Gladbeck. Bürgermeisterin Weist hat sich mit einem Schreiben an das Land gewendet, in dem sie um Unterstützung bei der Schaffung von Kita-Plätzen bittet.

Um gemeinsam über eine Verbesserung der Betreuungssituation im Bereich der Kinderbetreuung in Gladbeck zu beraten, sind beim sogenannten „Kita-Gipfel“ erstmals Expertinnen und Experten von Trägern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Kitas, der Elternschaft, der Kindertagespflege und der Verwaltung zusammengekommen. Dabei haben die Teilnehmenden zahlreiche Vorschläge erarbeitet, die Bürgermeisterin Bettina Weist in einem Schreiben an Josefine Paul, Landesministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, zusammengefasst hat.

Betreuungsplätze: Weist bittet bei Landesministerin um Unterstützung

Gleichzeitig bat Weist um Unterstützung bei der Schaffung zusätzlicher Kinderbetreuungsplätze. Denn: Die aktuellen Rahmenbedingungen erschweren den Ausbau von Kindergartenplätzen nach Angaben der Stadt Gladbeck enorm. Als Beispiele nennt Weist die Zunahme der Kinderzahlen, den Fachkräftemangel, die Finanzierungsprobleme der Kita-Träger und auch die hohen Standards bei den Baumaßnahmen zur Schaffung neuer Plätze.

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Die Bürgermeisterin fordert deshalb von der Ministerin die Lockerung der restriktiven Regeln, um dadurch „die Entwicklung weiterer konstruktiver und realistischer Wege zur Verbesserung von Bildung und Betreuung in Kitas voranzutreiben“. Dazu schlägt die Bürgermeisterin mehrere Maßnahmen vor, die beim „Kita-Gipfel“ erarbeitet wurden. So sollen alle Kapazitäten in Kindertagesstätten für Kinder, die keinen Betreuungsplatz nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) haben, temporär ausgeschöpft werden, zudem soll die Schaffung zusätzlicher Räume durch An- und Umbauten an bestehende Einrichtungen überprüft werden. Vorschriften des Landes und des Landesjugendamtes sollen gelockert werden, damit mehr Kinder in geeigneten Räumen und mit geeigneten erwachsenen Menschen gesund aufwachsen können.

Schnelle Reform des Kinderbildungsgesetzes soll helfen

Auch eine schnelle Reform des KiBiz fordert Weist, damit unter anderem Träger und Kommunen finanziell entlastet, Überforderungen des Kita-Personals abgebaut und Verwaltungstätigkeiten auf ein sinnvolles Maß minimiert werden, um dadurch die Arbeit mit Kindern zu stärken. Auch bauliche Vorschriften sollten überdacht und Standards im Bedarfsfall (zeitlich beschränkt) abgesenkt werden.

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