Hattingen. . Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften gegen die Asphaltierung der Bahntrasse in Hattingen. Ihre Ziele sind Umweltschutz und Sicherheit.
Eine Bürgerinitiative kämpft um den Erhalt der Bahntrasse in Hattingen und Sprockhövel. Eine Gruppe von Bredenscheidern macht mobil gegen die Pläne, die Trasse zu asphaltieren. Dafür sammelt sie Unterschriften und will ihr Anliegen der Stadt und dem Regionalverband Ruhr (RVR) vortragen.
Ende des vergangenen Jahres wurde im Stadtrat politisch beschlossen, die Radtrasse zu asphaltieren. Bereits seit langem gibt es Streit über den Zustand des Weges. Radfahrer monieren, bei Regen sei die Strecke zwischen Hattingen und Sprockhövel aktuell kaum nutzbar, weil sich große Matschpfützen bildeten. Die Stadt argumentiert, dass Asphalt auch günstiger im Unterhalt sei als die wassergebundene Decke. Die Gegner eine Asphaltierung fürchten dagegen um die Natur am Wegesrand und außerdem um das Wohl der Nutzer der Trasse.
400 Unterschriften gesammelt
„Die Rücksichtnahme auf Fußgänger fehlt jetzt schon oft“, erklärt Tillmann Schaub, Sprecher der Initiative „Kein Asphalt – Rettet des Rad-Wanderweg“. Er fürchtet, dass die Strecke gefährlicher würde, „für Radfahrer und Fußgänger“, wenn Radfahrer durch Asphalt noch schneller fahren könnten.
30 aktive Mitglieder zählt die Initiative, die sich in Folge des Ratsbeschlusses im Dezember gründete. „Das Thema elektrisiert viele, die sich vorher gar nicht damit befasst haben. Der Zuspruch ist immens“, weiß Schaub. Dafür sprechen auch die etwa 400 Unterschriften, die die Aktiven bereits auf der Trasse und in Bredenscheid gegen die Asphaltierung gesammelt haben.
Naturschutz statt Asphalt
Auch der Naturschutz liegt den Initiatoren am Herzen. „Wir wollen die Biotope am Wegrand schützen. Durch eine Teerung wären mehr Salamander und Amphibien gefährdet“, betont Tillmann Schaub. Er erklärt, Salamander würden größere Teerflächen nicht überqueren – ein Problem bei Biotopen auf beiden Wegseiten.
Die Bürgerinitiative setzt sich für eine Beibehaltung der aktuellen wassergebundenen Decke ein, fordert aber auch eine bessere Pflege des Weges, um verschlammte Abschnitte zu vermeiden. „Früher wurde die Strecke regelmäßig mit Dolomitsand abgezogen“, erinnert sich Schaub und verweist auf die Sprockhöveler Bereiche der Trasse, die in besserem Zustand seien.
Anwohner wollen auch juristischen Weg gehen
Für die Asphaltierung rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Im Haushalt für 2019 sind bereits 80.000 Euro vorgesehen. Die Umsetzung werde aber nicht vor 2020 beginnen.
Die Bürgerinitiative erwägt als nächsten Schritt, Anliegerwidersprüche vorzubringen und damit auch einen juristischen Weg zu beschreiten.
>>> Ausschuss tagt öffentlich im Rathaus
Die Bürgerinitiative will ihr Anliegen am heutigen Dienstag, 12. März, im Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr vortragen und plant eine Protestaktion.
Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses in Hattingen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem der Ruhrumbau und die Pontonbrücke.