Hattingen. . Die Internationale Gartenbauausstellung 2027 soll es richten: Hattingen will Stadtteile mit Projekten besser an die Ruhr anbinden.
Der Steg über die Ruhr soll kommen – mit Hilfe der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 2027. Das hofft Baudezernent Jens Hendrix.
Denn auch wenn es keinen zentralen Standpunkt der IGA in Hattingen geben soll, so möchte Hendrix doch „als kleinerer korrespondierender Standort“ auf der IGA-Ebene „Unser Garten“ zum Zuge zu kommen – in Kooperation mit Witten, Wetter und Herdecke. „Wir treten als Mittleres Ruhrgebiet auf und reichen gemeinsam Projekte ein.“ Mit dem Schwerpunkt Flusslandschaft: die Strecke des Ruhrtalweges, die Ruhrtalbahn, Bewegen auf der Ruhr, die Weiterentwicklung des Ruhrhöhenwanderweges, das alles soll vorangetrieben und verbessert werden.
Vorhandene Gegebenheiten sollen erweitert werden
„Jede Stadt hat bei einem der ersten Treffen Projekte genannt“, sagt Hendrix. Die flossen ein in die Machbarkeitsstudie. Die Pläne wurden in einer gemeinsamen Sitzung aller Städte der Politik vorgestellt und einstimmig beschlossen. Herdeckes Projekt ist das Pumpspeicherkraftwerk Koepchenwerk, Wetter brachte das Wasserwerk Volmarstein mit Seilhängebrücke ein, Witten das Muttental mit der Zeche Nachtigall und Hattingen gleich mehrere, aber zusammenhängende Projekte: Eines davon ist der Steg. „Von dem träumte ja schon der ehemalige Bürgermeister Günter Wüllner“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser.
„Wir haben nachgesehen, was im Stadtentwicklungskonzept 2030 bereits drinsteht. Die Ruhrpromenade ist ein guter Punkt. An der Ruhr gibt es schon eine Skater- und eine Minigolf-Anlage. Wir möchten dort mehr Angebote schaffen wie ein Volleyballfeld, eine Sandfläche, Betonstufen zum Verweilen, ein festgelegtes Floß – und eben den Steg über die Ruhr.
Beide Ruhrufer sollen bespielt werden
Beide Ruhrufer sollen bespielt werden, um den Druck zu verteilen“, nennt Hendrix Ideen. Wege sollen verbreitert, Bäume parallel dazu gepflanzt werden. „Allzu viel ist nicht möglich, weil das Überschwemmungsgebiet ist“, erörtert Hendrix. Die Erreichbarkeit des Rauendahls und Winz-Baaks würde verbessert. „Derzeit laufen zwei große Stadtumbauprojekte in Mitte und Welper. Danach müssen wir uns diesen Stadtteilen zuwenden. Ich vermute, das wird unser nächstes Stadtumbaupaket.“
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Die Anbindung zum Industriemuseum soll optimiert werden – und auch die Werksstraße 40 mit einbezogen werden. „Einen Teil möchte das Museum nutzen als Lager, wir könnten dort zum Beispiel VHS-Räume unterbringen oder eine Art Holschentor im Kreativbereich“, blickt Hendrix nach vorn. Gleich dahinter läge das Feuerwehrmuseum. Der Gethmannsche Garten soll mit einem Fuß- und Radweg nach Welper besser angebunden werden. Die geplante Fähre ist in die Planung einbezogen. „Die IGA bedient sich vorhandener Förderprogramme. Wir sind derzeit mit einem 80-Prozent-Satz drin“, sagt Hendrix – und hofft, dass das so bleibt.
Projekte werden in drei Bereichen gefördert
Die Bewerbung der Region haben Regionalverband Ruhr und Emschergenossenschaft erarbeitet. Die Landesregierung steht hinter der Bewerbung. Die IGA-Projekte sind in drei Ebenen unterteilt. Es gibt einerseits als Hauptstandorte sechs Zukunftsgärten plus drei Leistungsschauen. Ebene 2 ist überschrieben mit „Unser Garten“ für kommunale Projekte. Hier werden Grünflächen aufgewertet und über Themenrouten verbunden. Dann gibt es noch die Projekte, die über die Ebene „Mein Garten“ laufen. Das ist ein Forum für Grüninitiativen und für Stadtgarten-Projekte von Menschen aus dem Ruhrgebiet.