Gladbeck. Die Lage bleibt angespannt. Auch im Kindergartenjahr 2024/25 fehlen hunderte Kita-Plätze. Ein Blick auf die Zahlen und angedachte Lösungen.
Die Zahlen schwanken leicht, deuten aber bei weitem nicht auf eine Verbesserung der schwierigen Lage hin: Noch immer haben hunderte Kinder in Gladbeck keinen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte. Konkret beläuft sich die Zahl der trotz Rechtsanspruch auf einen Platz unversorgten Jungen und Mädchen zum Kindergartenjahr 2024/2025 auf 781.
Der neue Kindergartenbedarfsplan und auch der weiterhin dramatische Engpass bei den Kita-Plätzen waren Thema in der jüngsten Sitzung vom Jugendhilfeausschuss. Gut 25 Seiten umfasst die Papierform der Vorlage. Und die Auswertung das Datenmaterials bereitete weder Politik noch Verwaltung Vergnügen. Die Unterversorgung, brachte es Michael Freudiger, zuständiger Abteilungsleiter im Amt für Jugend und Familie auf den Punkt, sorge schon weiterhin für einige Kopfscherzen.
4207 Kinder haben im Kindergartenjahr 2024/25 in Gladbeck ein Anrecht auf einen Kita-Platz
Hier die Zahlen für das im August startende Kindergartenjahr 2024/2025 in Gladbeck. Versorgt werden müssen rein rechnerisch 875 Kinder im Alter von fünf Jahren, 852 im Alter von vier Jahren und 797 Dreijährige. Bei den Zweijährigen sind es 834 Jungen und Mädchen, bei den Einjährigen 733, und die Jungen und Mädchen im Alter unter einem Jahr stehen mit 733 in der Datei. Macht insgesamt 4207 Kinder, von denen 781 bei der Kita-Platz-Vergabe leer ausgehen werden. Und das verteilt auf alle betroffenen Altersgruppen.
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Klar ist: Von heute auf morgen wird es keine grundlegende Verbesserung der Situation in Gladbeck geben. Die Verwaltung setzt in den kommenden Jahren bis 2028 weiterhin auf den Neu- und Ersatzbau von Kindertagesstätten, verteilt aufs gesamte Stadtgebiet. Insgesamt können so peu á peu 781 Plätze geschaffen werden.
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Allerdings: Nur etwa 400 davon sind dann wirklich als neu anzusehen, mit 380 werden die Plätze kompensiert, die durch Schließung und Abriss alter Kindertagesstätten wegfallen. Das betrifft den Lukas-Kindergarten in Butendorf, die Kita St. Martin in Rentfort-Nord, die Kita Christus-König in Schultendorf, den Kindergarten Herz-Jesu in Zweckel sowie die Einrichtung St. Johannes an der Gecksheide in Gladbeck-Ost. Ein Großteil dieser Plätze soll den Ü3-Kindern zukommen, 651 insgesamt, und noch einmal 184 ist für U3-Kinder gedacht.
Im Frühjahr soll der Kita der GWG an der Breukerstraße an den Start gehen
Ein kleiner Lichtblick: Noch in diesem Frühjahr soll der von der GWG gebaute Kindergarten an der Breukerstraße seine Türen öffnen. 75 Kinder in vier Gruppen kann die neue Kita aufnehmen. Schon bald in Betrieb gehen wird auch der neue Lukaskindergarten der Diakonie in Butendorf. Die Plätze beider Einrichtungen sind bereits ins Platzangebot eingerechnet. Darüber hinaus sei zu berücksichtigen, heißt es in der Ausschussvorlage, dass weitere 32 bisher als provisorisch eingerichtete und geführte Kita-Plätze verstetigt oder durch neue Plätze ersetzt werden müssen.
Als einen weiteren möglichen Standort für eine neue Kita nannte der Erste Beigeordnete Rainer Weichelt dann noch die Brunnenstraße/Feldhauser Straße, ohne aber näher auf den genauen Standort oder einen möglichen Investor für den Bau einzugehen. Und auch das blieb nicht unerwähnt: Mit der neuen Kita Falkennest an der Uhlandstraße könnte es in absehbarer Zeit ein Problem geben. Sie muss nämlich dem Bau der A 52 weichen. Das könnte, so Weichelt, eventuell 2027 schon der Fall sein. Dann müsse ein Ausweichgrundstück für die Kita-Container vom Falkennest gefunden werden.
Die meisten Kinder leben im Gladbecker Süden
Besonders im Gladbecker Süden – also in Butendorf, Rosenhügel und vor allen auch in Brauck – leben die meistern Kinder und werden auch die meisten Geburten registriert, so Michael Freudiger. Das gelte es auch bei der Kita-Bedarfsplanung zu beachten.
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Für Kinder, die schon länger ohne Betreuungsplatz sind, gibt es zudem bereits seit 2019 sogenannte Brückenangebote, mit deren Hilfe diesen Jungen und Mädchen der Übergang zur Grundschule auch ohne vorherigen Kita-Besuchein wenig erleichtert werden soll. Weichelt bezeichnetet diese Angebote ein wichtiges Element „in der Notsituation“, an dem man festhalten will, bis die Versorgungssituation sich verbessert hat. Das Angebot soll deshalb auch weiter ausgebaut werden.