Hattingen. 24.000 Mal geteilt: Der Dank einer Mutter aus Hattingen an Sanitäter Oliver für seinen Einsatz geht viral. Das sagt er zum plötzlichen Ruhm.

Notfallsanitäter Oliver von der Hattinger Rettungswache dürfte derzeit wohl einer der bekanntesten Retter Deutschlands sein. Der Dank der jungen Mutter Jessica Bracke verbreitet sich bei Facebook rasend. In wenigen Tagen wurde er mehr als 24.000 Mal geteilt. Wir haben mit dem völlig überwältigten Oliver gesprochen. Der gibt sich bescheiden und teilt das Lob.

„Eigentlich war es ein normaler Einsatz, aber mit Kindern ist es immer etwas Besonderes“, erinnert sich Oliver Rusin, so sein kompletter Name, an den Tag, als er mit seinem Kollegen Holger zum Spielplatz nach Bredenscheid gerufen wurde. Romy (4) hatte die Schaukel abbekommen und blutete stark.

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Zu Oliver fasste die Kleine schnell Vertrauen. Er gab ihr ein Kühlpack zum Draufbeißen, damit der Schmerz nachlässt. Das half. „Das Problem war, dass sie auf dem Schoß der Mutter eingeschlafen war und ich nicht wusste, ob sie einfach schläft oder vielleicht doch eine Gehirnerschütterung hat“, sagt der Sanitäter.

Damit sie wach bleibt, unterhielt sich Oliver also ausgiebig mit Romy. „Ich habe sie nach ihren Lieblingsfarben gefragt und wir haben über Einhörner geredet“, sagt er lachend. Oliver ist 50 Jahre alt, selbst Vater zweier Töchter – die sind schon erwachsen (22 und 18 Jahre alt) – und dreifacher Patenonkel.

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Mit Kindern kommt er einfach gut klar, sagt er und betont: „Mit ihnen macht das total Spaß, weil sie nur für den Moment funktionieren. Wenn sie Spaß haben, dann haben sie auch keine Berührungsängste“, freut er sich. „Und Romy hat auch super mitgemacht.“

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Gleich im nächsten Satz betont er aber, dass auf der Hattinger Wache alle das sehr gut machen. „Mit Lob tue ich mich ja schwer“, gibt er zu – auch, wenn es ihn natürlich sehr freut. Wichtig ist ihm aber zu betonen, dass es nur als Team funktioniert. „Ohne einen zuverlässigen Teampartner wie Holger geht es nicht“, gibt er das Lob an seinen Kollegen weiter.

Dass er plötzlich so berühmt wird, überwältigt ihn. „Das ist eine Sensation. Da habe ich gar nicht mit gerechnet“, sagt der Notfallsanitäter. Das inzwischen aus dem Post von Jessica Bracke ebenso berühmte „Oli-Brot“ mit Mayonnaise, Salz, Pfeffer und Tomate müsste übrigens eigentlich Kimberly-Brot heißen, erklärt er. Denn erfunden habe es immerhin seine Tochter.

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Oliver Rusin hat erst zehn Jahre im Bergbau gearbeitet, bevor er zum Rettungsteams der Feuerwehr nach Hattingen kam. Nach elf Jahren dort wechselte er ans Krankenhaus Bergmannsheil. Erst vor zweieinhalb Jahren kam der „Schalker“ beruflich zurück nach Hattingen. „Und ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Es geht nichts drüber, hier wieder arbeiten zu dürfen“, freut er sich.