Hattingen. Hattingens Altstadtfest polarisiert. Anspruch und Ausrichtung sind wichtige Ansätze – aber ein Zurück in die Nuller-Jahre darf es nicht geben!
Ja, es ist gut, dass sich jetzt viele Menschen Gedanken ums Altstadtfest machen. Hoffentlich werden es nicht zu viele, sonst wird gleich wieder vieles kaputt gedacht. Und ja, es ist richtig, dass über Anspruch und Ausrichtung gesprochen wird – gerade auch mit dem Blick aufs Kulturelle.
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Doch ein Zurück in die Nuller-Jahre sollte dies alles nicht bringen. Damals ging es in der politischen Diskussion Jahr für Jahr darum, ob das Altstadtfest eine Hymne braucht, heute werden wieder ein Motto und ein Plakat ins Spiel gebracht – das ist nicht mehr zeitgemäß und bringt sicher nicht einen einzigen Besucher mehr in die Hattinger Altstadt.
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Auch programmatisch lief es damals nicht gut, Sparten-Angebote wie Folk und Weltmusik waren sicher künstlerisch wertvoll, sie haben aber nicht ihr Publikum gefunden und das Altstadtfest landete auf seinem Tiefpunkt mit nur noch insgesamt 12.000 Besuchern an den drei Tagen.
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Das Stadtmarketing hat das Altstadtfest in den Zehner-Jahren dann wieder nach vorne gebracht, ja, mit Mainstream, also Massengeschmack. Das muss man nicht mögen, den meisten gefällt’s aber offensichtlich: Vor Corona (2019) und nach Corona (2022) kamen mehr als 40.000 Menschen.
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Was diesmal fehlte, war Geld – für „Rock am Bunker“, für Straßenkünstler, für vielfältigere Angebote. Das hat aber nicht das Stadtmarketing zu verantworten. Dass dann darüber diskutiert wird, wie dieses mögliche Mehr an Geld eingesetzt wird: gerne! Denn der Markt „Kunst & Co.“ ist in seiner aktuellen Form beispielsweise nicht mehr vermittelbar. Eben diese Diskussionen sollten aber bitte zukunftsorientiert sein – und nicht zurückgewandt!