Hattingen. Die Ruhr(tal)-Ranger sind in Hattingen auf Streife: Sie helfen den Wandernden im Hügelland und schützen die Natur an der Ruhr. Ihre Erlebnisse.

Die Ruhr-Ranger des Regionalverbandes Ruhr (RVR) achten darauf, dass Menschen am Fluss, in Naturschutzgebieten und im Wald von Hattingen die Natur schützen. Die Ruhrtal-Ranger der Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung mbH (Wabe) helfen Wandernden und Radfahrern, klären über Naturschutz auf. Beide haben wieder Saison und sind unterwegs.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

„Etwa ein bis zwei Mal pro Woche sind wir im Schnitt in Hattingen“, sagt RVR-Ruhr-Ranger Dirk Bruszies. „Wir sind acht hauptamtliche Kollegen und auch im Auftrag des EN-Kreises zuständig. Wir sollen auch noch drei neue Kollegen bekommen“, erklärt Bruszies. Denn das Gebiet ist groß.

Ruhr- und Ruhrtal-Ranger klärenüber Naturschutz auf

Im Kreis gibt es insgesamt 31 Naturschutzgebiete auf 1.600 Hektar und 65 Landschaftsschutzgebiete auf 25.000 Hektar. In acht besonders stark frequentierten Bereichen sind die Ranger unterwegs, davon liegen drei in Hattingen: Ruhraue in Winz-Baak, Elfringhauser Schweiz in Hattingen und Sprockhövel, Naturschutzgebiet „Alte Ruhr/Katzenstein.

>>> Lesen Sie auch:

Die Ranger des RVR-Eigenbetriebs Ruhr Grün sind Forstwirte und Forstwirtschaftsmeister mit der Zusatzausbildung Natur- und Landschaftspfleger – und „immer zu zweit unterwegs von April bis Herbst“.

Viel zu tun gibt es im Naturschutzgebiet Winz-Baak

Bruszies kommt aus Witten, ist zumeist auch in Hattingen dabei. Viel zu tun ist immer im Naturschutzgebiet Winz-Baak, „da, wo die Rinder stehen. Es gibt das Problem, dass manche Bootsfahrer unterhalb der Isenburg anlegen.“ Unerlaubt. Darüber würden die Bootsverleiher auch informieren, dennoch gäben viele Bootstourende an, das nicht zu wissen. „Und natürlich ist es da sehr schön.“ Die meisten würden allerdings freundlich auf den Hinweis reagieren und gehen. Grillen, offenes Feuer, frei laufende Hunde sind im Naturschutzgebiet nicht gestattet.

Ehrenamtliche Naturschutztwächter des EN-Kreises

16 ehrenamtliche Naturschutzwächter in 13 Einsatzgebiete hat der Ennepe-Ruhr-Kreis losgeschickt. Lennart Nüfer und Peter Patzner kümmern sich um Hattingen. Sie sind sogar vereidigt worden.

Peter Patzners Erfahrung: „Ich schaue, wo die Leute Unfug getrieben haben. Häufig lassen Hundebesitzer ihre Hunde im Wald frei laufen, die jagen dann das Jungwild auf. Und immer wieder spreche ich Menschen an, die ihren Müll neben die Mülltonne werfen.“ Freundlich klärt er die Menschen dann auf.

Ihre Aufgaben: Sie setzen sich dafür ein, dass Natur und Landschaft im EN-Kreis geschützt und erhalten werden: 15 Männer und eine Frau sind im April 2022 für fünf Jahre als Naturschutzwächter bestellt worden.

Doch es gibt auch Menschen, die sich uneinsichtig zeigten. „Wir arbeiten mit dem Ordnungsamt Hattingen zusammen, haben Telefonnummern.“ Auch ein Anruf bei der Polizei sei möglich.

Einsatztage und -zeiten variieren für die Naturschützer

Mal unter der Woche, mal am Wochenende, mal einen ganzen Tag, wenn es voll ist, oder auch nur einige Stunde: Wann die Einsätze laufen, ist sehr unterschiedlich. „Wir wollen keinen festen Rhythmus, weil sich die Menschen sonst daran gewöhnen“, so Bruszies. Zu Fuß geht’s durchs Naturschutzgebiet, per Rad von Kemnade bis zur Brücke Dahlhausen über den Radweg – immer in Uniform mit Logo.

>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel

Die Ruhr-Ranger gehen zudem Hinweisen des Kreises oder von Anwohnenden nach. „Gerade haben wir eine Meldung, dass wohl unter der Eisenbahnbrücke öfter Feuer gemacht wird. Aber wir haben da noch niemanden angetroffen.“

Ruhrtal-Ranger unterstützen Wandernde und Radfahrende

Die Ruhr-Ranger haben nichts zu tun mit den Ruhrtal-Rangern der Wabe, ein Projekt, das vom Jobcenter EN gefördert wird. Sie sollen Wandernde und Radfahrende unterstützen bei Pannen und kleinen Unfällen, sich um die Instandsetzung des Ruhrtal-Radweges kümmern, Fragen über die Wegstrecke beantworten, über Naturschutz informieren. Der ursprüngliche Plan: Dass sie – zu erkennen an roten oder beigen Westen mit Logo – von April bis Oktober an sieben Tagen in der Woche zwischen Bochum-Dahlhausen und Hagener Hengsteysee unterwegs sind.

>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns

Aber: „Wir fahren derzeit nur mit zwei Personen ein bis zwei Mal die Woche die Hattinger Radwege ab. Wir haben derzeit keine auskömmliche Refinanzierung der Ruhrtal-Ranger, deswegen haben wir relativ wenig Personal“, sagt Mark Kohlberger, Geschäftsführer der Wabe. Eine Kooperation mit den RVR-Ruhr-Rangern gebe es derzeit nicht, „ist aber eine gute Idee“, so Kohlberger.