007 und die Notfallpraxis der Hausärzte 2014 wurde in diesem Zusammenhang ebenso noch einmal thematisiert wie die Rauswürfe der Belegärzte für die Fachrichtungen HNO und Gynäkologie.

Nur hier gibt es eine Stroke Unit für Schlaganfallpatienten

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„Für ein Haus wie das EvK mit seinen 215 Betten geht es seit Jahren ums Überleben“, sagt dazu Thomas Drahten. „Und das geht nur mit einer Stärkung und Konzentration auf Bereiche, die für die Akut- und Regelversorgung absolut notwendig sind.“

Das Evangelische Krankenhaus in Hattingen gehört zum Verbund der Augusta Kliniken.
Das Evangelische Krankenhaus in Hattingen gehört zum Verbund der Augusta Kliniken. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Das betrifft in Hattingen die Neurologie, die Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie und nichtinvasive Kardiologie, die Diabetologie und die Unfallchirurgie/Traumatologie. Die bereits bestehende Verzahnung von Gastroenterologie und Viszeralchirurgie wird weiter intensiviert.

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Den Ausbau der Neurologie sowie der Altersmedizin treibt das Haus – entsprechend dem Krankenhausplan – bereits seit 2013 voran. „In Hattingen sind wir das einzige Krankenhaus mit einer Stroke Unit für Schlaganfallpatienten“, sagt Thomas Drahten.

Mehr Personal und mehr Ausbildung

Man habe das Personal im ärztlichen wie im pflegerischen Bereich erhöht, so der Augusta-Geschäftsführer weiter. Und: Die Ausbildung von Pflegekräften wie operationstechnischer und anästhesietechnischer Assistenten sorge auch künftig für die erforderliche Zahl an Fachkräften.

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Dass die für eine Akutversorgung unbedingt notwendigen Fachabteilungen nicht nur ausgebaut, sondern auch stetig weiter spezialisiert würden, betonen die Chefärzte des Evangelischen Krankenhauses. So bietet Dr. André Sander in seiner Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie neben den Erweiterungen im unfallchirurgischen und orthopädischen Leistungsbereich auch Altersorthopädie und Schilddrüsenoperationen an.

Intensivstation und Betten für den EN-Kreis

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Prof. Andreas Tromm führt in seiner Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie nicht nur mehr als 5000 endoskopische Untersuchungen im Jahr durch. Die Abteilung ist auch eine überregionale Anlaufstelle für Patienten mit chronischen Darmerkrankungen. Prof. Min-Suk Yoon, Chefarzt der Neurologie, hält neben der Regel- und Akutversorgung mit den Schwerpunkten neuromuskuläre Erkrankungen und Morbus Parkinson auch spezielle Ansätze der Ayurvedischen Medizin bereit.

„Dabei bleiben die Pfeiler der Grundversorgung immer im Blick“, erklärt Thomas Drahten noch einmal. „Die gewährleisten wir in Hattingen mit der Intensivstation und Betten für den EN-Kreis, Großgeräten wie CT und MRT sowie als Notarzt-Standort.“