Gladbeck. Die Hauptausschusssitzung zum Gladbecker Haushalt hatte eine übervolle Tagesordnung. Eine so lange Tagung ist nicht sinnvoll. Ein Kommentar.

Knapp neun Stunden - mit halbstündiger Pause – dauerte die Sitzung des HFDA am Montag. Um 22 Uhr waren die Beratungen zum Haushalt abgeschlossen, es folgten noch weitere – kurze – Tagesordnungspunkte sowie ein nicht-öffentlicher Teil. Gegen 23 Uhr hatten es die Ausschussmitglieder und die anwesenden Verwaltungsmitarbeiter dann geschafft.

Ein solcher Sitzungsmarathon ist nicht mehr zeitgemäß. Zumal es ein Leichtes gewesen wäre, den Plan zu straffen. Ist es wirklich nötig, in einer Sitzung, in der es um den Haushalt geht, diese Beratungen an die 20. Stelle der Tagesordnung zu setzen? Ist es wirklich nötig, in eben diese Sitzung noch zwei Vorträge und Präsentationen einzubauen?

Die Konzentration lässt irgendwann einfach nach

Vielleicht sollte man im Interesse aller überlegen, für Haushaltsberatungen eine separate Ausschusssitzung anzusetzen, in der er es dann tatsächlich nur um diesen Punkt geht. Denn mit der Dauer einer Sitzung steigt nicht unbedingt die Qualität der Ergebnisse – und das ist jetzt keine Wertung der getroffenen Entscheidungen.

Es ist zutiefst menschlich, wahrscheinlich weiß jeder aus eigener Erfahrung, dass am Ende eines langen Tages die Konzentration nachlässt. Und bei einer Sitzung, die um 14 Uhr beginnt, gegen 17.30 Uhr in die Haushaltsberatung einsteigt, an einem Tag, an dem die Ausschussmitglieder wahrscheinlich zuvor auch noch gearbeitet haben, dürfte es genau so sein. Dabei wäre es doch in unser aller Interesse, dass die gewählten Vertreter in den Haushaltsberatungen voll auf der Höhe sind, schließlich geht es um unser aller Geld.

Dazu kommt: Neueinsteiger, junge Leute, die sich politisch engagieren wollen, werden von derartigen Sitzungsmarathons wahrscheinlich oft abgeschreckt. Das hatten gerade die großen Fraktionen zuletzt mit Blick auf die Sitzungsdauer kritisiert, und auch die Bürgermeisterin hatte von Überlegungen berichtet, Sitzungen kürzer und effektiver ablaufen zu lassen. Das sollte man vielleicht für kommende Haushaltsberatungen im Hinterkopf haben. Ach ja, im Rat am Donnerstag steht der Haushalt mit den entsprechenden Reden an 22. Stelle der Tagesordnung. Der Verdacht liegt nahe: Auch das dürfte für alle Beteiligten wieder ein langer Abend werden.

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