Gladbeck. Die Besucher drängten sich auf dem Adventsmarkt in Zweckel. Wen wundert’s, bei der festlichen Atmosphäre? Und in den Zelten gab’s Besonderes.
Es weihnachtete sehr in Zweckel, und wie! Wieder einmal drängte sich am 1. Dezember das Publikum zwischen den Ständen im Schatten der Herz-Jesu-Kirche in dem Gladbecker Stadtteil. Wen wundert’s?! Dies ist ein Adventsmarkt wie kein anderer.
Die 25 Zelte haben Vereine, Verbände und Privatpersonen eigenständig aufgebaut, um mit bezaubernden und weihnachtlichen Angeboten den Menschen eine Freude zu bereiten. Mit-Organisator Norbert Dyhringer sagt: „Alle Teilnehmer sind froh über die Werbemöglichkeit“, die dieses Event in Zweckel biete. „Man verbindet einfach etwas Angenehmes mit etwas Nützlichem.“
Beteiligte am Zweckeler Adventsmarkt stellen ihr Angebot eigenhändig her
Dyhringer ist wichtig: „Der Zweckeler Adventsmarkt ist keine Konkurrenz zum Zimtsternfest in der Gladbecker Innenstadt.“ Besucher des Marktes sehen diese Aussage differenziert. Sie finden es schade, „dass zwei so schöne festliche Tage gleichzeitig stattfinden“.
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Ein Highlight des Zweckeler Adventsmarktes ist der Tannenbaum, den jedes Jahr eine Privatperson spendet. Die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Zweckel fällt ihn und stellt ihn im Kreisverkehr auf. Auch dieses Jahr ist der große, etwas schlankere Baum nicht zu übersehen. Ist bei Dämmerung die Beleuchtung angeschaltet, strahlt die Dekoration mit Kugeln und Kränzen durch die Dunkelheit. Der Knappenverein Glückauf hat den Schmuck blendend in Szene gesetzt.
Ganz klein mit einem Glühwein-Treff ist der Zweckeler Adventsmarkt im Jahr 2014 gestartet. Im Laufe der Jahre entwickelte er sich zu dem, was er jetzt ist – und er soll auch „nicht größer“ werden, betont Dyhringer. Er findet: „Er ist einer der schönsten, aber auch einer der kleinsten Märkte.“
Eine weitere Besonderheit ist der Technische Hilfsdienst (THW) – dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Die Mitglieder kümmern sich um den Strom an den Ständen, die Waffeln und Glühwein feilbieten, und sind eine „echte professionelle Hilfe“.
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Wenn es dämmert und die Lichter aufleuchten, entsteht die typisch weihnachtliche Atmosphäre, die kein Zweckeler verpassen will. Die kalten Temperaturen tun dem gemütlichen Flair keinen Abbruch. Glühwein, mit oder ohne Alkohol, und Kakao spenden innerlich Wärme.
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Die Auswahl reicht von Dekoartikeln, Schmuck, Weihnachtskarten bis zu Kerzen und Kleidung – eine wahre Qual der Wahl. Mit dabei ist auch die Pestalozzischule, die mit ihrem Stand und dem Klassenchor Geld für ihre Klassenfahrt im kommenden Jahr sammelt. Klassische Weihnachtslieder werden angestimmt, die jeder mitsingen kann.
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Tanja Schaetz (48) ist für den Förderverein, sing:copia tätig. Hinter dem ungewöhnlichen Namen steckt ein Chor aus Zweckel, der selbstgebastelte Dekoartikel, Currywurst und Eierlikör verkauft. Mit ihren Einnahmen fördern die Mitglieder eigene Projekte, die schon für 2024 geplant sind. Anders als sonst gibt es diesmal Zelte statt Holzhütten. Der Adventsmarkt habe für sie deswegen „etwas an Charme verloren“, sagt Schaetz. Trotzdem sei der Abend ein „Zauber für einige wenige Stunden“. Denn anders als „normale“ Weihnachtsmärkte öffnet die Zweckeler Veranstaltung nur für etwa vier Stunden.
Iris Koch und Sarah Stefan (beide 44) stehen heute zum ersten Mal hinter ihrem eigenen Verkaufsstand. Zuvor kannten sie den Markt durch die Pestalozzi-Bude, bei der sie ihre Kinder unterstützten. Nun versucht das Duo sein eigenes Glück und verkauft selbstkreierte Dekoartikel. Die beiden basteln leidenschaftlich gerne. Für die Frauen aus Zweckel ist es ein kurzer Weg hierher, um sich mit Familie und Freunden zu treffen. Auch heute finden sie die lockere Stimmung angenehm und wollen sich für den restlichen Abend noch „überraschen“ lassen.
Tatkräftig unterstützend engagiert sich ebenfalls die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Zweckel. Michael Ehrenberg (61), stellvertretender Löschzugführer, findet den Adventsmarkt „spaßig“, trotz der vielen Arbeit, die Auf- und Abbau mit sich bringen. Die Zeitspanne gefällt ihm, auch weil am gleichen Abend das Zimtsternfest die Gladbecker in die Innenstadt lockt. Diejenigen, die sich in Zweckel einfinden, haben alle ihr Vergnügen, beobachtet Ehrenberg. Und sie lassen sich den eigenhändig gekochten Grünkohl der Feuerwehr schmecken. Sogar während der Corona-Zeit seien die Zweckeler gekommen, um eine Schale des deftigen Gerichts mit nach Hause zu nehmen. Das Wetter sei perfekt für den beliebten Grünkohl: „Es ist kalt und trocken; da schmeckt er noch besser.“
Unterstützung für Pro Moldavia
Die Freundinnen Stephanie Szezesny und Karin Gilles selbst sind im Verein Pro Moldavia tätig. Es werden verschiedene Brotsorten gebacken, mit gespendeten Zutaten.
Die Einnahmen werden für Bäckereien in Moldavien gespendet. Der Verein sei zwar keine große Organisation, doch wichtig sei: „Auch kleine Hilfe kommt an.“
Ehrenberg gefällt, dass die Organisatoren großen Wert darauf legen, keine Neuware anzubieten. Stattdessen ist alles „handmade“, was schon ‘mal der „richtige Weg“ sei. Im Vergleich zu anderen Weihnachtsmärkten mit professionellen Händlern, betont der Feuerwehrmann, seien die Preise hier „human“. Der Zweckeler Adventsmarkt ist für ihn ein „fester Bestandteil“ in der Gladbecker Vorweihnachtszeit.
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Weitere Besucherinnen stimmen dem voll zu. Stephanie Szezesny (65) und Karin Gilles (63) sind mit ihrer Freundesgruppe unterwegs. Sie sind begeistert, wie viele bekannte Gesichter sie hier treffen. Schon immer kommen sie auf den Adventsmarkt, und schon „immer ist gutes Wetter“. Für sie ist der Markt harmonisch. „Der Glühwein schmeckt gut“, es „duftet wunderbar“, und das „Angebot ist vielfältig“. Das Lob und die Freude in den Gesichtern sagen mehr als tausend Worte. Besonders gut gefällt allen, dass „man weiß, wo das Selbstgemachte herkommt“.
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