Hattingen. Hattingen verzeichnet auf den Parkplätzen Einbußen in sechsstelliger Höhe. Das Problem-Parkhaus in der Altstadt steht wieder auf dem Prüfstand.

In Hattingen wird weniger geparkt – oder zumindest weniger für das Parken bezahlt. Das macht sich auch finanziell bemerkbar. 150.000 Euro weniger als geplant konnte die Stadt für die Nutzung der Parkplätze und des Parkhauses einnehmen. Für Letzteres soll nun endlich eine Lösung in Sachen Sicherheit und Barrierefreiheit gefunden werden.

Es ist eines der großen Sorgenkinder der Stadt: das Altstadt-Parkhaus. Für ein halbes Jahr hatte die Stadt den Betrieb an den externen Betreiber Saba Park abgegeben. Nach anfänglichem Ruckeln lief es. Seit Mai ist Hattingen wieder selbst am Ruder. Da trotz des externen Betreibers noch immer eine hohe Verantwortung bei der Stadt lag, erachtete man es als sinnvoller, selbst wieder zu übernehmen.

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Das Bild gleicht seitdem häufig dem von früher: Die Ausfahrtsschranke steht oft schon vor dem eigentlichen Ende der kostenpflichtigen Parkzeit offen. Denn die Ausfahrt muss sichergestellt sein, auch wenn über die Ruftaste nach Dienstschluss niemand mehr zu erreichen ist. „Das Parkhaus ist grundsätzlich von morgens bis abends durch die Ruftaste mit der Stadtverwaltung verbunden. Durch Personalausfälle kann die Zeit variieren“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann dazu. Sie betont: „Lösungen sind in Arbeit.“

Diese Lösungen sollen in ein Gesamtkonzept zur Sicherheit des Problem-Parkhauses einfließen. Wie das aussehen wird, ist noch offen. Schon vor zwei Jahren wurde darüber diskutiert. Eine Idee, das Parkhaus nachts durch ein Rolltor zu verschließen, scheiterte daran, dass eine Ein- und Ausfahrt für Dauerparker jederzeit möglich sein muss und ein nächtlicher Notdienst personell nicht machbar sei.

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Vor allem Vandalismus ist immer wieder ein Problem an der Augustastraße. So wurde der Aufzug derart beschädigt, dass er seit fast zwei Jahren nicht mehr funktioniert. Für den Austausch rechnet die Stadt mit einer sechsstelligen Summe – das war finanziell zuletzt nicht drin.

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Jetzt sind Mittel für einen neuen Aufzug eingeplant. Bevor nicht das Sicherheitskonzept steht, wird aber nichts passieren, „damit der Aufzug nicht innerhalb kürzester Zeit dem Vandalismus zum Opfer fällt“.

Parkplätze und Parkhäuser

Öffentlich Parkplätze und Parkhäuser in Hattingen:

Altstadt-Parkhaus, Augustastraße, mit 306 Stellplätzen, sechs Behinderten-Stellplätzen, fünf Frauen-Stellplätzen, vier Stellplätzen „Parken mit Kindern“, extra breiten Plätzen auf den oberen Parkdecks und 14 kostenfreien Stellplätzen für Fahrräder

P+R-Parkplätze Im Bruchfeld mit 121 Stellplätzen

Parkplatz Roonstraße mit 161 Stellplätzen und zwei Behinderten-Stellplätzen

Parkplatz Rathausplatz mit 132 Stellplätzen

Parkplatz Alter ZOB, August-Bebel-Straße mit 92 Stellplätzen und zwei Plätze für Reisebusse

Kostenpflichtig sind die Parkplätze montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr, samstags von 9 bis 18 Uhr und an verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage sowie an allen Adventssonntagen von 12 bis 19 Uhr.

Privat betrieben werden die Parkhäuser Vinci Park im Reschop Carré mit ca. 330 Stellplätzen. Die Einfahrt ist Montag bis Samstag von 8 bis 21.30 Uhr möglich. Außerdem gibt es ein Parkhaus bei Kaufland mit ca. 270 Stellplätzen. Geöffnet ist das Montag bis Samstag von 6.30 bis 21.30 Uhr.

Da schmerzen die Einnahmeeinbußen natürlich besonders. Im Parkhaus gab es Ausfälle wegen der Sprengung der Kassenautomaten im Dezember 2021. Danach legte ein Softwarefehler die Ticketausgabe über Monate lahm, dann war die Schranke defekt. Weniger Einnahmen gab es aber auch an den übrigen Parkscheinautomaten in der Stadt. „Wir führen die Einnahmerückgänge auch auf Corona-Auswirkungen und das damit verbundene geringere Besucheraufkommen zurück“, erklärt Wegemann.

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Den Mindereinnahmen stehen Einnahmen durch Falschparker in Höhe von 150.000 Euro gegenüber. Allerdings sei die Anzahl der Verwarnungen zurückgegangen. „Vielleicht weil weniger geparkt wurde oder, weil die Menschen aufgrund der neuen ‘Preise’ bewusster parken“, mutmaßt die Stadtsprecherin. Finanziell macht sich das nicht bemerkbar – da das Falschparken teurer geworden ist, bleiben die Einnahmen gleich.

Parkgebühren in Hattingen gestiegen

Auch die Parkgebühren waren zum Jahreswechsel gestiegen. Parken wurde aber nur in bestimmten Bereichen teurer. Im Altstadtparkhaus sowie an den Parkplätzen am „Alten ZOB“ und der P+R-Anlage am Bahnhof blieben die Gebühren mit 70 Cent pro halber Stunde gleich. An allen anderen Parkplätzen, wo bisher nur 50 Cent für eine halbe Stunde fällig wurden, ist es teurer geworden. Auch hier sind seit diesem Jahr 70 Cent je 30 Minuten beziehungsweise sieben Euro für das Tagesticket fällig.

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