Hattingen. In Hattingen wird eine spannende Frage diskutiert: Wie geht’s mit dem Altstadtfest weiter? Erste Ideen gibt es – und im Herbst auch einen Plan.
Das Altstadtfest muss neu aufgestellt werden – darin sind sich offenbar alle einig. Zu wenig Geld bedeutete in diesem Jahr weniger Programm und auch weniger Besucher. Nur 25.000 Menschen sind am ersten Juni-Wochenende gekommen – eben die waren aber zumeist begeistert von Angeboten wie etwa den DJ-Sets auf dem Untermarkt. Nun gibt es die ersten Ideen für die Zukunft – es droht aber auch die Gefahr, dass das Fest wieder zum Politikum wird.
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Ganz konkret wird CDU-Kulturfrau Christiane Nicolai: Sie fordert ein „zugfähiges Motto“ und ein „ordentliches Plakat“ fürs Altstadtfest. Und sie will Axel Schuldes als Berater zurückholen, der das Programm in den Nuller-Jahren mit dem damaligen Kulturbüro gestaltet hat. „Wir haben nur noch Massenware, das spiegelt nicht mehr den ursprünglichen Geist wider.“
Auch Melanie Witte-Lonsing (SPD) meint, dass es „immer das gleiche Konzept ist, kein Alleinstellungsmerkmal mehr“. Sie sieht aber auch selbstkritisch ein, dass der Ausfall des „Rock am Bunker“ nicht nötig gewesen wäre, „wenn wir rechtzeitig was gemacht hätten“. In dieser Woche haben die Sozialdemokraten dazu erstmals getagt: „Wir müssen in die Vorhand kommen und Vorschläge machen“, sagt die Fraktionschefin.
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Was alle eint: Das Altstadtfest soll künftig auch wieder unter kulturellen Aspekten betrachtet werden, nicht mehr nur als Stadtmarketing und Tourismus.
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Oliver Degner (Bündnis 90/Die Grünen) will wissen: „Wer sind unsere Zielgruppen? Wo hapert es? Was kann und muss verbessert werden? Wie kann ,Rock am Bunker’ bestehen bleiben?“ Ein finanzieller Vorschlag seiner Faktion für das Bunker-Festival habe im Februar „nicht die erforderlichen Mehrheiten gefunden“, unterstreicht er noch mal. „Augen zu und durch ist keine gute Handlungsempfehlung.“
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Gilbert Gratzel (FDP) will die Bilanz von Stadtmarketing-Chef Georg Hartmann abwarten und dann das Altstadtfest „als Gesamtpaket behandeln“ – aus Kultur- und Marketing-Sicht. „Wir brauchen eine Weiterentwicklung, müssen versuchen, neuen Schwung zu finden – vielleicht mit mehr Einheimischen auf den Bühnen“, meint der Fraktionschef der Liberalen.
Die Partei „Die Partei“ will auf jeden Fall, dass es den „Rock am Bunker“ wieder gibt – „und wenn das, aus welchen Gründen auch immer, am Bunker nicht mehr geht, dann an einem anderen Ort“, so der Fraktionsvorsitzende Martin Wagner. „Zum Beispiel auf dem Rathausplatz, wo es zuletzt mit der Autoparty ja schon eine gelungene Veranstaltung gegeben hat.“ Das würde dann auch die obere Heggerstraße mehr ins Altstadtfest einbeziehen.
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Und was sagt der Kulturdezernent, der in diesem Fall auch Bürgermeister und Gründungsmitglied der Musiker-Initiative Hattingen (MIHA) ist, die seit Jahrzehnten das Bunker-Programm organisiert? Zum Altstadtfest-Auftakt 2023 hat sich Dirk Glaser für den Wegfall von „Rock am Bunker“ entschuldigt. „Dennoch finde ich, dass wir trotz der Einschränkungen ein gelungenes Altstadtfest hatten“, sagt er am Freitag auf WAZ-Anfrage. Und: „Wir müssen halt verschiedene Kräfte zusammenbringen, so wie Sotiris Christanas vom Café Mexx jetzt beispielsweise DJ Quicksilver dazugeholt hat.“
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Zur Zukunft sagt Dirk Glaser: „Jetzt rauchen die Köpfe – beim Stadtmarketing, bei der MIHA und auch bei mir. Im Herbst wollen wir dann einen Plan vorstellen.“