Hattingen. . Die Stadt Hattingen und Straßen.NRW stellen den Plan vor. Die Erweiterung soll die Anbindung an die Innenstadt und den Ruhrtal-Radweg herstellen.
Das Auto ist im Ruhrgebiet und auch in Hattingen das dominierende Verkehrmittel, doch immer mehr Menschen steigen auch im Berufsverkehr auf das Fahrrad um. Diesem Umstand trägt nun die geplante Erweiterung der Radtrasse der früheren Kohlenbahn in Hattingen Rechnung. Der neue Weg für Zweiräder soll vom Viadukt über den alten Bahnhof bis zur Ruhr führen. Durch die Verlängerung soll der Radweg zum einen an die Hattinger Innenstadt und zum anderen an den beliebten Ruhrtal-Radweg angebunden werden.
„Die Idee und den Plan haben wir schon länger auf dem Tisch liegen“, sagt Hattingens Baudezernent Jens Hendrix. „Doch bisher hat es aufgrund der Flächenverfügbarkeit und wegen der Kosten nicht geklappt.“ Und deshalb sei man sehr froh, dass Straßen.NRW auf die Stadt zugekommen sei und den Vorschlag der Verlängerung unterbreitet habe. „Für uns ist Projektleiter Thomas Schittkowski ein absoluter Glücksfall“, so Hendrix. Er habe das Ganze angeschoben.
Baubeginn für 2023 angedacht
Aktuell befindet sich das Projekt „Kohlenbahn-Verlängerung“ noch in der Planungsphase. Und diese Phase könnte auch noch länger dauern, da etwa die Hälfte der zu bebauenden Fläche nicht der Stadt Hattingen gehört, sondern der Deutschen Bahn. „Wir haben die Gespräche mit der DB aufgenommen, wie lange das dauern wird, ist noch nicht abzusehen“, sagt Andreas Berg von Straßen.NRW. Anschließend würde man sich an die Detailplanung machen.
Geplanter Baubeginn sei 2023, die Fertigstellung sei für 2027 angedacht, pünktlich zur Internationalen Gartenausstellung, an der sich auch die Städte Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten beteiligen wollen. „Die Kosten für die Erweiterung des Radwegs sind nur schwer abzuschätzen“, erklärt Andreas Berg. Ein ähnliches Projekt zwischen Wetter und Gevelsberg habe einen einstelligen Millionenbetrag gekostet, Kosten in dieser Größenordnung seien ebenfalls denkbar, so Berg.
Komplette Asphaltierung vorgesehen
Für den geplanten Radweg ist eine komplette Asphaltierung vorgesehen, auch die bereits vorhandene Strecke des Hattinger Wegs soll asphaltiert werden. Dagegen gibt es Protest. Die bisherige Lösung Dolomitsand sei aber überholt, lasse auch nicht mehr Wasser in den Boden sickern und sei deutliche pflegeintensiver, so Berg.
Nutzer der Strecke haben Befürchtungen, dass der Weg dann sehr hoch frequentiert werde, sagt Hendrix. „Aber genau das wollen wir ja auch. Es ist das Ziel, Hattingen für Radfahrer attraktiver zu machen.“ „Mit ein bisschen Rücksichtnahme ist eine erhöhte Nutzung kein großes Problem“, glaubt Bürgermeister Dirk Glaser.
Hattinger Radweg soll auch Glückauf-Trasse heißen
Einen Namen hat der Radweg mitsamt Verlängerung auch schon. Er übernimmt den Namen der Strecke aus Sprockhövel und heißt „Glückauf-Trasse“. „Diese Erweiterung wird die Lebensqualität der Hattinger Bürger verbessern und den Tourismus stärken“, erklärt Dirk Glaser abschließend.