Hattingen. Familie Sattler aus Hattingen hat einen 8000 Quadratmeter großen Garten. Bei der Aktion Offene Gartenpforte zeigen sie ihr grünes Paradies.
Einen Hauch von Marrakesch konnten Besucher der Gartenpforte an diesem Wochenende im Garten der Familie Sattler kennenlernen. Von der Straße aus lässt sich dabei gar nicht erahnen, welches Pflanzen-Kunstwerk ihr Garten ist. An jeder Ecke gibt es etwas anderes zu entdecken.
Eingangs des Gartens: ein Steinteich mit Seerosen, im buddhistischen Stil dekoriert
Schon ganz am Anfang des Sattlerschen Gartens erwartet Besuchende ein großangelegter Steinteich mit Seerosen, im buddhistischen Stil dekoriert. Nur über einen langen, mit Bäumen und Schattengewächsen gesäumten Weg ist er erreichbar. Im hinteren Bereich des Gartens versteckt sich ein Druidenkreis, von dem abgehend sich ein kleiner, über mehrere Ebenen angelegter Gartenbereich befindet, der eine große Auswahl an Blüh-, aber vor allem Blattpflanzen in vielen unterschiedlichen Grüntönen zeigt.
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Inmitten dieser Pracht steht eine im marokkanischen Stil eingerichtete Hütte, wo die Besucherinnen und Besucher bei einem kalten Getränk eine Schattenpause nehmen können.
„Das ist hier einfach ein Paradies“, schwärmt eine Besucherin
Die Aktion Offene Gartenpforte
Christa und Georg Sattler aus Hattingen öffnete ihren Garten im Rahmen der „Offenen Gartenpforte“ in Bochum. Thema dieser Aktion ist, es gemeinsam mit anderen Gartenfreunden die Schönheit der Natur zu bewundern, Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Üblicherweise wird für eine Gartenbesichtigung eine Spende von zwei Euro pro Besucher als Eintritt entrichtet.
Ihren Garten öffnen Sattlers dabei jedes Jahr aufs Neue gern – nicht nur, um die eigene Freude am Garten zu teilen. „Wir unterstützen damit ja auch gemeinnützige Zwecke“, erklärt Christa Sattler. Gegen Spenden gab es daher Getränke und Kuchen zu verzehren.
Die Einnahmen aus Eintritt und Kuchenverkauf gehen in diesem Jahr zu jeweils gleichen Teilen an die „Aufsuchende medizinische Hilfe für Wohnungslose Bochum e. V.“ und den „Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e.V.“. Im Jahr 2022 kamen so insgesamt 3471 Euro zusammen.
„Das ist hier einfach ein Paradies“, schwärmt Evelin Kuhlmann über den Garten von Christa und Georg Sattler. „Das ist wirklich eine Idylle, die beseelt“, stimmt ihre Freundin Christa Schindler zu. Aus Bochum und Dortmund sind die beiden Frauen extra angereist, um an diesem Samstagnachmittag wieder durch diesen Garten zu gehen. „Das ist schon quasi ein Pflichtprogramm“, sagt Evelin Kuhlmann. Als Besucherin der ersten Stunde hat sie den Aufbau des Sattlerschen Gartens in Hattingen über die Jahre miterlebt.
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Vor 18 Jahren riefen Christa und Georg Sattler die „Offene Gartenpforte“ in Bochum ins Leben. Damals noch wohnhaft in Bochum-Gerthe, öffneten sie anfangs nur mit einer Handvoll weiteren Gartenbesitzern ihre Türen der breiten Öffentlichkeit. „Der Garten dort war uns am Ende einfach zu klein“, erklärt Christa Sattler den Umzug nach Hattingen. Hier haben sie nun 8000 Quadratmeter zur Verfügung. „Man kann hier eigentlich auch spazieren gehen“, sagt Christa Sattler während einer kurzen Führung.
In liebevoller Detailarbeit bereiten die Sattlers die Gartenpforte-Aktion jedes Mal vor
In liebevoller Detailarbeit bereiten sie und ihr Mann sich jedes Mal über Monate auf die Gartenpforte vor. „Das ist viel Arbeit, da sind wir teilweise acht bis zehn Stunden täglich an der Arbeit“, verrät Christa Sattler.
Ihr Garten ist bereits wiederholt in Magazinen und Zeitschriften abgebildet worden. Die Pflanzen sind zum Teil Raritäten, die sie auf Messen und besonderen Veranstaltungen erstehen.
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„Die Vorbesitzer hatten hier ein paar Sträucher, Bäume und große Wiesen, aber das war mir zu langweilig“, erklärt die Rentnerin. Und so ist mittlerweile eine wahre Wohlfühloase entstanden, wo sich nicht nur die Menschen wohlfühlen. Auch ein Dachs, Waschbären, Zaunkönige und Dompfaffen oder Rehe zählen zu den Besuchern oder leben hier. „Und genau deswegen haben wir hier nicht so viele Blühpflanzen, die werden sonst alle abgefressen“, sagt Christa Sattler.
Nur um das alte Fachwerkhaus herum blühen Rosenbüsche
Nur um das alte Fachwerkhaus herum blühen Rosenbüsche, goldener Oregano und viele weitere Blumen um die Wette. Ab Herbst ist der Garten dann aber einfach Garten. „Mehr als Laub fegen machen wir dann auch nicht mehr.“