Gladbeck. Für viele Events in der Stadthalle Gladbeck gibt es nur noch Restkarten. Beliebte Künstler haben sich angesagt. Partys steigen.

Wenn Dagmar Wollschläger-Musiol eines mit Gewissheit über das Publikum in der Stadthalle Gladbeck sagen kann, ist es dies: „Die Menschen wollen unterhalten werden, Spaß haben, tanzen.“ Ausrufezeichen! Und die Chefin der Mathias-Jakobs-Stadthalle setzt alles daran, möglichst viele Geschmäcker zu bedienen. Offenbar mit Erfolg, denn jetzt schon gibt‘s für einige Veranstaltungen nur noch Restkarten. Die Gladbecker Expertin verrät ihre persönlichen Favoriten 2024.

Herbert Knebel, die Irish Night und weitere Highlights sind gefragt. Kartenalarm: Bei so manchen Terminen müssen sich Fans sputen, um im Vorverkauf noch Tickets zu ergattern. Deshalb der Tipp: Nicht zu lange warten!

Die starke Resonanz freut Dagmar Wollschläger-Musiol. Ist doch klar! Vor allem nach der Durststrecke während der Pandemie-Hochzeit. Die 60-Jährige erzählt: „Vor Corona war die Auslastung der Stadthalle sehr gut. Nach der Phase, in der wegen der Verbreitung des Virus‘ Einschränkungen bestanden und Veranstaltungen ausgefallen sind, waren die Menschen sehr zurückhaltend. Doch seit drei, vier Monaten zieht‘s wieder richtig an. Die Leute wollen sich unterhalten lassen.“

Maximal 719 Gäste, so Wollschläger-Musiol, fasst die Gladbecker Stadthalle – mit Bestuhlung. „Beim Tanz in den Mai oder zur Halloween-Party können auch mehr Besucher in die Stadthalle kommen“, ergänzt die Expertin. Stühle ´raus; Tanzvergnügen ´rein!

Dagmar Wollschläger-Musiol, ist Leiterin der Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck greift aus der Fülle der Veranstaltungen eigene Favoriten heraus. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Dagmar Wollschläger-Musiol, ist Leiterin der Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck greift aus der Fülle der Veranstaltungen eigene Favoriten heraus. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Im Jahr 2023 standen um die 150 Veranstaltungen auf dem Programm. „Wir haben unser Niveau wie vor Corona wieder erreicht“, stellt Wollschläger-Musiol fest. Die Gladbeckerin erläutert: „Wir arbeiten mit Agenturen zusammen, die sich bei uns einmieten. Sie sind alle nach der Corona-Krise zurückgekommen.“

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„Wir“, das sind neben der Chefin zwei Beschäftigte in der Verwaltung, eine Kollegin an der Kasse, ein fünfköpfiges Technik-Team und ein Azubi. Sie arbeiten daran, ein Programm auf die Bühne zu stellen, das das Publikum vom Hocker reißt. Im vergangenen Jahr „war Hausmeister Krause eines der Highlights“, so die Stadthallen-Leiterin. Tom Gerhard brachte als gewöhnungsbedürftiger, schrulliger Hauswart die Premiere seines aktuellen Programms nach Gladbeck: ein Spaß für jene, die ihre Lachmuskeln tüchtig trainieren wollten.

Abende mit Irish Folk erfreuen sich in Gladbeck seit Jahren großer Beliebtheit, wie schon das Bild aus der Vergangenheit zeigt. Beim typischen Sound wackelt die Stadthalle.
Abende mit Irish Folk erfreuen sich in Gladbeck seit Jahren großer Beliebtheit, wie schon das Bild aus der Vergangenheit zeigt. Beim typischen Sound wackelt die Stadthalle. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ebenfalls wie die sprichwörtliche Nachbars-Katze lief ein Event, auf das das Party-Volk lange warten musste. Dagmar Wollschläger-Musiol erinnert sich: „Der Irish-Folk-Abend musste wegen Corona dreimal verschoben werden. Als die Veranstaltung dann endlich möglich war, haben wir gemerkt: Die Leute haben richtig Lust darauf und sind froh, dass sie tanzen und feiern können.“

Manche kamen im Schottenrock
Dagmar Wollschläger-Musiol - Leiterin der Stadthalle Gladbeck

Wen wundert es da, dass die Programm-Macherin auch für dieses Jahr den Irish Folk erneut präsentiert? Denn: „Voriges Mal war‘s richtig schön. Manche kamen im Schottenrock, es gab eine Whiskey-Verköstigung und viel Musik.“ Unter dem Titel „Irish Heartbeat“ wollen drei Bands die Bude – Pardon: die Stadthalle – am 22. März zum Beben bringen. Die Fete steigt ab 20 Uhr. Der Spaß kostet pro Nase 20 Euro plus Gebühren. Der Vorverkauf laufe schon gut an, so Wollschläger-Musiol. Wer einen Hauch der Kultur samt der Tradition von der „Grünen Insel“ erleben möchte, sollte sich also flugs ein Ticket für die Reise sichern.

Alle Menschen, die gerne feiern, sollte sich unbedingt den 31. Oktober notieren. Bei dem Tag merken jene auf, die aufmerksam lesen. Ja, richtig! Dann ist Halloween-Time! „Ein guter DJ legt auf, es werden Cocktails gemixt, und es wird noch mehr passend zum Thema geboten. Diese Party wird sehr gut angenommen“, spricht Wollschläger-Musiol aus Erfahrung. Die Party startet um 21 Uhr. Ein Ticket kostet 15 Euro.

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Flotte Sohlen bearbeiten bereits am 17. Februar aufs Stadthallen-Parkett. Und wieder handelt es sich um ein Event, das sich über Gladbecks Stadtgrenzen hinaus einen klingenden Namen erworben hat: Up to dance. Wollschläger-Musiol: „Es kommen zwei Shows an einem Abend auf die Bühne.“ Karten – 22 Euro plus Gebühr – finden fix Absatz. Das Rampenlicht leuchtet zuerst um 18 Uhr, dann um 20 Uhr, auf.

Das Tanz-Festival „Up to dance“ ist in Gladbeck immer ein Renner.
Das Tanz-Festival „Up to dance“ ist in Gladbeck immer ein Renner. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mit einem Riesen-Aufgebot an Hits und Evergreens können Musik-Fans das frische Jahr 2024 beginnen. Der Vorhang hebt sich am 18. Januar um 20 Uhr für „Musical-Highlights“ – „ein Querschnitt durch die erfolgreichsten Produktionen“. Eintritt: Ab 36,80 Euro, dazu kommen Gebühren.

Konzerte und Karten

Andere Töne als Rock, Folk und Musical schlägt der Nachwuchs der sogenannten ernsten Musik in der Stadthalle Gladbeck, Friedrichstraße 53, an. In der Konzertreihe „Forum Deutscher Musikhochschulen“ gestalten Talente der Hochschule Osnabrück am 20. Februar den Auftakt. Beginn: 20 Uhr. Der Eintritt kostet sechs Euro plus Gebühren.

Der Ticket- und Abo-Verkauf läuft über die Stadthallenkasse: per Telefon über 02043/99-2682 (Fax: 02043/991415), E-Mail über mjs-kasse@stadt-gladbeck.de. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags zwischen 10 und 13 Uhr.

Stichwort Musical: Eine ganz verrückte Produktion hat das TNT-Theater aus London im Gepäck, wenn es am 4. Juni die Gladbecker Stadthalle betritt: „Frankenstein“. Der gruselige Wissenschaftler und Monsterschöpfer einmal ganz anders – zu sehen ab 20 Uhr. Eintritt: ab 23 Euro plus Gebühren.

Eine Premiere in Gladbeck: „Doppelpass“ mit Thomas Helmer und Mario Basler

Eine Premiere für Gladbeck steht am 22. April im Spielplan: „Doppelpass“ mit Mario Basler und Thomas Helmer. Anstoß ist um 20 Uhr. „Das Format kennen wir aus dem Fernsehen. Die bekannten ehemaligen Fußballer haben prominente Gäste zu Gast“, erläutert Dagmar Wollschläger-Musiol. Ab 31 Euro sind Kicker-Fans mit von der Partie.

Reg Dich nicht auf. Gibt nur Falten!
Bernd Stelter - Comedian

Bekannte Namen ziehen, wer weiß das besser als eine Programm-Gestalterin wie Dagmar Wollschläger-Musiol. Und Herbert Knebel dürfen Menschen im Revier – wahrscheinlich nicht nur hier im Pott – getrost „Kult“ nennen. Die Figur des knorrigen Originals ist dermaßen beliebt, dass auch schon viele Billetts (31 Euro plus Gebühren) für den Auftritt des räsonierenden Bühnen-Rentners am 14. Juni verkauft sind. „Fahr zur Hölle Baby“, wünscht Knebel ab 20 Uhr. Die Stadthallen-Chefin rät: „Wer Knebel sehen will, sollte sich beeilen, um noch Karten zu bekommen.“

Versöhnlicher hört sich Bernd Stelter an, der sich für den 30. Oktober angekündigt hat. Er mahnt: „Reg Dich nicht auf. Gibt nur Falten!“ Was der Comedian zu sagen hat, erfahren Freunde der guten Laune ab 19.30 Uhr. Die nicht ernst, aber gut gemeinten Ratschläge sind ab 30,70 Euro (ohne Gebühren) zu haben.

„La Signora“ gehört für die Gladbecker Stadthallen-Chefin Dagmar Wollschläger-Musiol zu den Top-Favoriten im Jahr 2024. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services
„La Signora“ gehört für die Gladbecker Stadthallen-Chefin Dagmar Wollschläger-Musiol zu den Top-Favoriten im Jahr 2024. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Einen Termin, den Wollschläger-Musiol ihr „persönliches Highlight“ nennt, steht am 26. April im Kalender: „La Signora! Für ihren Auftritt am 6. April haben wir nur noch 50 Restkarten. Sie ist einfach so witzig! Ich freue mich sehr auf sie!“ La Signora behauptet ab 20 Uhr: „groß! blond! erfolgreich!“ Tickets: ab 25 Euro, wie immer plus Gebühren.

Martin Fromme, bekannt aus „Stromberg“ macht mit bei der Pop-up-Comedy in Gladbeck. Foto: Klaus Pollkläsener / FUNKE Foto
Martin Fromme, bekannt aus „Stromberg“ macht mit bei der Pop-up-Comedy in Gladbeck. Foto: Klaus Pollkläsener / FUNKE Foto © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Ein heißer Tipp für alle, die ihr Zwerchfell noch mehr hüpfen lassen wollen: Pop-up-Comedy mit Jan van Weyde, Martin Fromme, Ralf Senkel und Vera Deckers am 2. Februar ab 20 Uhr (25 Euro, zuzüglich Gebühren). Die Programm-Chefin sagt: „Jan van Weyde ist Jüngeren unter anderem aus dem Fernsehen bekannt, Martin Fromme kennen wir aus ,Stromberg‘, und Vera Deckers sowie Ralf Senkel sind in der Szene ja auch keine unbeschriebenen Blätter.“ Das Quartett „macht im Wechsel Programm, das hatten wir hier auch noch nicht. Das wird bestimmt lustig.“

Kabarettist Ingo Appelt  gibt sich ebenfalls die Ehre in der Gladbecker Stadthalle. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
Kabarettist Ingo Appelt gibt sich ebenfalls die Ehre in der Gladbecker Stadthalle. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Das lässt sich sicherlich auch über den Auftritt von Ingo Appelt am 23. Februar ab 20 Uhr sagen: noch ein Großer in dem spitzzüngig-amüsanten Metier. Er ruft auf: „Startschuss! Auf die Kacke, fertig los!“ Der Eintritt kostet ohne Gebühren 25 Euro.

Es ist kein Kunststück, zu erkennen: Dagmar Wollschläger-Musiol ist ein fröhlicher Mensch und lacht gerne. Da mutet es beinahe als Selbstverständlichkeit an, dass es auch „Der Mönch mit der Klatsche“ auf ihre Liste mit Lieblingen geschafft hat. Edgar-Wallace-Kenner ahnen es: Eine Spur führt bestimmt zu einem Werk aus der Feder des Thriller-Schreibers. Richtig! Was die Verbindung ist, wird das Publikum am 4. März herausfinden. Der Vorhang hebt sich um 20 Uhr. Ticket: ab 19 Euro plus Gebühren.

In der Gladbecker Stadthalle sind die Dinos los

Bekannter Stoff in ungewohntem Gewand: Auf diese Formel lässt sich auch am 10. April „Michael Kohlhaas“ bringen. Nach der Novelle von Heinrich-Kleist kommt die Geschichte ab 20 Uhr als Figurentheater mit Livemusik auf die Bühne (ab 19 Euro, zuzüglich Gebühren).

Für Helge Schneider sind wir zu klein
Dagmar Wollschläger-Musiol - Leiterin der Stadthalle Gladbeck

Jetzt schon begeistert ist Wollschläger ebenfalls von einem Beitrag für Mädchen und Jungen. Die Dinos sind am 15. März los und rocken ab 17.30 Uhr die Stadthalle (ab 32,95 Euro). Wollschläger-Musiol: „Wir werden keine Stühle aufstellen, weil wir hoffen, dass die Kinder zur Musik der Band auch tanzen. Ich glaube, Heavysaurus ist eine tolle Geschichte.

Herbert Grönemeyer in Gladbeck: Das wünscht sich Dagmar Wollschläger-Musiol. Foto: Gerald Matzka/dpa +++ dpa-Bildfunk ++
Herbert Grönemeyer in Gladbeck: Das wünscht sich Dagmar Wollschläger-Musiol. Foto: Gerald Matzka/dpa +++ dpa-Bildfunk ++ © dpa | Gerald Matzka

Die Stadthallen-Leiterin könnte noch und noch Punkte aus dem aktuellen Jahresprogramm herausgreifen. Ist sie also wunschlos glücklich mit den Beiträgen? Eigentlich schon. Aber wenn eine Fee käme und einen Traum Wirklichkeit werden ließe, dann käme Herbert Grönemeyer nach Gladbeck an die Friedrichstraße. Und Helge Schneider wäre ebenfalls hochwillkommen. Aber: „Dass solche Künstler nicht bei uns auftreten, scheitert nicht unbedingt am Geld, sondern an der Größe der Halle. Wir sind einfach zu klein.“

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