Hattingen. IGA-Fördermittel sollen Standort für Weiterbildung und Kultur sichern. Auch der Gethmannsche Garten und die Ruhr-Promenade könnten profitieren.

Drei städtebauliche Probleme will die Stadt auf einen Schlag in den Griff bekommen: Der Gethmannsche Garten soll saniert, die ehemalige Asylunterkunft Werksstraße 40 zum Zentrum für Weiterbildung und Kultur umgebaut, der Weg entlang der Königsteiner Straße als Ruhr-Promenade aufgehübscht werden.

Als Lösung für die zum Teil seit vielen Jahren nicht finanzierbaren Projekte hat die Verwaltung die Internationale Gartenschau 2027 entdeckt. Warum? Weil Fördermittel locken. „Dass die Landesregierung jetzt grünes Licht für die Gartenschau gegeben hat, macht uns auch in Hattingen große Hoffnungen“, sagt Baudezernent Jens Hendrix. „Zwar sind wir kein Hauptstandort der IGA. Als ergänzender Standort sind wir bei der Vergabe von Fördermitteln aber ebenfalls gut im Rennen, zumal wir uns bereits vor einiger Zeit auf den Weg gemacht haben.“

Entwicklungskonzept Mittleres Ruhrtal

Zusammen mit Witten, Wetter und Herdecke arbeitet Hattingen schon länger am Entwicklungskonzept Mittleres Ruhrtal. Das sieht lineare Projekte wie den Ruhrtal-Radweg, die Ruhrtalbahn und Wanderwege vor, aber eben auch punktuelle, stadtbezogene Vorhaben.

Baudezernent Jens Hendrix.
Baudezernent Jens Hendrix. © Fischer

Der Gethmannsche Garten in Blankenstein muss dringend saniert werden. Zuletzt hatte es mit einer Förderung von 360 000 Euro wieder einmal nicht geklappt. Jetzt hofft Hendrix, dass das grüne Kleinod schon im Vorfeld der Internationalen Gartenschau 2027 wieder den Charme erhält, der es einst auszeichnete.

Mit Gartenbau hat die städtische Immobilie Werksstraße 40 auf den ersten Blick wenig zu tun. Dennoch ist die Stadt optimistisch, für den Umbau der ehemaligen Asylunterkunft zum Standort für Weiterbildung und Kultur Landesmittel zu bekommen. Zusammen mit dem Landschaftsverband Westfalen Lippe als Eigentümerin des Industriemuseums will man das riesige Gebäude nutzen.

Sitzbänke für die Ruhr-Promenade

Die Stadt denkt an Räume für die VHS, einen Veranstaltungssaal, Proberäume für Bands und Ateliers für Künstler. Das Industriemuseum benötigt Räume für Personal und Material. „Wer Industriekultur als Thema touristischer Entwicklung definiert, hat es bis zur Gartenausstellung nicht weit“, meint Hendrix.

Dritter Punkt der Hattinger IGA-Trilogie: die Ruhr-Promenade. Die Idee, die Verbindung zwischen Winz und Baak als attraktiven Weg entlang der Königsteiner Straße zu beleben, gibt es seit Jahren. Aber auch für dieses vergleichsweise preiswerte Projekt fehlten bisher die Mittel. Jens Hendrix: „Mit Sitzbänken am Wegesrand wäre ja schon viel erreicht.“