Gladbeck. Dutzende Müllbehältnisse in Flammen alarmieren die Bevölkerung in Gladbeck. Die Stadtverwaltung reagiert, Die Polizei ermittelt.

Immer wieder stehen in Gladbeck Müllcontainer und Abfallbehälter in Flammen. Und zwar nicht etwa nur zum Jahreswechsel, auch wenn sich der Eindruck aufdrängen könnte: In diesen Fällen haben Raketen, Kracher & Co. die Tonnen entzündet. Doch: Container in Flammen sind schon länger ein Problem in Gladbeck, berichtet die Feuerwehr. Das bestätigt auch die Polizei. Ist etwa ein Feuerteufel am Werk? Die Bevölkerung macht sich Sorgen.

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Sicher, so ein Feuerwehrmann aus Gladbeck: Gerade an Silvester könnten – Achtung, Konjunktiv! Vorsichtige Mutmaßung! – Knallkörper Abfallbehältnisse in Brand gesetzt haben. Sei es, dass jemand mit Absicht ans Werk gegangen ist, sei es Zufall. Aber: Die Feuerwehr muss seit Monaten wieder und wieder ausrücken, um derartige Brände zu löschen.

Brand beschädigt Fassade eines Altenheims

In den meisten Fällen geht‘s glimpflich ab. Manchmal aber eben auch nicht. Wie jetzt zum Jahreswechsel in Gladbeck, als ein brennender Müllcontainer die Fassade eines Altenheims beschädigte.

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Das Thema kursiert auch auf Facebook. So schreibt Melli Scheer: „Finden eigentlich noch mehr Gladbecker es beunruhigend, wie häufig in Stadtmitte Mülltonnen brennen?“ Die Facebookerin meint: „Kann doch alles kein Zufall sein, schon gar nicht bei dieser Witterung. Wie ist es eigentlich mit der Präsenz von Polizei und/oder Ordnungsdienst außerhalb der Geschäftszeiten in der Innenstadt? Gibt es da eine Struktur?“

Rainer Krüger fragt: „... Wenn jemand von Ihnen ein Feuerteufel wäre, wie groß schätzt er die Wahrscheinlichkeit, dass er sich beim Zündeln erwischen lässt?“ Andreas Kleimann stellt fest: „... es treibt seit mehreren Wochen/Monaten ein holzköpfiger Feuerteufel in Gladbeck sein Unwesen. Es vergeht nicht eine Woche bzw. speziell ein Wochenende, an dem wir nicht zu mehreren brennenden Mülltonnen fahren.“

Wir haben Zeugenhinweise, dass Jugendliche beobachtet worden seien.
Corinna Kutschke - Polizeisprecherin

Corinna Kutschke, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, sagt: „Seit Ende November haben wir ungefähr 16 solcher Brände in Gladbeck – ohne die Fälle an Silvester.“ Derzeit prüfe die Polizei, ob zwischen den einzelnen Fällen eine Verbindung bestehe. „Wir haben Zeugenhinweise, dass Jugendliche beobachtet worden seien“, berichtet Kutschke.

Gladbecks Stadtsprecher David Hennig meldet „eine Häufung von Brandeinsätzen bezüglich brennender Müllbehältnisse“ in der Stadt. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
Gladbecks Stadtsprecher David Hennig meldet „eine Häufung von Brandeinsätzen bezüglich brennender Müllbehältnisse“ in der Stadt. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © Gladbeck | Oliver Mengedoht

Die Stadtverwaltung Gladbeck registrierte im Dezember „eine Häufung von Einsätzen bezüglich brennender Müllbehältnisse“, teilt Rathaus-Sprecher David Hennig über Fälle mit Verdacht auf Brandstiftung mit. Darauf beziehen sich auch die erhobenen Zahlen: 25 Mal loderten Abfalleimer und Container allein im Dezember.

Allein der Austausch beschädigter Behälter schlägt mit rund 7000 Euro zu Buche

Viele Einsätze seien im erweiterten Innenstadtbereich gefahren worden, ansonsten hätten sich die Brandorte über das Stadtgebiet verteilt befunden. Dabei variierten Ort und Behältergröße: „Mal sind es kleine Papierkörbe, mal große Behälter, mal an einer Bushaltestelle, mal in einem Hinterhof.“ Die Meldungen erfolgten nach Hennigs Aussage meist in den späten Abend- bzw. frühen Nachtstunden. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) sei sensibilisiert worden, besonders in den Abendstunden auf auffällige Personen zu achten, und er stehe im Austausch mit der Polizei.

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Die Verursacher seien jedoch schwer zu ermitteln. Anzeige gegen Unbekannt wurde erstattet. Der Schaden im Dezember – allein für den Austausch der Behälter – belaufe sich auf schätzungsweise 7000 Euro. Hennigs Bilanz: „Insgesamt gab es 87 Einsätze wegen brennender Mülltonnen im vergangenen Jahr.“

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