Hattingen. Hattingen hofft auf Fördergelder für IGA-Projekte. Zugänge, Wege und der Spielplatz im Park stehen auf dem Plan. Probleme gibt es an der Trasse.

Die Stadt Hattingen ist optimistisch, mit ihren Projekten Teil der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 zu werden. Davon profitieren sollen unter anderem der Gethmannsche Garten und die Radfahrer. Abhängig will Hattingen die Weiterentwicklung dieser Projekte aber nicht nur von der IGA-Zusage machen. Noch in diesem Jahr, soll in Blankenstein ein Fortschritt sichtbar werden.

Halbe Million Euro für den Naturschutz

Vor allem geht es bei der IGA-Bewerbung um Vorteile bei der Vergabe von Fördermitteln, erklärt Baudezernent Jens Hendrix. Werden die Hattinger Ideen vom Beirat der IGA-Gesellschaft anerkannt, stehen die Chance für eine Städtebauförderung besser. Die wird separat für Blankenstein jetzt angestrebt. Die Weichen dafür sind gestellt.

Die Zusage über eine knappe halbe Million Euro aus einer EU-Förderung gibt es bereits. Damit sollen erste Verschönerungen im Gethmannschen Garten realisiert werden – zum Beispiel der Bau neuer Trockenmauern.
Die Zusage über eine knappe halbe Million Euro aus einer EU-Förderung gibt es bereits. Damit sollen erste Verschönerungen im Gethmannschen Garten realisiert werden – zum Beispiel der Bau neuer Trockenmauern. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Erste Maßnahmen werden in Kürze umgesetzt: Eine knappe halbe Million Euro erhielt Hattingen bereits aus einem Fördertopf der Europäischen Union für Naturschutzprojekte. Damit sollen Grünflächen in Gethmannschen Garten überarbeitet und Trockenmauern am Schneckenweg am Friedrichsberg angelegt werden.

Himmelstreppe von der Ruhr könnte saniert werden

Das Ziel ist es, im lange eher vernachlässigten Garten noch weitere Maßnahmen umzusetzen: Wege und Geländer sollen erneuert, Bänke installiert werden. Auch die Eingänge zum Park sollen attraktiver gestaltet werden. Dazu gehört unter anderem auch eine Verschönerung des Spielplatzes, des Zugangs vom Parkplatz Im Tünken und eine Verbesserung der „Belvedere-Route“ durch den Welperaner Wald. „Wir würden gern auch die Himmelstreppe vom alten Blankensteiner Bahnhof aus über IGA-Mittel wiederherstellen. Bisher fehlte dazu das Geld“, sagt Hendrix. Die Treppe ist in schlechtem Zustand, seit langem lagen Bäume quer, inzwischen ist sie ganz abgesperrt.

Kooperationen der Städte

Die Stadt Hattingen bewirbt sich gemeinsam mit den Städten Herdecke, Wetter, Witten und Hagen um die Aufnahme in die IGA-Projektliste. In der Kooperation gibt es gemeinsame Ideen, wie die Verbesserung des Ruhrtalradweges durch eine Verbreitung und Asphaltierung, und den Ausbau des Ruhrhöhenweges als überregionalen Premium-Wanderweg, der Ruhrtaleisenbahn und der Ruhr als Wasserstraße.

Zudem verfolgt jede Stadt individuelle Projekte. In Hattingen sind das neben dem Gethmannschen Garten und dem Ausbau der Trasse der Bau einer Ruhrpromenade in Winz-Baak mit Aufenthalts- und Freizeitmöglichkeiten und einem Ruhrsteg. Dort steht eine Machbarbeitsstudie aus, die noch in diesem Jahr beauftragt werden soll.

Außerdem ist das Henrichs­forum als kultureller Knotenpunkt teil der Ideen. Der LWL hat bereits angeboten, die Hälfte der Kosten der Machbarkeitsstudie zu übernehmen.

Die Ausschreibungen laufen und noch in diesem Jahr soll ein Großteil der Ideen umgesetzt werden, kündigt Hendrix an. An die IGA-Zusage will sich die Stadt dabei nicht allein binden. „Noch ist bei der IGA keines der Projekte gesetzt. Wir sind aber mit der Bezirksregierung die Projekte und mögliche Fördertöpfe durchgegangen und machen trotzdem weiter.“

Radtrasse und Radwege

Gleiches gilt für das Projekt „Lückenschluss Kohlenbahn“ – die Verlängerung der Radtrasse. Als Träger der Maßnahme bereitet „Straßen.NRW“ dazu die Planungen vor. Allerdings mussten die bereits reduziert werden. Ursprünglich war eine Anbindung von der Nierenhofer Straße bis zur Ruhr geplant. Nun geht es zunächst nur bis zum Reschop für eine bessere Anbindung an die Innenstadt.

Der Grund für die Beschränkung: Die benötigten Flächen fehlen. Sie gehören der Bahn, nicht der Stadt. Zudem müsste die S-Bahn aufwändig mit einer Rampe gequert werden. „Aussichtsreicher erscheint mir deshalb die Fortführung des Radwegs über vorhandene Straßen, indem dort ordentliche Radwege markiert werden“, erklärt der Baudezernent.

Asphaltierung der Trasse

Auch interessant

Sicher ist, dass der neue Teil der Rad- und Gehwegtrasse asphaltiert wird. Für den bereits bestehenden Teil der Trasse gibt es trotz Protesten einen Beschluss zur Asphaltierung. Ein Planungsbüro muss nun zunächst mögliche Anschlüsse an den Weg ermitteln, eine Möblierung (z.B. mit Bänken) muss beraten werden und Artenschutzuntersuchungen stehen an. Dafür ist man im Austausch mit dem EN-Kreis als Untere Naturschutzbehörde.