Gladbeck. Stirbt ein Kind, hinterlässt es eine Lücke in der trauernden Familie. Kirchengemeinden und Kinderhospizdienst wollen an die Kinder erinnern.

Der Tod des eigenen Kindes gehört zu den schlimmsten Dingen, die Eltern widerfahren können. Für Gladbecker Familien und Angehörige, die um einen solchen Verlust trauern, veranstaltet der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe gemeinsam mit den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden am zweiten Adventssonntag einen Gedenkgottesdienst. Anlass ist das internationale „Worldwide Candle Lighting“ am 10. Dezember, wie der Hospizdienst mitteilt.

An diesem Tag gedenken trauernde Familien und Freunde auf der ganzen Welt der verstorbenen Kinder. Dazu wird ab 19 Uhr Ortszeit für jedes Kind ein Licht in ein Fenster gestellt. Wenn in einer Zeitzone ein Licht erlischt, werde es in einer anderen Zeitzone entzündet, so die Idee dahinter. Auf diese Weise soll eine Welle entstehen, die in 24 Stunden einmal um die Welt geht.

Lichtertüten sollen in Gladbeck für verstorbene Kinder leuchten

Das Licht im Fenster stehe für das Wissen, dass die verstorbenen Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden. Das Licht sei außerdem ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes. Die Aktion soll Brücken schlagen: Von einem betroffenen Menschen zum anderen Menschen, von einer Familie zur nächsten, bis es Nachbarstädte und irgendwann Nachbarländer erreicht hat.

In Gladbeck wollen es der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst und die evangelische sowie katholische Kirchengemeinde der weltweiten Aktion gleichtun. Jeder, der eines verstorbenen Kindes gedenken möchte – ob des eigenen Kindes, des Enkels oder des Geschwisterchens – sei eingeladen, eine Lichtertüte mit dem Namen des Kindes zu versehen und an der Gedenkfeier teilzunehmen.

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Die Gedenkfeier beginnt um 18.15 Uhr in der Christuskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde, Humboldtstraße 11. Nach der Gedenkfeier werden die Kerzen in den Lichtertüten um 19 Uhr gemeinsam auf dem Vorplatz der Kirche angezündet.

Die Kirchengemeinden und der Hospizdienst laden alle Gedenkenden danach zum Gespräch ein. Bei Tee und Gebäck könne ein Austausch in ruhiger und entspannter Atmosphäre stattfinden.

In Deutschland sterben jährlich etwa 20.000 Kinder und junge Erwachsene durch Fehl- beziehungsweise Frühgeburten oder an den Folgen von Unfällen, Krankheiten, Drogen oder Gewalt.