Hattingen. Das Altstadt-Parkhaus in Hattingen wird ab Mai nicht mehr von Saba Park betrieben. Unklar ist, wie Ein- und Ausfahrt künftig geregelt werden.

Das Altstadt-Parkhaus wird ab Mai wieder von der Stadt Hattingen betrieben. Der Vertrag mit dem privaten Betreiber Saba Park Deutschland GmbH, der seit Anfang November zuständig ist, wird nicht verlängert. Unklar ist noch, wie das Problem-Parkhaus künftig öffnen soll.

Immer wieder macht das Altstadt-Parkhaus Schwierigkeiten – und das seit Jahren. Im vergangenen November zog die Stadt vorerst die Reißleine und gab die Verantwortung an Saba Park ab. Zunächst als dreimonatige Testphase angekündigt, wurde der Vertrag bis Ende April verlängert. Doch jetzt ist Schluss: „Der Vertrag wird nicht verlängert, da sich während der Testphase gezeigt hat, dass wir als Eigentümer trotz externem Betreiber immer noch in einer hohen Verantwortung bleiben, zum Beispiel im Bereich der Bauunterhaltung. Aus diesem Grund wird es für sinnvoller erachtet, das Parkhaus wieder selbst zu betreiben“, teilt Stadtsprecherin Jana Golus mit.

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Vor allem Vandalismus und die Technik sind im Parkhaus an der Augustastraße immer wieder ein Problem. Monatelang hatte im vergangenen Jahr ein Softwarefehler die neue Ticketanlage lahmgelegt, nachdem Kassenautomaten Ende 2021 durch Feuerwerkskörper stark beschädigt wurden. Danach war eine Schranke defekt. Der Aufzug funktioniert seit langem nicht mehr – durch Vandalismus wurde er so beschädigt, dass er nicht mehr zu reparieren ist. Für einen Austausch rechnet die Stadt mit einer sechsstelligen Summe. Die gibt der Haushalt nicht her.

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Überhaupt hängt wie so oft vieles am Geld. So auch die Zukunft des Parkhauses. „Durch die Test-Monate konnte die Stadt wichtige Erkenntnisse sammeln, beispielsweise, dass das Parkhaus mit Schranke nur betrieben werden kann, wenn wirtschaftliche und personelle Ressourcen für eine Rufbereitschaft zur Verfügung stehen“, bilanziert Jana Golus. Das hatte vor der Übergabe in private Hände dazu geführt, dass die Ausfahrtsschranke oft auch während der Betriebszeiten offen stand.

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Doch auch in der Kooperation mit Saba Park lief zunächst nicht alles reibungslos. Vor allem an den besucherstarken Adventssonntagen führten Probleme mit den weiter von der Stadt verantworteten Bezahlautomaten dazu, dass die Schranke zu blieb. Beim Drücken der Hilfetaste gab es dann lange Wartezeiten, bis sich die Saba-Hotline meldete. Die Folge: lange Rückstaus bis auf die oberen Parkebenen und Frust. Dies führte sogar dazu, dass Parkende die Schranke einfach abmontierten. Zuletzt etwa über die Osterfeiertage.

Preise, Zeiten, Stellplätze

Stellplätze: Im Altstadt-Parkhaus gibt es 306 Stellplätze, davon sind 55 für die Sparkasse reserviert. Es gibt sechs Behinderten-Stellplätze (hinter dem Parkhaus), fünf Frauen-Stellplätze (Deck 1) und vier Stellplätze „Parken mit Kindern“ (Deck 1). Auf den oberen Parkdecks gibt es extra breite Stellplätze. Zudem wurden im Parkhaus 14 kostenfreie Plätze für Fahrräder angelegt.

Parkgebühren: Jeden angefangene halbe Stunde kostet 70 Cent, das Tagesticket sieben Euro.

Bewirtschaftungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 18 Uhr. Außerhalb der Bewirtschaftungszeiten ist das Parken gebührenfrei.

Die Ein- und Ausfahrt lief zuletzt immerhin ohne größere Probleme. Der Reinigungszustand des Parkhauses ließ dafür einmal mehr zu wünschen übrig. Erst im August 2021 war das Haus nach einer umfassenden Renovierung neu eröffnet worden. Inzwischen ist es wieder vollgeschmiert. Und auch unappetitliche Hinterlassenschaften finden sich immer wieder in Treppenhäusern und vor allem auch an Türen. Entfernt wurden die seit vielen Wochen bestenfalls notdürftig. Dabei ist der Betreiber laut Vertrag für die Reinigung zuständig: „Regelmäßige Grobschmutzbeseitigung dreimal pro Woche und Trockenreinigung mit Kehrmaschine zweimal pro Monat“, bestätigt Golus.

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Mit der Sparkasse als Miteigentümerin des Altstadt-Parkhauses prüft die Stadt nun, wie das Haus weiter betrieben werden kann. Weil eine Rufbereitschaft nicht sicherzustellen ist, würden „andere Techniken“ durchdacht. Darüber, wie die aussehen könnten, wann sie umsetzbar wären und was in der Übergangszeit ab Mai für das Altstadt-Parkhaus geplant ist, kann die Stadt derzeit keine Angaben machen.