Gladbeck. Wer in Gladbeck Geschenke sucht, wird fündig – gilt das für alle Preiskategorien? Wir haben Tipps von teuer bis kostenlos zusammengestellt.
Generell bemühen sich das Weihnachtsfest und alle die dranhängen ja, die materielle Seite des Fests der Feste ein wenig unter den Teppich zu kehren. Weil sich Herzenswärme, glückliche Familien an der Festtafel und ekelhaft gut gelaunte Menschen besser verkaufen als Geschenke mit Preisschildern dran, gerade in der Werbung. Aber seien wir mal ehrlich: Wenn am 24. Dezember das Glöckchen klingelt, erwacht in uns allen die Lust auf Geschenke.
Aber, Lichtblick: Ein schönes Geschenk muss nicht viel kosten, und ein teures Geschenk kann auch von Herzen kommen und nicht bloß dem blanken Kapitalismus frönen. Egal wo sich Schenkende auf diesem Spektrum bewegen wollen, in der Gladbecker Innenstadt werden sie fündig. Wir waren unterwegs und haben fünf Beispiele mitgebracht: Die Teuren, die Günstigen und das Kostenlose.
Die Teuren
Wer an wertvolle Geschenke denkt, landet früher oder später sicherlich beim Juwelier. In Gladbeck also wahrscheinlich beim Juwelier Hahne an der Hochstraße, prominent platziert an der Kreuzung der beiden Gladbecker Einkaufsstraßen. „Wertvoll kann ja erstmal jedes Geschenk sein“, sagt Inhaber Georg Hahne gleich mal vorneweg – und zeigt dann an die Wand. Da hängt die Qlocktwo, eine ganz außergewöhnliche Wanduhr zweier Erfinder aus Schwäbisch Gmünd. Warum besonders? Sie zeigt die Zeit – also wörtlich, wortwörtlich. „Viertel nach Zehn“ steht da zum Beispiel, die Platten über dem LED-System können ausgewechselt werden, es gibt sie aus Metall, Schiefer und mehr. Kostenpunkt? 7750 Euro für die Variante 90 mal 90 mit Rohstahlplatte, zwischen 1600 und 2500 Euro für die Variante 45 mal 45. Alle Uhren sind in ihrer Maserung Unikate, und wer es ein wenig verwegen mag, kann das „Ziffernblatt“ auch auf Schwäbisch, Chinesisch, Arabisch oder 24 anderen Sprachen bekommen.
Um sie am Handgelenk zu tragen, ist die Qlocktwo ein bisschen sperrig. Wers am Arm aber auch exklusiv haben will, könnte einen Blick auf die „Bell Hora“ der Firma Meistersinger werfen. Und wer geworfen hat, könnte denken, die Uhr sei kaputt – hat schließlich nur einen Zeiger. Einen Stundenzeiger, um genau zu sein, „so wie bei mittelalterlichen Turmuhren“, erklärt Georg Hahne. Wenn man einmal gelernt hat wie, ist sie auch gar nicht so schwer zu lesen, und zur Orientierung schlägt zu jeder vollen Stunde ein Glöckchen, und zwar mechanisch auf eine Klangfeder. Die Uhr gibt es in Gladbeck für 4250 Euro, wer sie ohne die „Komplikation“, so sagt man in der Uhrenwelt, des Glockenschlags möchte, bekommt sie auch ab 1690 Euro.
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Die Bell Hora und die Qlocktwo gemeinsam haben, sieht man vielleicht erst auf den zweiten Blick: die Entschleunigung der Zeit. „Die Zeit wird entspannter“, sagt Hahne, „ich habe keinen ständig tickenden Sekundenzeiger mehr.“ Gerade in hektischen Zeiten sicherlich ein lohnenswertes Weihnachtsgeschenk – die Entspannung.
Die Günstigen
Juwelier heißt aber nicht immer, dass auf dem Bon am Ende eine vierstellige Summe steht. Die digitalen Uhren im Metallgehäuse, Marke Casio, kosten 40 Euro – und liegen voll im Trend. „Wieder“, muss man dazusagen, ihre erste Blütezeit erlebten die Chronographen nämlich in den 80er Jahren. Wie damals sind natürlich ein Stundenton, ein Wecker und eine Stoppuhr mit an Bord.
Und nun zu etwas ganz anderem, wie Monty Python zu sagen pflegte. Neben den Geschenken spielt an Weihnachten ja das Essen eine nicht unerhebliche Rolle – warum nicht beides verbinden und mal etwas ganz Besonderes zu Essen verschenken? In der Metzgerei Ridderskamp und Hahn gibt es nämlich zum Beispiel Gänsebrust Sous-Vide. Sie wird also vakuumiert im Wasserbad zubereitet, nur noch ein leckeres Sößchen aus der Garflüssigkeit aufsetzen, fertig! Ein ganz besonderes Weihnachtsessen mit wenig Aufwand, für zirka 33 Euro pro Kilo aus der Gladbecker Metzgerei.
Das Kostenlose
Taschentücher raus, es wird kitschig: Kostenlos und gleichzeitig das wertvollste Geschenk ist natürlich – die Zeit. Die kann man einem Menschen schenken und sie dann mit ihm verbringen, mit allem Möglichen natürlich, spazieren gehen, quatschen, spazieren gehen und quatschen – Ihnen fällt schon was ein. Aber wer die kostenlos verschenkte Zeit in Gladbeck mit ein bisschen mehr Inhalt füllen will, dem sei ein Besuch im Museum der Stadt Gladbeck ans Herz gelegt.
Da kann man sich zum Beispiel zu zweit ansehen, welche Tiere und Menschen in der Urzeit so in Gladbeck unterwegs waren, was in der Burg Wittringen so los war, als sie noch eine „echte“ Burg war, und wie die Bergbaufamilien in Gladbeck ihre Leben führten. Spannend, ganz heimatnah und, ach ja: kostenlos.