Gladbeck. Seit Monaten ist der Spielplatz an der Schachtstraße nur noch eine öde, leere Fläche. Jetzt wurden die Pläne für die Neugestaltung vorgestellt.

Glaubt man den Schildern, so ist das hier noch ein Spielplatz, das Gelände zwischen Schachtstraße und Horster Straße. Doch abgesehen von einem Sandkasten, der auch immer weiter zuwuchert, ist von dem Spielplatz nichts mehr übrig. Aus Sicherheitsgründen wurden die Geräte 2022 abgebaut, sie waren defekt, die Holzteile morsch, die Sicherheit für die Kinder war nicht mehr gewährleistet. Seither liegt die Fläche brach.

Doch das soll sich nun ändern. Im Jugendhilfeausschuss stellte das Ingenieuramt jetzt die Pläne für das Areal vor. Klar ist: Es wird wieder ein Spielplatz, das war über all die Jahre gesetzt. Schon früh hatte die Politik Gelder dafür in den Haushalt gestellt, jetzt werden sie abgerufen, um den Platz wieder zum Treffpunkt für die Kinder im Quartier zu machen.

Wege in der Grünanlage werden erneuert und teils ganz neu angelegt

Was ist geplant? Das erläuterte der Dorstener Landschaftsarchitekt Dirk Vennemann, der für die Planung verantwortlich ist. Demnach behält die eigentliche Spielfläche ihren bisherigen Platz in der kleinen Grünanlage. Allerdings wird sie durch einen neuen Weg eingefasst. Der führt einmal um das Spielareal herum, bietet so die Möglichkeit, es von allen Seiten zu erreichen. Liegen und Bänke sorgen dafür, dass sich auch die erwachsenen Begleiter rundherum verteilen können.

Der Spielplatz in der Grünanlage zwischen Horster und Schachtstraße in Gladbeck – 2022 wurden die Geräte abgebaut, jetzt wurden die Pläne zur Neugestaltung vorgestellt.
Der Spielplatz in der Grünanlage zwischen Horster und Schachtstraße in Gladbeck – 2022 wurden die Geräte abgebaut, jetzt wurden die Pläne zur Neugestaltung vorgestellt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zusätzlich hat Vennemann eine weitere neue Wegeverbindung geplant. Die führt direkt vom Spielplatz aus in die angrenzende Wohnsiedlung zur Wilhelm-Olejnik-Straße. Wer sich vor Ort umschaut, der wird feststellen: Das ist ein Weg, der schon jetzt regelmäßig genutzt wird. Der Trampelpfad, der sich da gebildet hat, spricht eine deutliche Sprache. Wenn man so will, greifen die Landschaftsarchitekten hier eine Gewohnheit der Anwohnerinnen und Anwohner auf und machen daraus nun einen befestigten Weg.

Vennemann legt Wert darauf, einige bereits vorhandene Materialien wieder zu nutzen. Das gilt etwa für die großen Natursteinbrocken, die die Fläche jetzt in Teilen umfrieden. Auch die Überreste des Zechengebäudes bleiben erhalten, ebenso die große gepflasterte Sonnenuhr. Überhaupt: „Wir möchten auch die hügelige Struktur in dem Bereich erhalten, die macht das Gelände interessant.“

„Wir möchten auch die hügelige Struktur in dem Bereich erhalten, die macht das Gelände interessant.“
Dirk Vennemann - Landschaftsarchitekt

Für die Spielfläche sind zwei Bereiche geplant, die durch eine Wiese voneinander getrennt sind. Der eine Teil ist für Kleinkinder gedacht und soll mit entsprechenden Geräten ausgestattet werden. Für die älteren Kinder ist der andere Teil der Fläche gedacht. Hier seien etwa Kletterelemente und andere Geräte geplant.

Gladbecker Kinder waren an der Auswahl der Spielgeräte beteiligt

Bei der Auswahl der Geräte haben die Planer auf die Mithilfe der späteren Nutzer gesetzt. Mit anderen Worten: Die Kinder wurden beteiligt. Fast 70 Jungen und Mädchen aus den angrenzenden Wohngebieten hätten mitgemacht, sie konnten aus einer Vielzahl von Fotos und Geräten ihre Favoriten wählen und auch eigene Wünsche formulieren. Ergebnis der Beteiligung: Es wird eine große Kletteranlage installiert, dazu Rutschen.

Auch interessant

Ganz bewusst habe man sich für eine herkömmliche Spielplatzgestaltung an dieser Stelle entschieden, erläuter Jens Möller vom Ingenieursamt auf Nachfrage des Ausschusses. Die Alternative, weg von klassischen Spielgeräten, habe sich hier nicht angeboten, der Bedarf sei nicht da.

Für die Neugestaltung des Spielgeländes plant die Stadt Gladbeck mit 550.000 Euro

Rund um die Geräte setzen die Planer auf Rindenmulch statt Sand. Das verfestige sich besser und so könnten auch behinderte Kinder, die womöglich auf einen Rollstuhl angewiesen sind, die Geräte erreichen. Bei Spielgeräten, die im Sand stehen, ist das nicht so ohne weiteres möglich. Auf spezielle Geräte für Kinder mit Behinderungen habe man jedoch verzichtet, sagt Vennemann. Der Spielplatz sei so angelegt, dass alle Geräte auch für Menschen oder Kinder mit Behinderungen erreichbar seien, vielleicht auch mit Unterstützung der anderen Kindern.

550.000 Euro sind im Haushalt für die Neugestaltung des Spielplatzes veranschlagt, eine Summe, mit der man wohl auskomme, heißt es seitens des Ingenieuramtes. Die Kosten für den reinen Spielplatz beziffert man auf 470.000 Euro. Hinzu kommen Baunebenkosten, etwa für die Planung und die Baugrunduntersuchung. Das Ingenieuramt wir die Pläne nun noch im Behindertenbeirat und im Jugendrat vorstellen.

Wann soll der Bau beginnen? Hier geht die Verwaltung von einem Baustart zum Herbst hin aus. Wie lang die Bauzeit wird? Weil sich die Bauphase über den Winter zieht, lasse sich das nicht so genau vorhersagen, so Jens Möller. Ziel sei es, den Platz zum Beginn der nächsten Spielplatzsaison zu eröffnen.