Gladbeck. Sonst geht’s um Business, doch zu Halloween verwandelt sich das Gladbecker Kreativamt in ein Horror-Haus. Was am Jovyplatz geboten wird.
Man liebt es oder man hasst es, auf jeden Fall ist es hier, um zu bleiben: Halloween. In den Vereinigten Staaten eher so etwas wie Karneval, steht hierzulande der Grusel noch im Vordergrund – und Jahr für Jahr erfreut sich das Fest am Vorabend von Allerheiligen größerer Beliebtheit. Auch in Gladbeck, und deswegen wird das Kreativamt am 31. Oktober wieder für einen Abend zum „Gruselhaus“.
In diesem Jahr läuft der Horror-Spaß unter dem Titel „Clowns and Friends“, die rot benasten Zirkusgestalten haben längst ihre Metamorphose von der Witzfigur zum Albtraum durchlaufen, die Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“ tat ihr Übriges. „Die Clowns sind bei uns sowohl im als auch vor dem Kreativamt unterwegs, und ihre verkleideten Gruselfreunde auch“, erklärt Mitorganisator Markus Dehmelt.
Clowns erschrecken die Besucher des Gladbecker Kreativamts an Halloween
Das grundlegende Konzept im Gruselamt bleibt dasselbe, auf die Besucher wartet eine Art Geisterbahn, nur eben zu Fuß. „Wir sind mit drei sogenannten Läufern im Einsatz, die jeweils eine Gruppe von acht bis zehn Menschen durch den Kurs führen.“ Das Gruselerlebnis laufe dabei nach einer Art Drehbuch ab – Details abseits der Clownerie will Dehmelt aber noch nicht verraten, „ich will ja nichts vorwegnehmen“. Nur so viel: Wer die Tour mitmachen will, muss mindestens 16 Jahre alt sein, Kinder ab zwölf Jahren dürfen nur mit einem Erziehungsberechtigten ins Horrorhaus. „Das ist nichts für schwache Nerven, ich schicke meine Kinder nicht rein“, schmunzelt Markus Dehmelt. „Wir möchten nicht, dass die Eltern eine schlaflose Nacht haben.“
Ein geführter Rundgang durch das vergruselte Kreativamt dauert ungefähr zehn Minuten, die Touren starten im Fünf- bis Zehnminutentakt, zwischen 18 und 22 Uhr. Anders als in den vergangenen Jahren kostet der Horror diesmal zwei Euro Eintritt. Den steckt sich das vierköpfige Organisationsteam aber nicht selbst ein – alle Mitwirkenden arbeiten ehrenamtlich –, die gesamte Summe wird an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe gespendet. 2022 lag die Besucherzahl im vierstelligen Bereich, es könnte also ein erklecklicher Betrag zusammenkommen. Und außerdem: Am Ein- und Ausgang stellt das Team Spendenboxen auf, wer mehr geben möchte, soll sich keinen Zwang antun müssen. Anmelden muss man sich für das Halloween-Event nicht.
Halloween-Party mit DJ vor dem Gladbecker Kreativamt
Zum „Opening“ um 18 Uhr präsentieren sich alle Darsteller vor dem Kreativamt, den ganzen Gruselabend lang sorgt DJ Martin Fries für die entsprechende Partystimmung am Jovyplatz – schließlich müssen die bösen Geister ja irgendwie vertrieben werden. Am Ende der Horrortour durch das Kreativamt wartet auf die frisch Verschreckten dann aber Nervennahrung, entweder am Grillstand oder in flüssiger Form am Bierwagen.
Wer die Halloween-Nacht am Jovyplatz ganz ohne Grusel-Tour feiern möchte, kann natürlich auch vorbeikommen, „gerne auch verkleidet“, sagt Markus Dehmelt, eben ganz wie in den USA, in denen Halloween zu den wichtigsten Feiertagen des Jahres gehört. Wobei, genaugenommen kehrt das Fest, wenn es in Europa gefeiert wird, wieder nach Hause zurück, seinen Anfang nahm es nämlich in Irland.
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Seine enge Verbindung zum Christentum lässt sich schon am Namen erkennen, wenn auch nicht auf den ersten Blick: „Halloween“, einst „All Hallows’ Eve“, bedeutet übersetzt „Aller Heiligen Abend“ – der Abend vor Allerheiligen eben. Die gruselige Symbolik und die Kostüme gehen dabei auf den „heidnischen“ Ursprung des Festes zurück, den sich die katholische Kirche kurzerhand unter den Nagel gerissen und christianisiert hat. Die Kelten glaubten nämlich, dass an diesem Tag die Seelen der Verstorbenen in ihre Häuser zurückkehrten. Um etwaige, unerwünschte böse Geister zu vertreiben, verkleideten sich die Kelten. Die Kirche machte daraus „Allerheiligen“ und „Allerseelen“, um den „Heiden“ den Umstieg in den Katholizismus zu erleichtern.