Gladbeck. Die Gladbecker Wohnungsgesellschaft (GWG) hat über das Stadtgebiet Objekte im Bestand. Doch der Markt wird immer problematischer.
Stephan Patz, Geschäftsführer der Gladbecker Wohnungsgesellschaft (GWG), stimmt Thomas Andres und Friederike Carls aus dem städtischen Fachamt vorbehaltlos zu: „Die aktuelle Situation ist schwierig. Der Wohnungsbau ist massiv unter Druck geraten.“ Ein ganzen Bündel von Gründen ist nach Experten-Erkenntnissen für diese, nett ausgedrückt, missliche Lage verantwortlich.
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So bremsen hohe Zinsen und explodierende Materialkosten den Wohnungsbau – sei es für Privatleute, sei es für Unternehmen. Eklatant gestiegen sind ebenfalls die Bodenpreise. Erschwerend kommt hinzu, dass Lieferschwierigkeiten bei manchen der Materialien die Umsetzung von Bauvorhaben verzögern, an Fachkräften mangelt es zudem. Immer wieder kritisiert: Bürokratie und Auflagen, die den Bau hinausziehen und auf potenzielle Interessenten abschreckend wirken.
Ansprüche und Wohnverhalten der Menschen haben sich gewandelt
Auf der anderen Seite fehlt es zunehmend an erschwinglichem Wohnraum, da die Zahl der neuen Projekte nicht mit der Bevölkerungsentwicklung Schritt hält. Ursachen für dieses Phänomen sind unter anderem der Rückgang des Sozialwohnungsbestandes und komplexe Baustandards. Außerdem haben sich die Ansprüche und das Wohnverhalten der Menschen gewandelt. Erkennbar ist beispielsweise ein Trend zu Single-Haushalten. Drei-Personenhaushalte werden weniger.
Die GWG hat weniger öffentlich geförderte Mietwohnungen im Bestand als früher
„Heizungsumrüstungen und energetische Sanierungen“, so Patz, sind heutzutage – im Gegensatz zu früher – wichtige Themen. Und die Berücksichtigung dieser Arbeiten kostet eben auch. Die GWG „hat über das gesamte Gladbecker Stadtgebiet Wohnungen im Bestand“. Aber sie werden weniger.
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Zum 31. Dezember 2010 umfasste der GWG-Bestand insgesamt 1943 Wohnungen; davon waren 1483 öffentlich gefördert, 460 frei finanziert. Der Bestand zum 31. Dezember 2021: insgesamt 1698 Wohnungen, davon 319 öffentlich gefördert und 1379 frei finanziert. Man erkennt deutlich die Umkehrung der Verhältnisse. Neue (geförderte) Objekte werden trotz der erschwerten Bedingungen unter Dach und Fach gebracht.
So entstanden beispielsweise das Gebäude-Ensemble „Lindenhof“ und in Zweckel an der Bellingrottstraße gut 20 neue Wohneinheiten. Die GWG, so Patz, nehme auch den Kauf geeigneter Grundstücke zwecks einer späteren Bebauung in den Blick. Große Projekte dürften allerdings angesichts der genannten Probleme nur schwer zu realisieren sein.
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