Gelsenkirchen-Buer. . Die S-Bahnlinie 9 verkehrt ab Ende 2019 ohne Halt bis Recklinghausen Hauptbahnhof. Denn drei weitere Haltepunkte müssen erst noch gebaut werden.
Die Wiederbelebung der Hertener Bahn für den Personenzugverkehr steht für Dezember 2019 im Fahrplan des Verkehrsverbundes. Mit dem neuen S-Bahn-Takt rollen die Züge der S-Bahn-Linie 9 von Wuppertal, Essen und Bottrop kommend nach Gladbeck-West und von dort bis Recklinghausen Hbf – ohne Halt in Buer-Nord, Westerholt und Herten Mitte.
Der Grund: Die drei neuen Haltepunkte werden bis zur Wiederinbetriebnahme der Strecke nicht fertig. Hertens Stadtbaurat Christoph Heidenreich geht davon aus, dass die S-Bahn spätestens ab 2022 im Zentrum der Nachbarstadt halten wird. Erst wenn dort an der Feldstraße der neue Bahnhof mit zwei 155 Meter langen Bahnsteigen, mit Aufzügen, Treppen und einer neuen Brücke fertiggestellt ist, geht das Projekt mit dem Bau eines zusätzlichen Bahnsteigs am Haltepunkt Buer-Nord weiter.
Zusätzlicher Bahnsteig am südlichen Streckengleis
Dieser zusätzliche Bahnsteig am südlichen Streckengleis der Brücke an der Königswiese ist notwendig, weil Züge in Richtung Recklinghausen den vorhandenen Bahnsteig auf der Nordseite in Richtung Haltern nicht nutzen können. Gelsenkirchens Stadtbaurat Martin Harter verweist darauf, dass Planung und Bau der beiden noch fehlenden Haltepunkte Buer-Nord und Westerholt zwei Quartale nach der Station Herten-Mitte erfolgen werden. In der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses bezog er sich auf eine Mitteilung des Verkehrsverbundes.
Danach finanziert der VRR die Bauarbeiten mit rund 20 Millionen Euro für drei Stationen, die Bauausführung liegt in den Händen der Bahn-Tochter DB Station & Service AG. Trotz anderer und umfangreicherer Vorhaben liege „die DB bislang im vereinbarten Zeitrahmen“.
In Glabeck können die Züge nicht wenden
Axel Barton (SPD), Gelsenkirchener Vertreter im VRR, begrüßt den nahezu gleichrangigen Ausbau der drei Stationen. Es sei nachvollziehbar, wenn zunächst Herten Mitte geplant und gebaut werde: „Herten ist die größte Stadt in Deutschland, die keinen Personenbahnhof hat.“
Dass die S9-Bahnen ab Ende 2019 im nördlichen Ruhrgebiet vorerst ohne Halt bis Recklinghausen verkehren, hat auch einen banalen technischen Grund: In Gladbeck fehlt es an Gleisanlagen, die dort ein Abstellen und Wenden der Züge möglich machen.